Gesundheits-Minister: Ziel sei es, Impf-Skepsis auszuräumen sowie die Bürger umfassend aufzuklären, wo, wann und warum sie sich ein weiteres Mal impfen lassen sollten.
(ty) Der bayerische Gesundheits-Minister Klaus Holetschek hat am heutigen Dienstag eine Kommunikations-Kampagne zu Corona-Auffrischungs-Impfungen gestartet. "Auf unserer Checkliste mit den Vorbereitungen für den kommenden Corona-Herbst und -Winter darf die Impfung nicht fehlen. Sie ist nach wie vor der beste Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf von Covid-19", betonte er bei der Auftakt-Veranstaltung in München. Klar sei: "Je höher der Impfschutz in der Bevölkerung ist, desto besser starten wir in den Herbst und Winter – das schützt unser Gesundheits-System, vor allem aber die Menschen selbst." Deshalb sei es wichtig, jetzt über die Auffrischungs-Impfungen zu informieren und insbesondere bei den Risiko-Gruppen dafür werben.
Mit der neuen Kampagne "Na sicher" setz man genau da an. "Unser Ziel ist es, Impf-Skepsis auszuräumen und die Bürgerinnen und Bürger umfassend und zielgruppengerecht darüber aufzuklären, wo, wann und warum sie sich ein weiteres Mal impfen lassen sollten", erklärt Holetschek.
Die Kampagne spricht nach Angaben des bayerischen Gesundheits-Ministeriums unterschiedliche Zielgruppen an und nutzt dafür neben Großflächen-Plakaten, einem Beileger in den Tageszeitungen sowie Social-Media- und Online-Kommunikation auch Influencerinnen und Influencer, die in ihren Kanälen zur Impfung aufrufen.
"Wir bieten zudem Universitäten und Hochschulen, aber auch Unternehmen in Bayern sowie Arzt-Praxen und Apotheken ein Informations-Paket mit Flyern und Plakaten zur Auslage an", so Holetschek. Im Mittelpunkt der Kampagne steht seinen Worten zufolge eine neue Internet-Seite des Gesundheitsministeriums: https://na-sicher.bayern. Die Web-Seite sei Dreh- und Angelpunkt für wesentliche Informationen rund um die Impfung.
"Ich empfehle jedem, seinen eigenen Impf-Status zu prüfen", appellierte der bayerische Gesundheits-Minister: "Bin ich gut genug geschützt für die nächste Corona-Welle? Besprechen Sie Ihren Impf-Status auch mit der Hausärztin oder dem Hausarzt. Wer zu einer Risikogruppe gehört, sollte sich jetzt impfen lassen und nicht auf die angepassten Impfstoffe warten." Impf-Möglichkeiten gebe es im Freistaat ausreichend, auch in den Impf-Zentren oder durch mobile Impf-Teams.
Das bayerische Gesundheits-Ministerium fasst zusammen: Die "Ständige Impf-Kommission" (Stiko) empfehle die erste Auffrischungs-Impfung aktuell allen Menschen ab zwölf Jahren sowie Kindern mit Vorerkrankungen beziehungsweise Immun-Defizienz ab dem Alter von fünf Jahren. Die zweite Auffrischungs-Impfung werde seit dem 18. August für Personen ab dem Alter von 60 Jahren sowie für Personen ab fünf Jahren mit einem erhöhten Risiko für schwere Krankheitsverläufe infolge einer Grunderkrankung oder Immun-Defizienz empfohlen.
Unverändert empfohlen werde die zweite Auffrischungs-Impfung Bewohnerinnen und Bewohnern in Einrichtungen der Pflege und Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf in Einrichtungen der Eingliederungshilfe. Dies gelte auch für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in medizinischen Einrichtungen und Pflege-Einrichtungen, insbesondere solche mit direktem Patienten- oder Bewohner-Kontakt.
"Dass die Stiko jetzt die zweite Auffrischungs-Impfung gegen Corona bereits für Menschen ab 60 Jahren empfiehlt, ist ein wichtiger Schritt", kommentiert Holetschek. "Dadurch sind wir in Deutschland im Gleichklang mit den Empfehlungen auf EU-Ebene."
Der Minister ergänzt: "Nach Angaben der Stiko kann die Impfung gegen Covid-19 auch zeitgleich mit der Impfung gegen Grippe gegeben werden – das gilt auch für die Corona-Auffrischungs-Impfungen. Das ist eine gute Gelegenheit, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Beide Impfungen schützen gegen schwere Verläufe und entlasten unser Gesundheits-System."
Schon seit vergangener Woche werbe man gezielt in den stationären Pflege-Einrichtungen für die zweite Auffrischungs-Impfung – "und das als einziges Bundesland", so Holetschek weiter. "Wir stellen den Pflegebedürftigen, den Pflegekräften und den Angehörigen zielgruppengerecht die wichtigsten Informationen zur Impfung zur Verfügung."
Bayern setze zudem auf Impf-Beauftragte für Alten- und Pflege-Einrichtungen. Jedes Impf-Zentrum im Freistaat soll laut Holetschek einen Impf-Beauftragten benennen, der die Alten- und Pflege-Einrichtungen künftig eng betreut und sich gezielt um die erste oder zweite Auffrischungs-Impfung der Bewohnerinnen und Bewohner kümmert. "Die Impf-Beauftragten unterstützen und entlasten damit die Einrichtungen", erklärt Holetschek.