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Verantwortliche von den Stadtwerken sehen Hauptziel des Test-Projekts erreicht. Mobilitäts-Station, Express-Bus, Sharing-Angebote, Auto-Verzicht.

(ty) Das Mobilitäts-Projekt "Bitte wenden!" der Stadtwerke von Pfaffenhofen im "Eco-Quartier" ist zu Ende gegangen. Das wurde heute bekannt gegeben. Das Kommunal-Unternehmen zieht deshalb eine erste Bilanz. Ziel sei es gewesen, die Menschen in dem genannten Viertel auf alternative Fortbewegungsmittel aufmerksam zu machen sowie sie über das eigene Mobilitäts-Verhalten nachdenken zu lassen. Das sei gelungen. Dazu gab es mehrere Aktionen. So gaben die Bewohner von mehreren Haushalten für vier bis acht Wochen ihr privates Auto ab. Eine Aktion musste allerdings abgebrochen werden. Nun sollen die gesammelten Ergebnisse sowie Verbesserungs-Vorschläge auf ihre Umsetzbarkeit hin geprüft werden. Fürs nächste Frühjahr laufe derzeit bereits die Konzept-Planung.

"Gemeinsam die Mobilität von Morgen gestalten und dabei möglichst wenig Komfort im Alltag missen müssen" – das war nach Angaben der Stadtwerke das Ziel der Aktion "Bitte wenden!". Das Pilotprojekt, das vom Mobilität-Team des Kommunal-Unternehmens im Juni initiiert worden sei, habe nun seinen Abschluss gefunden. "Im Rahmen einer kleinen Feier im Eco-Quartier blickten die Projekt-Verantwortlichen auf die vergangenen Monate zurück und informierten über die Zukunft der Aktion", heißt es in einer heute veröffentlichten Presse-Mitteilung.

"Während der gesamten Aktion hatten wir stets das Klimaschutz-Konzept der Stadt Pfaffenhofen vor Augen", erklärt erklärt die Projekt-Verantwortliche Jennifer Pflügler. "Dahingehend wollten wir spürbar die Verkehrs-Belastung reduzieren und Fahrten mit privaten Fahrzeugen einsparen."

Ziel sei es gewesen, die Menschen im genannten Viertel auf alternative Fortbewegungsmittel aufmerksam zu machen sowie sie über das eigene Mobilitäts-Verhalten nachdenken zu lassen. "Und das haben wir geschafft", sagt Pflügler. Das lokale Mobilitäts-Angebot den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürgern anzupassen, das sei keine leichte Aufgabe – "und dennoch ein wichtiger Baustein zum Erreichen der Klimaneutralität Pfaffenhofens bis 2035". Pflüger & Co erinnern an den Ablauf der Aktion.

Nach einer Auftakt-Veranstaltung im Juni, bei der die Projekt-Idee sowie verschiedene Sharing-Fahrzeuge vorgestellt worden waren, wurde im Juli eine Mobilitäts-Station eröffnet. Seither können Anwohner an der Haltestelle "Mobilitäts-Station Eco-Quartier" der Linie 4 des Express-Busses ein- und aussteigen sowie etliche Sharing-Fahrzeuge nutzen. "Erstmalig wurden auch Schlüsselkästen in Pfaffenhofen getestet, mit denen Nutzende unkompliziert auf Fahrräder & Co. zurückgreifen können", so Pflügler. "Das Angebot an Rädern wollen wir in Zukunft ausbauen, da die Nutzungs-Zahlen äußert vielversprechend sind."

Insgesamt seien im Zeitraum von Juli bis Oktober 356 Buchungen für die Zweiräder registriert worden – und auch die restlichen Fortbewegungsmittel seien mindestens einmal am Tag gebucht worden. Auch bei den Express-Bus-Buchungen habe man positive Ergebnisse erzielt, heißt es aus den Stadtwerken: "Insgesamt 137 Abfahrten mit 251 Fahrgästen wurden von der Haltestelle Express-Bus Linie 4 seit Juli gezählt."

Zufrieden sei man auch mit der Aktion "Auto abgeben", die bekanntlich ein Teil des Projekts war. Den Angaben zufolge hatten sich die Bewohner von sechs Haushalten aus dem Eco-Quartier dazu bereit erklärt, für vier bis acht Wochen ihr privates Auto abzugeben und den Alltag mit Mobilitäts-Angeboten und Verkehrsmitteln des Umwelt-Verbundes zu meistern. Jeder Haushalt habe dabei 250 Euro pro Monat zur Verfügung gestellt bekommen. Mit der Aktion wollte das Stadtwerke-Team nach eigenem Bekunden den Anwohnern die Möglichkeit bieten, herauszufinden, ob der Alltag auch mit Alternativen zum eigenen Auto bestreitbar ist.

Etwas kürzer als geplant, aber nicht weniger erfolgreich, lief laut heutiger Mitteilung "Beet statt Parkplatz". Die Aktion sollte ursprünglich vier bis sechs Wochen laufen, um auf den Platzverbrauch von Autos aufmerksam zu machen. In einem speziell dafür gebauten Anhänger wollte man nicht nur Flora und Fauna einen Lebensraum bieten, sondern auch über Schilder zum Thema Automobilität informieren. "Aufgrund einer widerrechtlichen Entfernung des Anhängers in der Nacht auf den 1. November musste die Aktion abgebrochen werden", erklärte das Kommunal-Unternehmen.

Sabrina Möbius, ebenfalls Projekt-Verantwortliche und Mitarbeiterin im Mobilitäts-Team der Stadtwerke, zieht aus dem Abbruch von "Beet statt Parkplatz" Konsequenzen: "In Zukunft werden wir eine Alternative zum Beet finden." Die Aktion heiße schließlich "X statt Parkplatz". Das bedeute: "Wir füllen den frei gewordenen Platz mit Wünschen und Bedürfnissen der Anwohnenden. Vom Snack-Automaten bis zu einer Tischtennisplatte – es ist fast alles möglich".


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