Rentnerin aus Neufahrn bei Freising fiel gestern auf Lügen-Geschichte der vermeintlichen Tochter herein. Kripo warnt erneut vor dieser Masche.
(ty) Weiterhin treiben Kriminelle in der Region mit so genannten Schock-Anrufen ihr Unwesen, um arglose Menschen um Geld und Wertsachen zu bringen. Erst kürzlich übergab, wie berichtet, ein Senioren-Ehepaar aus Ingolstadt einen fünfstelligen Euro-Betrag an einen Fremden. Wenig später fiel, wie ebenfalls berichtet, in Ingolstadt-Gerolfing ein Rentner auf eine ebenso dreiste Lügen-Geschichte herein und übergab Uhren im Wert eines fünfstelligen Euro-Betrags an einen Unbekannten. Am Dienstag überließ, wie berichtet, eine 89-Jährige aus Dachau einem wildfremden Mann ihre gesamten Ersparnisse sowie Schmuck. Heute berichtet die Polizei von einem neuerlichen Fall aus dem Landkreis Freising: Hier erbeuteten Betrüger rund 65 000 Euro.
Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord am heutigen Samstag bekannt gegeben hat, wurde am gestrigen Nachmittag in Neufahrn bei Freising eine 86 Jahre alte Frau zum Opfer von Betrügern. Die Rentnerin habe gegen 15 Uhr einen Anruf von einer bislang nicht identifizierten Täterin erhalten. Diese habe sich dabei als Tochter der Seniorin ausgegeben und ihr die übliche Lügen-Geschichte aufgetischt: Sie habe einen folgenschweren Verkehrsunfall verursacht und müsse jetzt einen hohen Geldbetrag als Kaution hinterlegen, um eine Haftstrafe abwenden zu können. Die 86-Jährige fiel auf die perfide Masche herein: Laut Polizei übergab sie schließlich mehr als 65 000 Euro an eine unbekannte Abholerin. Die verschwand mit der Beute.
Die Beamten von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Erding haben die Ermittlungen in diesem Fall bereits übernommen. Die Entgegennahme von so genannten Schock-Anrufen ist bekanntlich längst keine Seltenheit mehr. Darauf hat die Polizei erst in dieser Woche wieder hingewiesen. "Immer mehr Haushalte werden telefonisch von Callcenter-Betrügern kontaktiert und mit der oben geschilderten Masche massiv unter Druck gesetzt", wurde betont. Immer wieder warnt die Kripo vor solchen betrügerischen Maschen und gibt auch konkrete Ratschläge dazu, wie man sich vor solchen Tätern schützen kann.
Präventions-Hinweise der Polizei:
- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.
- Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizei-Notruf-Nummer 110 an. Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruf-Taste.
- Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an.
- Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
- Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei.
- Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
- Sprechen Sie auch mit Ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter.