Die politische Quereinsteigerin aus Hallbergmoos wurde zur Direkt-Kandidatin der Liberalen im hiesigen Wahlkreis gekürt.
(ty) Die Liberalen haben sich bereits entschieden. Die 49-jährige Eva-Maria Schmidt aus Hallbergmoos ist zur Direkt-Kandidatin der FDP im hiesigen Wahlkreis für die nächste Bundestagswahl gewählt worden. Der Wahlkreis 214 umfasst die Landkreise Pfaffenhofen und Freising sowie Teile des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen. Schmidt ist eine politische Quereinsteigerin, ihr Motto lautet: "Der einzelne Mensch muss im Mittelpunkt stehen." Geleitet wurde die Aufstellungs-Versammlung in Allershausen von Daniel Föst, er ist Vorsitzender der FDP in Bayern und Mitglied des Bundestags.
Aufgewachsen in einem sehr sozialdemokratischen Elternhaus, entdeckte die gebürtige Lübeckerin Eva-Maria Schmidt bei den Diskussionen am Familientisch ihr Interesse für Politik. Eine politische Karriere habe sie nie angestrebt, sagt sie. Auch habe sie sich nie vorstellen können, für den Bundestag zu kandidieren.
Ihr Drang zu Eigenverantwortung und Selbstbestimmung habe sie letztlich vor drei Jahren zu den Liberalen geführt. Für sie selbst ein kleiner "Befreiungsschlag". Nun kandidiert sie für den 20. deutschen Bundestag. Von der Politik fordert sie mehr Empathie ein und ruft dazu auf, einander mehr zuzuhören sowie sich auf das Finden von Lösungen zu konzentrieren.
Besonders wichtig sei ihr das Thema Bildung, und zwar in all ihren Facetten. "Jede Art von Kompetenz ist wertvoll, egal ob Fach-, Methoden- oder Sozialkompetenz", betont sie. Digitalisierung sei ein Mega-Thema, aber das reiche nicht. Die Leute müssten beispielsweise mehr für Ausbildungsberufe begeistert und zu Weiterbildung ermutigt werden – Stichwort: Lebenslanges Lernen.
Dafür sei sie selbst ein Beispiel. Sie arbeitete früher bei "Sky", ist inzwischen als Unternehmens-Beraterin für Personal- und Organisations-Entwicklung tätig. "Ich suche immer neue Herausforderungen", sagt sie selbst. "Deshalb habe ich mich auch für die Direkt-Kandidatur bei der Bundestagswahl entschieden."
Ihrer Ansicht nach bräuchte es eine bessere Balance im deutschen Bundeshaushalt. "Es darf nicht nur in erster Linie Geld in Arbeit und Soziales fließen. Es braucht auch viel mehr Investitionen in die Zukunft, in Forschung und Entwicklung", fordert Schmidt.
Und auch bei den Themen Bürokratie-Abbau, Pflege und Altersvorsorge sieht sie Verbesserungs-Potenzial. "Auch dort sind wichtige Stellschrauben für ein unbeschwertes und selbstbestimmtes Leben", unterstreicht die 49-Jährige aus Hallbergmoos.
Geleitet worden war die Aufstellungs-Versammlung am vergangenen Mittwoch im Gasthof Obermeier in Allershausen von Daniel Föst (Wahlkreis München-Nord), dem Vorsitzenden der bayerischen Liberalen. Seiner Meinung nach muss Politik dafür sorgen, dass der Mensch Architekt seines eigenen Lebens sein kann. "Damit der Mensch selbstbestimmt sein Leben gestalten kann, muss man ihm auch die Möglichkeit dazu geben", sagt er.
Föst, Jahrgang 1976, ist seit 2005 Mitglied der FDP. Von 2005 bis 2009 war er Vorsitzender der "Jungen Liberalen" in München, 2010 bis 2014 dann Chef der Münchner FDP. 2008 bis 2013 saß er im oberbayerischen Bezirkstag. Seit 2014 sitzt Föst im Bundesvorstand seiner Partei, seit 2017 ist er Mitglied des Bundestags.
Eva-Maria Schmidt und Daniel Föst.