Die Anlage in der Gemeinde Berg im Gau soll nun jährlich 110 Gigawattstunden grünen Strom liefern. Erweiterung bereits geplant.
(ty) Für die Akteure des Solar-Projekts Schornhof im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es heute etwas zu feiern. Der nach Angaben der Firma "Anumar" größte Solarpark Süddeutschlands mit einer Kraftwerks-Leistung von 120 MWp wurde offiziell in Betrieb genommen. Angelika Hecht, die Vize-Bürgermeisterin der Gemeinde Berg im Gau, die gemeinsam mit den beiden "Anumar"-Geschäftsführern Markus Brosch und Andreas Klier auf den Stromschalter drückte, zeigte sich begeistert von der Realisierung des bayerischen Leuchtturm-Projekts: "Im Donaumoos werden nun jährlich zirka 110 Gigawattstunden grüner Strom für umgerechnet den gesamten Landkreis erzeugt. Mich freut besonders, dass der Solarpark ein großer Schritt in der Energiewende ist und gleichzeitig dem Moorschutz dient, für den wir uns einsetzen."
Der technische "Anumar"-Geschäftsführer Markus Brosch dankte den Lieferanten für die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren: "Wir haben gemeinsam Großartiges geschaffen. Immer partnerschaftlich, auch wenn es mal unterschiedliche Auffassungen gab." Er betonte, dass während der gesamten Bauzeit keine Behinderungs-Anzeigen oder Ähnliches erfolgt seien. "Viele Mosaiksteine mussten zusammengetragen werden, bevor der Bau des Solarparks im Frühling 2020 beginnen konnte", fasste Andreas Klier, kaufmännischer "Anumar"-Geschäftsführer, die Verhandlungen mit Stromabnehmern und Banken im Vorfeld zusammen. Wir berichteten im vergangenen Jahr, als der erste Teil der Anlage ans Netz ging: Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen: Bayerns größter Solarpark
Das Ergebnis sei zukunftsweisend, erklärte Klier heute. Dieses Kraftwerk beweist seinen Worten zufolge, "dass Solarstrom mit marktüblichen Gestehungskosten auch ohne EEG-Förderung rentabel ist und somit einen wesentlichen Beitrag zur industrie-freundlichen und sozial-verträglichen Energiewende leistet". Ein Großteil des Stromvertriebs – konkret genannt werden 90 MW – erfolgt nach Angaben von Anumar in Zusammenarbeit mit dem norwegischen Energie-Versorger "Statkraft" im Rahmen von zwei langfristigen Strom-Liefer-Verträgen. Markus Brosch, verantwortlich für die Planung, Technik und Errichtung der "Anumar"-Solarparks, berichtete unter anderem über die Projekt-Realisierung:
"Der Solarpark Schornhof ist auch für uns in vielerlei Hinsicht etwas ganz Besonderes", betont Brosch. "Aufgrund der Größe der Anlage bauten wir ein eigenes Umspannwerk, das den erzeugten Strom nun direkt ins Hochspannungsnetz liefert." Über 1000 Kilometer Kabel seien in dem Solarpark verlegt worden. "Außerdem montierten wir die zirka 350 000 Module auf besonders hochwertigen, speziell beschichteten Pfosten für den Moorboden", berichtet Brosch. Die Investitions-Kosten des Solarparks Schornhof, durch den nach Angaben von "Anumar" zirka 76 800 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden werden, liegen den Angaben des Unternehmens zufolge bei ungefähr 60 Millionen Euro.
Anumar ist nach eigenem Bekunden auch Anlagen-Betreiber und schafft hierfür langfristige lokale Arbeitsplätze im Bereich Grünpflege und Elektro-Service. Der Gemeinderat in Berg im Gau stimmte bereits für die Erweiterungspläne des Solarparks. Auf weiteren 60 Hektar – die Gesamtfläche beträgt dann laut "Anumar" 200 Hektar – solle im kommenden Jahr eine zusätzliche Anlagen-Leistung von zirka 60 MWp installiert werden. Das Ingolstädter Unternehmen "Anumar" projektiert, errichtet und betreibt nach eigenen Angaben Solarkraftwerke in Deutschland und Chile. Seit der Unternehmens-Gründung im Jahr 2010 werde sukzessive der Eigenbestand an Photovoltaik-Anlagen ausgebaut. Das Portfolio umfasse inzwischen eine Gesamtleistung von mehr als 300 MW – unter anderem auch das größte Solarkraftwerk Bayerns, den Solarpark Schornhof.