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Polizei warnt immer wieder vor Romance-Scamming. Im aktuellen Fall wurde eine 49-Jährige zum Opfer dieser dreisten Masche.

(ty) Auf eine besonders perfide Betrugsmasche ist eine 49-Jährige aus dem nördlichen Landkreis Pfaffenhofen hereingefallen. Die Geisenfelder Polizeiinspektion berichtete jetzt von dem Fall. Ein bislang unbekannter Täter mit dem angeblichen Namen "Marek Anderson" aus dem US-amerikanischen Chicago täuschte der Frau die große Liebe vor und erleichterte sie letztlich um insgesamt 6500 Euro. Bekannt ist diese Masche unter dem Begriff "Romance Scamming" oder "Love Scamming". Die Polizei warnt immer wieder. Aber der Reihe nach.

Es begann im Dezember vergangenen Jahres: Die Frau meldete sich laut Polizei auf einer Dating-App an und lernte dort sehr schnell den angeblichen Bauunternehmer aus den Vereinigten Staaten kennen. "Nach kurzer Zeit telefonierten die beiden fast täglich miteinander", berichtet die Polizei. "Der Täter wirkte symphatisch und erlange nach und nach das Vertrauen der Geschädigten. Hierbei täuschte er echte Beziehungs-Absichten vor." Ende Januar habe der Mann dann mitgeteilt, dass er sich in einer finanziellen Notlage befinde. Sein Konto sei angeblich "eingefroren" worden und er brauche jetzt dringend Geld für seinen Sohn und sich zur Bestreitung des Lebensunterhalts.

 

Die Frau, so heißt es weiter, ging nach mehrmaliger Bitte darauf ein. Sie überwies den Angaben zufolge zuerst über "Paypal" und dann über "Bitpanda" mehrere Teilbeträge in Höhe von 500 Euro an den Mann. "Hierbei täuschte der Täter die Geschädigte erneut, indem er vorgab, dass die Überweisung nicht funktionierte oder falsch gebucht wurde", so die Polizei. Der Liebes-Betrüger habe versprochen, das falsch gebuchte Geld zurückzuzahlen. Nachdem beim dritten Versuch dieselben Probleme aufgetreten seien, sei die Frau schließlich misstrauisch geworden und habe sich an ihre Hausbank gewendet. Mitarbeiter des Geldinstituts rieten ihr schließlich dazu, Anzeige zu erstatten. Das Geld konnte indes nicht mehr zurückgeholt werden.

Die Kriminalpolizei warnt immer wieder vor dieser Betrugs-Masche mit der vorgetäuschten Liebe. Die Täter gehen dabei zumeist nach einem ähnlichen Schema vor. Sie nehmen etwa über Dating-Plattformen den Kontakt zu Frauen auf und gaukeln ihnen in den folgenden Chats die große Liebe vor. Im Verlauf des Nachrichten-Austauschs tischen sie den ahnungslosen Frauen dann erfundene Geschichten auf und veranlassen ihre Opfer dazu, Überweisungen auf diverse Konten durchzuführen. Diese Betrugs-Masche ist den Ermittlern der Kripo hinlänglich als "Romance Scamming" oder als "Love Samming" bekannt.

Wie es heißt, suchen sich die Täter ihre Opfer zunächst auf Online-Partnerbörsen oder in sozialen Netzwerken. Sie flirten und umgarnen ihre Opfer, bis diese sich in ihr virtuelles Gegenüber verlieben. Irgendwann kommt dann die Frage nach Geld, zum Beispiel für eine dringende Operation oder eine andere angebliche Notlage, für die das Opfer teils hohe Summen überweisen soll. "Und viele tun es auch, schließlich sind sie zu diesem Zeitpunkt schon von ihrem Internet-Partner / ihrer Internet-Partnerin emotional abhängig", heißt es auf der offiziellen Polizei-Seite www.polizei-beratung.de.

Die Kripo rät jedenfalls zur Vorsicht bei Internet-Bekanntschaften – insbesondere, wenn Geldforderungen gestellt werden – und bittet um die Beachtung folgender Tipps:

  • Wenn der Kontakt zur Internet-Bekanntschaft nur per Chat, Mail oder Telefon hergestellt werden kann, ist höchste Vorsicht geboten.
  • Brechen Sie spätestens, wenn Geldforderungen gestellt werden, sofort jeglichen Kontakt ab – ob per Chat, Mail oder Telefon.
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen des Scammers ein.
  • Überweisen Sie auf keinen Fall Geld, lösen Sie keine Schecks ein, leiten Sie keine Briefe und Päckchen weiter oder bewahren diese auf.
  • Machen Sie geleistete Zahlungen, wenn noch möglich, sofort rückgängig.
  • Speichern Sie alle Mails und Chat-Texte als Beweis auf CD oder USB-Stick.
  • Informieren Sie unverzüglich die Polizei und erstatten Sie Anzeige.
  • Es gibt verschiedene Formen von "Scamming"; die Polizei informiert darüber detailliert auf www.polizei-beratung.de; hier der direkte Link.

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