Zunächst sind Bewohner und Mitarbeiter von Pflege-Einrichtungen dran sowie Personal von Notaufnahme, Intensiv- und Corona-Stationen.
(ty) Genau 100 Dosen Impfstoff gegen das Corona-Virus hat die erste Lieferung umfasst, die am gestrigen Nachmittag in Hettenshausen-Reisgang im südlichen Impf-Zentrum des Landkreises Pfaffenhofen eingetroffen ist. Das wurde vom hiesigen BRK-Kreisverband mitgeteilt, der neben dem Impf-Zentrum vor den Toren der Kreisstadt auch die zweite Einrichtung dieser Art in Geisenfeld betreibt. "Wie wertvoll die Ladung war, zeigt alleine die Tatsache, dass das Fahrzeug, das den Impfstoff brachte, in Polizei-Begleitung unterwegs war", berichtet Herbert Werner, der Geschäftsführer des BRK-Kreisverbands. Am heutigen Sonntag wurde, wie geplant, mit der Verabreichung der Impfungen gestartet.
"Um die Kühlkette nicht zu unterbrechen", war der Impfstoff laut Werner in einer speziellen Kühltasche transportiert sowie nach der Ankunft auch direkt in einem Arzneimittel-Kühlschrank verstaut worden. "Dort wird er nicht lange liegen", betonte Werner, denn – wie berichtet – finden am heutigen Tage bereits die ersten Corona-Schutz-Impfungen im Landkreis Pfaffenhofen statt (Corona-Impfungen im Landkreis Pfaffenhofen starten am Sonntag). Diese werden laut BRK zunächst von zwei mobilen Impf-Teams in Senioren- und Pflegeheimen im Landkreis Pfaffenhofen verabreicht – ebenso wie die nächsten Impf-Dosen, die den Angaben zufolge in Form von zwei Teil-Lieferungen noch in diesem Jahr erwartet werden.
Impf-Zentrum-Mitarbeiterin Silvia Duckstein (von links), Landrat Albert Gürtner, Impf-Zentrum-Mitarbeiterin Andrea Hainzinger und Peter Korzinek, der ärztliche Leiter der beiden hiesigen Impf-Zentren, mit der Impfstoff-Lieferung, die in einer speziellen Tasche ankam.
"Insgesamt werden dies knapp 2000 Dosen sein, die sich der Landkreis Pfaffenhofen mit dem Kreis Neuburg-Schrobenhausen teilen muss", erklärt der BRK-Kreisverband von Pfaffenhofen. Gemäß der Priorisierungs-Liste werden – so heißt es weiter – zunächst die Bewohner von Pflege-Einrichtungen geimpft und das dort tätige Personal sowie das Personal von Notaufnahme und Intensiv- und Corona-Stationen des Krankenhauses. "Danach folgen die Über-80-Jährigen, die aber zuvor schriftlich informiert werden", erklärt Werner.
Im ganzen Freistaat haben heute die Corona-Impfungen begonnen. Die bayerische Gesundheits-Ministerin Melanie Huml betonte anlässlich des Impf-Beginns in einer Pflege-Einrichtung in Germering: "Wir konnten heute wie geplant mit den ersten Corona-Impfungen in Bayern beginnen. Ich bin sehr froh und erleichtert, dass wir dieses für uns alle so herausfordernde und bewegte Jahr 2020 mit dieser guten Nachricht beenden können." Ihr herzlicher Dank gelte allen, insbesondere auch den Landräten beziehungsweise Oberbürgermeistern, "die in einer unglaublichen Kraftanstrengung den heutigen Impfstart in Bayern ermöglicht haben".
Landrat Albert Gürtner am Kühlschrank mit den ersten gelieferten Impfstoff-Dosen für den Landkreis.
Die Verimpfung erfolgt laut Erklärung der Ministerin zunächst vorrangig über so genannte mobile Impf-Teams in den stationären Alten- und Pflege-Einrichtungen im Freistaat. "Denn zu allererst müssen wir die schützen, die vor dem Corona-Virus am meisten gefährdet sind: die Menschen in den Alten- und Pflegeheimen, wo das Infektions-Geschehen besonders kritisch ist", sagte Huml: "Daher werden dort schnellstmöglich sowohl die Bewohnerinnen und Bewohner als auch die Beschäftigten geimpft."
Trotz der nun gestarteten Impfungen "stehen uns allen noch herausfordernde Monate bevor und wir dürfen in unserer Wachsamkeit und Vorsicht nicht nachlassen", mahnte die Gesundheits-Ministerin. "Deshalb appelliere ich an alle Bürgerinnen und Bürger, die notwendigen Schutzmaßnahmen nach wie vor einzuhalten und die sozialen Kontakte weiter zu reduzieren. Viele der derzeit geltenden Beschränkungen und Vorsichts-Maßnahmen müssen auch noch weiter gelten."
Die erste Lieferung mit Corona-Impfstoff für den Landkreis Pfaffenhofen; gelagert in einem Kühlschrank.
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