"Holyween – als Heilige in unserer Gemeinde unterwegs", lautet der Titel einer Arbeitshilfe, die vom bischöflichen Jugendamt der Diözese Augsburg herausgegeben wurde.
(pba) "Ein christliches Fest für Kinder feiern statt sinnentleertes Halloween", so lautet die Stoßrichtung. Mit einer soeben erschienenen "Arbeitshilfe" unter dem Titel "Holyween – Als Heilige in unserer Gemeinde unterwegs" möchte das bischöfliche Jugendamt (BJA) der Diözese Augsburg, zu der auch Teile des Landkreises Pfaffenhofen gehören, dem Vorabend des Allerheiligen-Festes nach eigenem Bekunden wieder seine ursprüngliche Bedeutung zurückgeben. Den Verantwortlichen im BJA gehe es nicht darum, den Kindern die Freude an einem inzwischen liebgewonnenen Brauch zu nehmen. "Ganz im Gegenteil", wie betont wird.
"Vielmehr ist es unser Ziel, dass sie sich am Beispiel eines Heiligen intensiver mit prägenden Persönlichkeiten des Christentums beschäftigen und sich selbst und die Menschen in den Wohnungen und Häusern ihrer Pfarrei auf das bevorstehende Allerheiligen-Fest einstimmen", beschreibt Diözesan-Jugend-Pfarrer Florian Markter die Idee hinter der Aktion. Er fände es jedenfalls sympathischer, wenn als heiliger Georg und heilige Elisabeth verkleidete Kinder an seiner Tür klingelten als ein Monster oder Zombie. "Süßigkeiten müssen dabei ja nicht zu kurz kommen." Anregungen, wie diese originell zu dekorieren seien, gäbe es auch in der Arbeitshilfe, so Markter.
In dem 20-seitigen Heft fänden Haupt- und Ehrenamtliche in der Kinder- und Jugendarbeit der Pfarreien sowie Eltern eine Auswahl an Vorschlägen, wie sie sich gemeinsam mit den Kindern und Jugendlichen auf diesen Tag vorbereiten könnten, um ihn dann gemeinsam zu begehen. Das könnten Vorbereitungs-Treffen sein, bei dem das heiligenspezifische Kürbis-Schnitzen nicht fehlen dürfe. Oder eine Gruppenstunde, bei der sich die Teilnehmer mit der Person eines Heiligen oder ihres Namenspatrons besonders intensiv auseinandersetzten. Vor den Hausbesuchen, so heißt es weiter, "könnte eventuell auch ein gemeinsamer Gottesdienst in der Kirche stehen, zu dem die Broschüre ebenso eine Vorlage liefert, wie für den gemeinsamen Abschluss des Abends".
Zudem seien alle Vorschläge der Arbeitshilfe so konzipiert, dass die Aktivitäten mit den jeweils aktuellen Vorgaben der bayerischen Staatsregierung und den Bestimmungen des Bistums zur Eindämmung der Corona-Pandemie vereinbar seien. Auf den Seiten des bischöfliche Jugendamts gibt es neben der besagten Arbeitshilfe auch weitere Materialien und Ideen, wie ein Tag ohne Grusel-Figuren und mit Heiligen funktionieren könne; hier der direkte Link. Weitere Infos zu dieser Aktion und zu dieser neuen "Arbeitshilfe" gibt es beim BJA auch unter der Rufnummer (08 21) 31 66 - 23 22 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Geschichte des Halloween-Fests
Das Halloween-Fest wurde ursprünglich im katholischen Irland als der "Abend vor Allerheiligen" gefeiert, was auch der wörtlichen Übersetzung von "All Hallows Evening" entspricht. Das Allerheiligen-Fest geht bis ins 7. Jahrhundert zurück und war in Rom der Festtag der heiligen Märtyrer. Irische Einwanderer brachten ihr Halloween-Fest dann mit nach Amerika, wo es zunehmend "moderne" Ausschmückungen erhielt. Heute wird es dort mit großem Aufwand wie ein Volksfest gefeiert. Seit den 1990er Jahren hat es in der amerikanischen Ausprägung wieder den Weg zurück nach Europa gefunden. Bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland steht das Fest mit den ausgehöhlten Grusel-Kürbissen und den möglichst schockierenden Verkleidungen hoch im Kurs.
So könnte sich das bischöfliche Jugendamt "Holyween" statt "Halloween" vorstellen: Kinder sind als Heilige verkleidet unterwegs; hier die Heilige Johanna, die Heilige Elisabeth, die Heilige Barbara und der Heilige Florian. (Quelle: pba)