Führerscheinloser 20-Jähriger krachte mit Mercedes gegen BMW und flüchtete vor der Polizei. Ermittlungen auch gegen Mercedes-Halter.
(ty) Nach einem vergleichsweise harmlosen Verkehrsunfall, der sich am gestrigen Abend in Reichertshausen ereignet hat, wird gegen einen 20 Jahre alten Einheimischen nun strafrechtlich wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt. Er war mit einem ihm von einem Angehörigen überlassenen Mercedes gegen einen BMW gekracht, wie die Pfaffenhofener Polizeiinspektion heute mitteilte. Gegen den Halter des Mercedes, der dem 20-Jährigen den Wagen in dem Wissen, dass dieser keinen Führerschein besitze, zur Verfügung gestellt habe, werde strafrechtlich wegen des Ermächtigens zum Fahren ohne Fahrerlaubnis ermittelt.
Laut Polizei beobachtete ein 39-Jähriger gegen 21.15 Uhr zufällig aus dem Fenster seiner Wohnung, wie mit dem Mercedes sein in der Nähe abgestellter BMW beim Rückwärts-Einparken am Inselweg angefahren wurde. Der BMW-Halter sei daraufhin zu seinem Wagen gegangen und auf den Mercedes-Fahrer getroffen. Den 20-jährigen Reichertshausener habe er nur vom Sehen gekannt. Der junge Mann habe zunächst nicht eingesehen, den soeben geschehenen Verkehrsunfall verursacht zu haben. Vor diesem Hintergrund habe der 39-jährige BMW-Besitzer die Beamten von der örtlich zuständigen Polizeiinspektion aus Pfaffenhofen zur Aufnahme des Unfalls hinzugerufen.
Der Mercedes-Fahrer habe jedoch nicht gewollt, dass der Unfall von der Polizei zu Protokoll genommen werde. Er habe plötzlich zugegeben, dass er am Steuer gesessen und die Kollision verursacht habe. Die beiden Männer einigten sich laut Polizei darauf, dass der 20-Jährige bis zum Eintreffen der Streifenbeamten nach Hause gehen könne – denn er habe zwar die Anschrift des jungen Mannes, aber nicht dessen Namen gekannt. Von den angerückten Gesetzeshütern sei vor Ort erst einmal der "Kleinunfall" aufgenommen worden. Wie ein Polizei-Sprecher heute erklärte, sei an den beiden Autos insgesamt ein Sachschaden in Höhe von zirka 5000 Euro entstanden.
Nach der offiziellen Unfall-Aufnahme seien die Streifenbeamten dann zwecks Erhebung der Personalien zur Wohnadresse des 20-Jährigen gefahren. Als die Polizisten dort eintrafen, habe sich der junge Mann allerdings über den hinteren Bereich des Grundstücks aus dem Staub gemacht. Wie sich im Zuge der weiteren Ermittlungen herausstellen sollte, sei er nicht ohne Grund getürmt. "Nach derzeitigem Stand ist der Mercedes-Fahrer nämlich nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis", teilte die Polizei heute mit.
