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Aktionstag der IG-Metall bei "Airbus Defence and Space": "Politik hat direkten Einfluss auf Zukunft unserer Arbeitsplätze am Standort Manching."

(ty) Die Gewerkschafter der IG-Metall haben in ihrer Aktionswoche "Für mehr Sicherheit" zur Sicherung, Stärkung und Erneuerung des Flugzeugbaus aufgerufen. Das derzeitige Vorgehen der Bundesregierung – mit Großbeschaffungen im außereuropäischen Ausland und dem Auslaufen oder Hinauszögern von Weiterentwicklungen europäischer Programme wie des Tiger-Hubschraubers oder des Eurofighters – sei ein industriepolitischer Fehler. Während der bundesweiten Aktionswoche verwiesen Gewerkschafter, Betriebsräte wie auch Manager und Führungskräfte gemeinsam auf die Gefahren für die Branche und warnten vor einer beschleunigten Deindustrialisierung und dem Bedeutungsverlust des deutschen Flugzeugbaus.

Thomas Pretzl, Gesamtbetriebsrats-Vorsitzender bei der "Airbus Defence and Space GmbH", betonte beim finalen Aktionstag am größten Standort der militärischen Luftfahrt-Industrie Deutschlands vor 3000 Beschäftigten in Manching die Rolle des Eurofighter-Programms: "Der Eurofighter schafft Chancen für Deutschland und sorgt wortwörtlich für mehr Sicherheit." Die entstehende Produktionslücke ab 2030 müsse bereits heute geschlossen werden. Andernfalls führe sie zum Verlust von Expertise und strategischen Fähigkeiten entlang der gesamten Eurofighter-Wertschöpfungskette und gefährde europäische Zukunfts-Programme wie FCAS. Wir brauchen jetzt eine klare Entscheidung der Bundesregierung für den Eurofighter im Rahmen der Zeitenwende."

Zudem unterstrich Pretzl die Forderungen der IG-Metall: "Die Gewerkschaft erinnert die Bundesregierung an ihre Entscheidung, keine weiteren F-35 Kampfjets zu beschaffen und fordert, eine verbindliche Perspektive für die Eurofighter-Entwicklung und Beschaffung zu erstellen. Wir brauchen mehr Planungs-Sicherheit durch feste Endlinien und feste Stückzahlen und wir wollen Schlüssel- und Zukunfts-Technologien durch Entwicklungs-Partnerschaften von Staat und Industrie in unserem Land langfristig binden." Andreas Domke, IG-Metall-Vertrauenskörper-Leiter am Standort Manching, ging auf die Bedeutung der politischen Entscheidungen für die Belegschaft vor Ort, deutschland- und europaweit ein.

"Die Politik hat einen direkten Einfluss auf die Zukunft unserer Arbeitsplätze am Standort Manching. Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten, dass unsere Produkte, unsere Technologie und unser Know-How bei Entscheidungen der deutschen Spitzenpolitiker berücksichtigt werden", so Domke. Michael Schöllhorn, Chef von "Airbus Defence and Space" sowie Präsident des Bundesverbands der Deutschen Luft- und Raumfahrt-Industrie (BDLI), fordert: "Wenn Deutschland im europäischen Rahmen weiter im militärischen Flugzeugbau dabei sein möchte, müssen wir jetzt die industrielle Brücke in die Zukunft schlagen". Das heißt seinen Worten zufolge konkret: "Noch in dieser Legislatur-Periode benötigen wir die Beauftragung für die Weiterentwicklung des Eurofighter und eine Grundsatz-Entscheidung zur Beauftragung der fünften Tranche."

Der Eurofighter sei, so Schöllhorn weiter, das Rückgrat der Luftwaffe für die nächsten Dekaden und müsse – auch das sei Zeitenwende – fit für die Zukunft gemacht werden. "Wir müssen unseren hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bei mehr als 120 Unternehmen in ganz Deutschland eine verlässliche Perspektive geben – oder wir verlieren die Kompetenz im Kampfflugzeugbau", mahnte er. "Und schließlich ist ein leistungsgesteigerter Eurofighter für die gesamte Lieferkette die notwendige technologische und Produktionsbrücke zum FCAS."

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