Hiesige Situation "ist damit Teil der bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt", fasst die IG Bau zusammen und startet "Lockruf in die Wahlkabine".
(ty) "Das Wohnen fängt beim Wählen an", findet man bei der Industrie-Gewerkschaft "Bauen, Agrar, Umwelt" (IG Bau) mit Blick auf die anstehende Bundestagswahl. "Für die Mieten im Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm gibt es seit Jahren nur eine Richtung – nämlich immer nach oben", sagt Michael Müller. Die Gewerkschaft kommt jedenfalls zu dem Fazit: "Wohnungen im Kreis Pfaffenhofen knapp – Mieten heben ab: In sechs Jahren um 27,9 Prozent gestiegen." Der oberbayerische Bezirks-Vorsitzende der Gewerkschaft beruft sich dabei auf eine Mietpreis-Analyse des Pestel-Instituts. "Im Fokus der Untersuchung steht der Anstieg der Kosten fürs Wohnen, die der Staat übernimmt, wenn Haushalte auf Hartz-IV angewiesen sind", erklärt Müller.
Selbst die Kaltmiete für Wohnungen mit einfachem Standard sei demnach im Landkreis Pfaffenhofen von 7,40 Euro pro Quadratmeter im Januar 2015 auf 9,40 Euro im April dieses Jahres enorm angestiegen. "Ein Plus von 27,9 Prozent", rechnet Müller vor.
Zum Vergleich verweist die Industrie-Gewerkschaft IG-Bau auf weitere Zahlen des Pestel-Instituts: Die Verbraucherpreise haben demnach im gleichen Zeitraum deutlich weniger zugelegt – nämlich lediglich um 9,8 Prozent. "Die neue Bundesregierung muss sich enorm ins Zeug legen und für mehr Wohnungen sorgen", fordert Müller mit Blick auf die Bundestagswahl. Es fehlten vor allem bezahlbare Wohnungen und Sozialwohnungen – gerade auch im Kreis Pfaffenhofen, so die Gewerkschaft in einer aktuellen Pressemitteilung.
"Die Situation im Kreis Pfaffenhofen ist damit Teil der bundesweiten Misere auf dem Wohnungsmarkt", sagt der IG-Bau-Bundesvorsitzende Robert Feiger. Das Drehen an der Mietspirale müsse ein Ende haben. "Die Mieten müssen wieder runter. Dafür muss der Neubau aber deutlich nach oben gehen – vor allem bei den bezahlbaren Wohnungen und bei Sozialwohnungen", postuliert Feiger. Deshalb müsse die neue Bundesregierung "schleunigst ein dickes Wohnungsbau-Paket" auf den Weg bringen.
"Damit das passiert, ist eine Botschaft wichtig: Das Wohnen fängt beim Wählen an", so Feiger. Er appelliert deshalb, "einen kritischen Blick in die Wahlprogramme der Parteien zu werfen und genau zuzuhören, was von denen kommt, die in den Bundestag und ins Kanzleramt wollen". Es gebe Parteien, die bereits klare Zielmarken beim Neubau von Wohnungen gesetzt hätten. Andere dagegen blieben vage und vermieden konkrete Zahlen.
"Wohnungen kann man wählen. Gute Arbeit und eine ordentliche Rente übrigens auch", findet jedenfalls Feiger. Dazu starte die IG-Bau jetzt einen "Lockruf in die Wahlkabine" – mit Wahl-Clips und der Aufforderung: "iXen gehen!" Es sind Film-Spots mit skurrilen Szenen, kuriosen Charakter-Typen. Ein Beispiel sehen Sie unten, weitere Infos auf www.igbau.de/wohnungen-wählen
Die Gewerkschaft will damit nach eigenem Bekunden einen "Weckruf zur Wahl“ machen. "Es geht darum, die Probleme, die den Menschen auf den Nägeln brennen, klar auf den Punkt zu bringen – mit einem Augenzwinkern", sagt IG-Bau-Bundeschef Feiger. "Ob per Briefwahl am Küchentisch oder am 26. September in der Wahlkabine: Wichtig ist, dass die Menschen wählen gehen."