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Pianist Markus Kreul nutzte die Lock-Down-Zeit für ein besonderes Projekt. Der Pilotfilm ist jetzt veröffentlicht worden und auch hier zu sehen, vier Episoden folgen.

(ty) Der Pianist Markus Kreul hat sich während der Corona-Pandemie an ein Projekt gewagt, für das sonst immer die Zeit fehlte: "Als der erste Lock-Down verhängt wurde, war das auch für mich wie eine Vollbremsung", sagt er in seinem Video-Podcast, den er im Rahmen der Initiative "Neustart Kultur" des deutschen Musikrats aufgenommen hat – und zwar in Pfaffenhofen. "Plötzlich gab es viel Zeit nachzudenken, vor allem über die Fragen wie: Warum ist mir Musik so wichtig? Was bedeutet Musik in unserem Leben?" In vier Folgen erläutert er seinen besonderen Bezug zur Musik, spricht über Komponisten, die ihm besonders viel bedeuten, spielt deren Werke – und geht der Frage nach, wie er es geschafft hat und schafft, sich in einem extrem schwierigen Markt zu behaupten. Heute ist, sozusagen als Vorgeschmack, ein kurzer Pilotfilm veröffentlicht worden (siehe unten).

"Musik fordert mich, ständig meine Grenzen auszuloten und zu überschreiten und über mich selbst hinaus zu wachsen", sagt Kreul, der neben seiner Konzerttätigkeit die Lied-Klasse am Leopold-Mozart-Zentrum in Augsburg leitet. "Das Klavier hat mir über schwerste Stunden geholfen und mich oft genug schier verzweifeln lassen. Doch auch nach 40 Jahren intensivster Beschäftigung mit Musik hat sie nichts von ihrer Faszination verloren. Ganz im Gegenteil." Diese Faszination, diese Kraft der Musik, "verbindet die Menschen wie kein anderes Band", sagt er. Ihren Kern will er ergründen und weitergeben.

An der Kamera: Lukas Leonhardt.

Kreul spricht in seinem Video-Podcast über die Bedeutung der Heimat, über seine eigene ebenso wie über von Frédéric Chopin, über Ludwig van Beethoven, Henry Cowell, Franz Liszt, Leoš Janáček, über die Nationalhymne und den Zugang, den wir, ausgehend vom Zauber des Klangs, zu Musik haben. Es geht um Heilung, Erinnerung, Wahrheit und um das nackte Überleben – dank der Kraft der Musik. Eine Folge widmet der Schumann-Botschafter Kreul ganz Clara und Robert Schumann, bei denen Musik und Leben ineinander verschmolzen sind, und ihrer so besonderen Beziehung.

 

Bei ersten Testläufen, kleinen Konzerten zwischen den Lock-Downs im Sommer vergangenen Jahres, merkte Kreul überrascht, wie direkt er die Menschen mit dem Thema und der Kombination aus Text und Musik erreichte. Als er vom deutschen Musikrat die Möglichkeit bekam, die Video-Podcasts aufzuzeichnen, wollte er noch einen Schritt weitergehen: Als Ort wählte er das ehemalige Verstärkeramt in Pfaffenhofen.

"Wie Musik, wie ein Konzert, wie der Podcast hat es früher Signale, Töne verstärkt, weitergeleitet, zu den Menschen gebracht", sagt er. Freunde haben das Haus kürzlich saniert und zu einem kulturellen Treffpunkt aufgebaut. Wo möglich, arbeitet Kreul zusätzlich mit Einspielern – so besuchte er den Pfarrsaal, in dem er als Kind erstmals öffentlich gespielt hat, war im Schumann-Haus in Bonn und in der KZ-Gedenkstätte Dachau.

 

Tontechnik und Aufnahmeleitung übernahm Heiner Kunkel, Tonmeister in Düsseldorf: "Ich fand die Idee und das Thema, zu dem ich selbst als Musiker einen Bezug habe, spannend", sagt er. "Dazu kamen das Szenario mit dem historischen und doch so modernen Verstärkeramt, der 100 Jahre alten Schiedmayer-Flügel mit seinen Eigenarten und die aufwändige Bildgestaltung."

Letztere entwickelte Lukas Leonhardt aus Pfaffenhofen, Filmemacher und Student von "User Experience Design", zusammen mit Markus Kreul: "Drei Menschen mit ganz verschiedenen Talenten", sagt Leonhardt, "sind da in einem großen und sehr wertvollen Projekt aufeinander getroffen, jeder hat davon profitiert, jeder hat es mit seinem ganz eigenen Blick geprägt."

Tonmeister Heiner Kunkel.

Kreul wollte genau das erreichen: "Im Alltag erlebe ich oft, wie Menschen im Einerlei verharren und sich in die innere Immigration zurückziehen, privat und/oder beruflich. Für einen Musiker wäre das tödlich. Nur weil ich mich selbst ständig infrage stelle und Neues wage, kann ich mich entwickeln, kann ich mich behaupten", sagt er. "Vielleicht ist das sogar die Quintessenz des Podcasts." Rund um Altomünster bei Dachau, wo er lebe, führe ein Wanderweg mit kleinen Weisheiten. "Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg", stehe da. Buddha soll das gesagt haben." Ich glaube, die Musik ist dabei ein wichtiger Schlüssel", sagt Kreul. 

Seit dem heutigen Donnerstag ist ein kurzer Pilotfilm für den Video-Podcast "Die Kraft der Musik" zu sehen (siehe unten). Die weiteren Episoden werden laut Ankündigung von Kreul dann am 29. April ("Heimat"), am 6. Mai ("Seelentöne"), am 13. Mai ("Überlebensmusik") und am 20. Mai ("Transformation") jeweils abends veröffentlicht auf der Internet-Seite www.diekraftdermusik.com.

Hier gehts zur ersten Folge:

"Die Kraft der Musik": Hier sehen Sie Folge 1 des Video-Podcasts


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