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Es ging um die Bekanntheit der bedrohten Gelbbauchunke, um Unken-Schutz und um einen überlebensfähigen Bestand in der Region.

(ty) Am heutigen Dienstag hat das Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" mit einer Präsentations-Veranstaltung in Freising seinen Abschluss gefunden. Wurden die Ziele erreicht? Geht es der Gelbbauchunke in der Region jetzt besser? "Ja!", sagen die Fachleute – und sehen sich durch die Projekt-Ergebnisse bestätigt. Über fünf Jahre hinweg lang hatten sich die vier Träger des Projekts engagiert: die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Freising und Altötting sowie der Bund Naturschutz (BN) mit seinen Kreis-Gruppen in Pfaffenhofen, Neuburg-Schrobenhausen, Freising, Erding, Mühldorf am Inn und Altötting.

Die gemeinsamen Ziele von "Allen Unkenrufen zum Trotz" seien gewesen, "dass die Gelbbauchunke in der öffentlichen Wahrnehmung bekannter wird, dass sich ein Unken-Schutz im Biotop- und Naturschutz etabliert, dass ein langfristig überlebensfähiger Bestand an Unken im Projekt-Gebiet wiederhergestellt werden konnte". So wurde es in einer aktuellen Presse-Mitteilung aus dem Freisinger Landratsamt zusammengefasst. An der Behörde war auch die Projekt-Leitung angesiedelt. Das Vorhaben sei von unabhängiger Seite unter die Lupe genommen worden: Sowohl seine Wirkung auf die gesellschaftliche Bekanntheit der Art als auch auf die Entwicklung des Bestands in der Fläche sei evaluiert worden.

"Das erfreuliche Ergebnis", so wurde jetzt dargelegt: "Die Einstellung der Menschen gegenüber der Gelbbauchunke ist nun signifikant besser, und viele sind bereit zu helfen." Bei der Untersuchung der Vorkommen sei eindeutig gewesen: "Dort, wo Menschen den Lebensraum der Art verbessert haben, waren fast immer mehr Unken und vor allem mehr Unken-Nachwuchs vorhanden ‒ trotz der Unkenrufe!" Gefördert worden sei das Projekt im Bundesprogramm "Biologische Vielfalt" durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundes-Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) und durch den bayerischen Naturschutz-Fonds.

Der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber mit einem Gelbbauchunken-Shirt.

Die Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz, Sabine Riewenherm, stellte fest: "Die Gelbbauchunke braucht unseren Schutz. Das hat sich mit der neuen Roten Liste der Amphibien wieder bestätigt." Nach wie vor sei diese Art stark gefährdet "und selbst in Bayern, ihrem Hauptverbreitungsgebiet, darauf angewiesen, dass wir ihre Lebenssituation aktiv verbessern". Das sei dem Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" eindrucksvoll gelungen, attestierte Riewenherm: "Nicht zuletzt dank der vielen Ehrenamtlichen im Projekt konnten unzählige neue Kleingewässer als wertvolle Lebensräume geschaffen und miteinander vernetzt werden."

Der bayerische Umwelt-Minister Thorsten Glauber weist beim Lob des Projekts auf einen wichtigen Aspekt hin: Das Projekt "Allen Unkenrufen zum Trotz" sei gelebter Artenschutz. Und: "Das Projekt ist ein echter Erfolg: Die Gelbbauchunken haben wieder eine echte Zukunft in den sechs beteiligten Landkreisen. Die Auswirkungen des Klimawandels wie Hitze und Trockenheit bedrohen insbesondere auch den Lebensraum der Amphibien. Ich danke allen Beteiligten für ihr Engagement zum Schutz der Gelbbauchunke." Der Klimawandel habe es den Amphibien besonders schwer ge­macht, Planungen für neue Unken-Lebensräume wurden daher gezielt nachgebes­sert.

 

Was bleibt? "Drei Grundstücke mit Unken-Vorkommen wurden aus Projektmitteln erworben, die im Sinne der Art langfristig erhalten werden", so die Verantwortlichen. Den Kurs zur Gelbbauchunken­-Betreuung, den mehr als 100 Per­sonen absolviert haben, böte nun die bayerische Akademie für Naturschutz und Land­schaftspflege mit dem BN an. "Die Ehrenamtlichen werden weiterhin aktiv sein, eingebun­den in das Netzwerk des BN und unterstützt von den Biodiversitäts-Beraterinnen und Biodiversitäts-Bberatern an den Landratsämtern. Auf www.gelbbauchunke-bayern.de sollen weiterhin zum Beispiel ein Film über die Unke sowie ein neues Brettspiel verfügbar sein.

Bei der heutigen Abschluss-Veranstaltung: Freisings Landrat Helmut Petz (von links), Rita Schmidt (stellvertretende Landrätin von Neuburg-Schrobenhausen), Christine Margraf (BN-Kreisgruppe Freising), Martina Ellmaier (Landratsamt Altötting) und Projekt-Managerin Judith Jabs-Ingenhaag.

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