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Acht Tatverdächtige in Untersuchungshaft – Konzertierte Aktion von Staatsanwaltshaft und Zoll bei 29 Beschuldigten in sechs Bundesländern 

(ty) Zollfahnder und Staatsanwaltschaft haben bundesweit agierende Anabolika-Händlerringe zerschlagen. Wie das Zollfahndungsamt München heute mitteilte, haben Ermittler von Zollfahndung und Staatsanwaltschaft am 8. April in sechs Bundesländern bei 29 Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 61 Jahren insgesamt 33 Objekte zeitgleich durchsucht. Acht Tatverdächtige befinden sich seitdem in verschiedenen Justizvollzugsanstalten in Untersuchungshaft.

Die von den Maßnahmen betroffenen Personen sind verdächtig des verbotenen Besitzes beziehungsweise gewerbsmäßigen, unerlaubten Inverkehrbringens von Arzneimitteln zu Dopingzwecken im Sport sowie unerlaubten Handeltreibens mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln außerhalb von Apotheken.

Bei den Durchsuchungen von Wohnungen und Arbeitsstätten stellten die Beamten neben zahlreichen Anabolikapräparaten auch Gerätschaften sicher, die zur Herstellung von Arzneimitteln geeignet sind. Daneben beschlagnahmten die Ermittler in geringen Mengen Rauschgift wie Opiate, Marihuana beziehungsweise Amphetamin, Munition, einen Schlagring, Spring- und Butterflymesser aber auch eine Stahlrute – letztere Gegenstände allesamt aufgrund waffenrechtlicher Bestimmungen verboten. In zwei Fällen warfen die Tatverdächtigen Beweismittel (Anabolika) aus dem Fenster, um damit nicht in Verbindung gebracht werden zu können.

Die an dem Großeinsatz beteiligten Fahnder rekrutierten sich laut der heute veröffentlichten Mitteilung aus den Zollfahndungsämtern München, Stuttgart, Frankfurt am Main, Hamburg, Essen und Hannover. Seitens der sachleitenden Schwerpunktstaatsanwaltschaft München I waren acht Staatsanwälte mit im Einsatz. Die Festnahmen erfolgen teilweise unter Zuhilfenahme von Spezialeinheiten des Zolls. 

Auf die Schliche kamen die Ermittler den Gruppierungen durch die seit März vergangenen Jahres andauernde Auswertung von rund 750 000 Beiträgen eines Internetforums. Dieses Forum unterhielt, wie es heißt, ein eigenes Wettkampfteam auf dem Gebiet des Bodybuildings und ließ sich von diversen Untergrundlaboren mit Anabolika kostenlos versorgen.

Hintergrund

  • Beim Zollfahndungsamt München stieg im vergangenen Jahr die Anzahl der Ermittlungsverfahren im Arzneimittelsektor, speziell auf dem Gebiet der Arzneimittel zu Dopingzwecken im Sport, auf insgesamt 335 an. Im Jahr zuvor waren es noch 135. 
  • Im vergangenen Jahr konnten die Ermittler des Zolls gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft München I zudem zwei komplett ausgestattete Untergrundlabore ausheben.
  • Die Entwicklung der Sicherstellungsmengen von Dopingsubstanzen allein beim Zollfahndungsamt München entwickelte sich wie folgt. 32 940 Stück Tabletten (Vorjahr: 89 000), sechs Kilo in Pulverform (elf), 93 800 Ampullen (3970).

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