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Veranstaltungs-Reihe mit Experten aus Forschung und Praxis: Natürliche Vielfalt, Gesundheit, Klima, nachhaltige Wirtschaft, künftige Generationen.

(ty) Unter dem Motto "Gemeinsam Landwirtschaft neu gestalten" nehmen Landwirte aus der Öko-Modellregion "Pfaffenhofener Land" und aus der schweizerischen Bodensee-Region derzeit an einer digitalen Veranstaltungs-Reihe teil. Zum ersten von zwölf Online-Workshops in Zusammenarbeit mit der "Bio-Stiftung Schweiz" haben sich rund 120 Teilnehmer eingeloggt, wie heute von der Pfaffenhofener Stadtverwaltung zu der Kooperation mitgeteilt wurde. Die Veranstaltungs-Reihe mit renommierten Experten aus Landwirtschaft, Forschung und Praxis dauere bis Mai dieses Jahres. Die Pfaffenhofener Boden-Allianz und die "Bio-Stiftung Schweiz" wollen damit "das Bewusstsein für eine zukunftsfähige Landwirtschaft stärken".

Dabei sollen "unterschiedliche Bereiche wie natürliche Vielfalt, Gesundheit, Klima, nachhaltige Wirtschaft, zukünftige Generationen mit einfließen", heißt es aus dem Pfaffenhofener Rathaus. Zahlreiche renommierte Experten sollen ihr Wissen teilen. Dazu gehören laut Ankündigung unter anderem der mit zahlreichen Auszeichnungen bedachte Hans-Rudolf Herren, der sich als Landwirtschafts- und Entwicklungs-Experte sowie Mitautor des Welt-Agrar-Berichtes einen Namen gemacht hat. Außerdem referieren Felix Prinz zu Löwenstein (Agrar-Wissenschaftler, Bio-Landwirt und Präsident des Bundes ökologischer Lebensmittel-Wirtschaft) sowie Christian Hiss (Geschäftsführer der Regionalwert-AG). Jeweils nach dem Vortrag gebe es die Möglichkeit, Fragen zu stellen sowie miteinander zu diskutieren.

Den Auftakt habe Mathias Forster gemacht, der die Veranstaltungen mit einer Reise verglichen habe. Sein Vortrag "Wie wir als Gesellschaft den Boden unter den Füßen verloren haben – eine Spurensuche" sei eine Zeitreise zurück zu den Anfängen der Landbewirtschaftung und bis in die heutige Zeit gewesen. "Auch das Höfe-Sterben ist ein Verlust an Biodiversität. Noch zu Zeiten Goethes waren 85 bis 90 Prozent der Bevölkerung direkt oder indirekt in der Landwirtschaft tätig", wird er zitiert. "Heute sind nur noch ein bis zwei Prozent der Bevölkerung Bauern-Familien und tragen allein eine sehr große Verantwortung." Die schwierigen Fragen, die sich angesichts von Klimawandel, Humus-Verlust, Übernutzung, vermeintlichem Wachstums-Zwang und Industrialisierung der Landwirtschaft stellten, seien angesprochen worden.

Etliche Bauern-Familien aus Pfaffenhofen und der Bodensee-Region nehmen an der Veranstaltungsreihe teil.

Im Hinblick auf eine gemeinsame Zusammenarbeit habe Forster an die Adresse der Teilnehmer gesagt: "Bei diesen virtuellen Treffen geht es auch darum, zu schauen, welche die großen Themen und Fragen für Euch sind, die wir zukünftig besser zusammen bearbeiten können als alleine." Die beiden Impulsgeber seien Joseph Amberger als Projekt-Leiter der Pfaffenhofener Boden-Allianz und Mathias Forster als Geschäftsführer der "Bio-Stiftung Schweiz" entwickelten; sie entwickelten die Idee der gemeinsamen Online-Vortrags- und Austausch-Reihe. "Sie ist konzipiert für Bauern-Familien von hier und rund um das Bodensee-Gebiet, wo die Bio-Stiftung Schweiz tätig ist", erklärte die Pfaffenhofener Stadtverwaltung.

 

Das "Pfaffenhofener Land", ein Zusammenschluss der Stadt Pfaffenhofen mit den Gemeinden Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster, ist eine von insgesamt 27 Öko-Modellregionen in Bayern, die die Produktion heimischer Bio-Lebensmittel und das Bewusstsein für regionale Identität voranbringen sollen. Im Mai vorvergangenen Jahres war das "Pfaffenhofener Land" als "staatlich anerkannten Öko-Modellregion" im Freistaat deklariert worden; es ist Bestandteil der Initiative "BioRegio 2020" der bayerischen Staatsregierung. Die Öko-Modellregionen werden vom Freistaat finanziell unterstützt.

Die Öko-Modellregion "Pfaffenhofener Land" erweiterte den Wirkungsbereich der Pfaffenhofener "Boden-Allianz". Maßnahmen der Allianz sollen so – unter Einbeziehung der drei Nachbar-Kommunen – in einem größeren Gebiet und mit mehr Landwirten umgesetzt werden. Scheyern, Hettenshausen und Ilmmünster bringen sich mit Experten und Praktikern im Bereich Anbau, Verarbeitung, Vermarktung und Bildung ein. Den teilnehmenden Landwirten werden Fortbildungen, Informations-Veranstaltungen und Exkursionen angeboten. Mittlerweile gibt es eine Neuerung: Alle interessierten Landwirte mit Betriebssitz im Kreis Pfaffenhofen können Teil der hiesigen Boden-Allianz der Stadt Pfaffenhofen werden. 


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