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Der „kranke“ Facebook-Auftritt des mutmaßlichen Kindermörders 

(ty) Es klingt wie ein schlechter Scherz. Ausgerechnet Stefan B., der mutmaßliche Mörder der zwölfjährigen Franziska aus Möckenlohe, ist ein Fan der Facebook-Seiten „Aktiv gegen Kindsmissbrauch“ und „Finger weg von unseren Kindern“. Die beiden Seiten, die er in seinem Facebook-Profil mit „Gefällt mir“ markiert hat, passen weder zu der Tatsache, dass der 26-Jährige Arbeitslose das Kind am vergangenen Samstag wahrscheinlich sexuell missbraucht und brutal getötet, noch zum Rest seines kranken Auftritts im sozialen Netzwerk.

 

Denn gleich daneben beispielsweise fühlt er sich mehrfach der NPD verbunden, hat Bilder hinterlegt wie beispielsweise eines, auf dem eine Männerbrust zu sehen ist, in der ein Messer steckt. Und eines von sich, das zeigt, dass er ein Tattoo mit dem Wort „Love“ an einer „exponierten“ Stelle an seinem Körper trägt.

Seine Facebook-Seite belegt aber auch, dass der mutmaßlich und zwischenzeitlich inhaftierte Kindermörder gerne Seiten favorisiert hat, deren ordinäre Titel auf einschlägige Neigungen schließen lassen. Und gewisse Einträge in der Facebook-Chronik von Stefan B. wirken jetzt, da die kleine Franziska tot ist, mehr als makaber: „Niemand weiß, wie ich mich wirklich in meinem Inneren fühle. Erst wenn es zu spät ist, denken alle darüber nach.“

Die antifaschistische Seite aida-archiv beschäftigt sich hingegen ausgiebig mit dem mit dem „rechten Hintergrund“ von Stefan B. „Es handelt sich um einen Neonazi und NPD-Sympathisanten“, heißt es bei aida, „in seinem Facebook-Profil hält der aus Egweil stammende und in Neuburg lebende 26-jährige Stefan B. mit seiner rechten, frauenverachtenden und gewalttätigen Einstellung nicht hinterm Berg.“

Auch ein weiteres Foto, das sich auf seiner Seite findet, wird vom aida-archiv genau analysiert. „Außerdem hat B. ein Bild von einem Revolver veröffentlicht, versehen mit der Textzeile ,Hass und Vergeltung haben wir uns geschworen’.  Tatsächlich stamme die Phrase aus dem Liedtext des Songs „Vergeltung“ der deutschen Neonaziband „Landser“.

 

Zudem – so das aida-archiv – sei Stefan B. mit der bayerischen und bundesweiten Neonaziszene vernetzt. „Mit 27 Gleichgesinnten bildete der nun inhaftierte Ex-Türsteher Stefan B. seit Mitte Januar eine von ihm gegründete  „Nationale Vereinigung“ im sozialen Netzwerk Facebook.

„Alles Scheiße, das Leben stinkt gewaltig“, schreibt der mutmaßliche Triebtäter in seiner Chronik, die seit Bekanntwerden des unfassbar brutalen Verbrechens an der kleinen Franziska an massiven Freundesschwund leidet. Hatte er gestern noch 123 „Freunde“ auf seiner Facebook-Seite, so waren es eben nur noch 102. Wer will schon mit Stefan B. befreundet sein?

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