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Nach bisherigen Erkenntnissen liegt die Gesamt-Menge zwar fast auf Vorjahres-Niveau, aber 6,7 Prozent unter dem mehrjährigen Mittel.

(ty) Nach Schätzungen der Fachleute beim bayerischen Landesamt für Statistik werden die Landwirte im Freistaat heuer eine Getreide-Ernte – ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix – in Höhe von insgesamt 6,1 Millionen Tonnen einfahren. Das zeigen die bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen aus der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit Ertrags-Schätzungen der amtlichen Berichterstatter vom Juli, wie heute erklärt wurde. Damit werde die Ernte-Menge in etwa das Niveau des Vorjahres erreichen. Im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2016 bis 2021 ergebe sich allerdings eine Einbuße von 6,7 Prozent. Beim durchschnittlichen Ertrag pro Hektar wird ein Minus um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sowie ein Minus von 4,9 Prozent im vergleich zum sechsjährigen Mittelwert erwartet. Nachfolgend die Details.

Die Aussaat des Winter-Getreides habe im Herbst vergangenen Jahres rechtzeitig erfolgen können, fassen die Experten des bayerischen Landesamts für Statistik heute zusammen. "Auf den milden Winter ohne nennenswerte Auswinterungs-Schäden folgte ein sonniger und trockener Frühling. Der Mai war überdurchschnittlich warm. Es folgten zahlreiche Hitzetage in Verbindung mit extremer Trockenheit. In mehreren Gebieten Bayerns blieb oft der Regen aus."

Nach den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" und in Verbindung mit den Ertrags-Schätzungen der amtlichen Ernte-Berichterstatter (Stand: Juli) werde beim Getreide insgesamt (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) mit einem Durchschnitts-Ertrag von 64,7 Dezitonnen je Hektar (dt/ha) gerechnet. Das seien 1,8 Prozent weniger als im Vorjahr (65,9 dt/ha) und 4,9 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021 (68,0 dt/ha). Die gesamte Ernte-Menge wird nach bisherigen Erkenntnissen mit 6,1 Millionen Tonnen um 0,1 Prozent unter Vorjahres-Niveau erwartet, aber um 6,7 Prozent unter dem sechsjährigen Mittelwert von 2016 bis 2021.

Die von den bayerischen Landwirten bewirtschaftete Getreide-Fläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) vergrößerte sich laut Landesamt für Statistik nach dem vorläufigen Ergebnis der Bodennutzungs-Haupterhebung 2022 gegenüber dem Vorjahr um 1,7 Prozent von 929 427 Hektar auf 945 489 Hektar. Gegenüber dem mehrjährigen Mittel der Jahre 2016 bis 2021 (964 471 Hektar) reduzierte sich die Anbaufläche jedoch um 2,0 Prozent.

Der Durchschnitts-Ertrag bei der flächenstärksten Getreideart Winterweizen sinke auf 70,0 dt/ha. Das seien 1,4 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Bei einer gleichzeitigen Flächen-Zunahme in Höhe von 1,5 Prozent auf 501 144 Hektar errechne sich beim Winterweizen eine Erntemenge von 3,5 Millionen Tonnen. Das sei in etwa mit dem Vorjahr vergleichbar. Gegenüber dem mehrjährigen Mittel ergebe sich jedoch ein Verlust von 5,8 Prozent.

Bei der Wintergerste liege der Hektar-Ertrag nach derzeitigen Berechnungen bei 68,0 dt/ha – das wären 0,9 Prozent weniger als im vergangenen Jahr. Bei einer gleichzeitigen Flächen-Abnahme von 1,0 Prozent auf 208 794 Hektar errechne sich eine Ernte-Menge von rund 1,4 Millionen Tonnen. Das entspreche einem Minus von 2,0 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr und einer deutlichen Einbuße gegenüber dem mehrjährigen Mittel in Höhe von 9,1 Prozent.

Auf Basis der Ertrags-Messungen belaufe sich der durchschnittliche Hektar-Ertrag bei Sommergerste auf 51,0 dt/ha. Das sei – entgegen der insgesamt rückläufigen Entwicklung – eine Zunahme um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mit 98 953 Hektar, das sind 21,3 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, nahm gleichzeitig die Anbau-Fläche für Sommergerste deutlich zu. "Unter dem Strich wird somit voraussichtlich eine Erntemenge von gut 0,5 Millionen Tonnen eingefahren", so das Landesamt für Statistik. "Das sind 24,5 Prozent mehr als 2021 und 3,9 Prozent mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2021."

Bei Winterraps wird ein durchschnittlicher Hektar-Ertrag von 39,7 dt/ha erwartet, also 6,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Bei einer Anbau-Fläche von 104 785 Hektar – 13,4 Prozent mehr als im Vorjahr – werde somit eine Ernte-Menge von gut 0,4 Millionen Tonnen prognostiziert. Das entspreche einer Mehrung von 20,2 Prozent gegenüber dem vergangenen Jahr und einer Zunahme gegenüber dem langjährigen Mittel um 13,1 Prozent.

Die vorgestellten Ergebnisse des bayerischen Landesamts für Statistik beruhen auf den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit den Ertrags-Schätzungen aus der "Ernte- und Betriebs-Berichterstattung" (Juli) und den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs-Haupterhebung 2022. "Die Angaben können als Näherungswerte herangezogen werden", so das Landesamt für Statistik. "Im Februar 2023 werden die endgültigen Ergebnisse vorliegen."


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