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Vorsitzende Braunmüller: "Leid herrenloser und verwilderter Katzen nicht länger hinnehmbar." Sie nimmt die Bürgermeister im Landkreis in die Pflicht.

(ty) "Der Landkreis Pfaffenhofen war vor einigen Jahren Vorreiter in Sachen Katzenschutz-Verordnung, doch leider wird diese in den jeweiligen Gemeinden und Städten nicht umgesetzt", beklagt der Tierschutz-Verein für Pfaffenhofen und Umgebung. "Unser Tierheim platzt aus allen Nähten", klagt Manuela Braunmüller, die Vorsitzende des Vereins. Das liegt ihren Worten zufolge vor allem an den vielen Katzen, die in der Regel heimatlos dort landen. "Das Leid herrenloser und verwilderter Katzen ist nicht mehr länger hinnehmbar", mahnt sie. Abhilfe schaffen könne die längst überfällige Umsetzung der Katzenschutz-Verordnung – und zwar möglichst in allen 19 Landkreis-Kommunen. Und genau das fordert der Verein.

Demnach sollen so genannte Freigänger-Katzen ab ihrem fünften Lebensmonat von ihren Besitzern kastriert und mit einem registrierten Mikrochip versehen werden. Der auf der linken Halsseite implantierte Chip müsse danach bei einem Haustier-Register wie etwa "Findefix" oder "Tasso" gemeldet werden. Das sei kostenlos und dauere nur wenige Minuten. Auch manche Tierärzte böten dies als Service-Leistung an. "Tierhalter können somit zweifelsfrei identifiziert werden, und das betreffende Fundtier, dass in unsere Obhut gebracht wird, schnellstmöglich wieder nach Hause kommen", erläutert Braunmüller. Bei ums Leben gekommenen Katzen hätten die Besitzer zumindest Gewissheit darüber, was mit ihrem vermissten Haustier passiert sei.

Alle aufgefundenen Katzen, die ins Pfaffenhofener Tierheim kommen, werden nach Angaben des Vereins übrigens daraufhin kontrolliert, ob sie gechipt und registriert sind. Sollte das nicht der Fall sein, werde das Tier umgehend mit einem Mikrochip versehen und erfasst. Anfallende Kosten, die derartige Fundtiere dem Tierschutz-Verein verursachten, könnten dem Tierhalter in Rechnung gestellt werden, wird betont. "Die Besitzer haben schließlich eine Verantwortung gegenüber ihren Tieren", unterstreicht Braunmüller. Dem Besitzer werde gegebenenfalls zur Auflage gemacht, seine freilaufende Katze bei einem Tierarzt kastrieren zu lassen.

Mit der Katzenschutz-Verordnung wolle man den rasanten Anstieg an jährlichen Katzen-Welpen eindämmen, sagt Braunmüller. "Obwohl wir vom Tierschutz-Verein permanent verwilderte Katzen kastrieren und mit einem Mikrochip versehen lassen, werden wir dem Katzen-Elend in unserem Landkreis nicht Herr", sagt sie. Es sei vollkommen unverständlich, warum die örtlichen Bürgermeister die Katzenschutz-Verordnung entweder über das kommunale Ordnungsrecht oder über das Tierschutz-Gesetz nach Paragraf 13b in den von ihnen verantworteten Kommunen nicht instituieren.

"Der Schutz von Tieren hat Verfassungsrang, weshalb es eine staatliche Pflicht ist, für ihr Wohlbefinden und ihre Unversehrtheit zu sorgen", erläutert Braunmüller. Sie appelliert in einer aktuellen Presse-Mitteilung des Tierschutz-Vereins beziehungsweise der hiesigen Tierherberge nun eindringlich an die Verantwortlichen, ihrer Pflicht nachzukommen. Locker lassen wollen Braunmüller & Co. jedenfalls nicht. Sie stellt bezüglich der Forderung klar: "Wir vom Tierschutz-Verein werden nicht ruhen, bis unsere Kommunen das auch verstanden haben und die Katzenschutz-Verordnung nach so vielen Jahren der Untätigkeit endlich umsetzen."

Katzenmütter bekommen laut Tierschutz-Verein bis zu drei Mal im Jahr zwei bis acht Junge, die bereits mit etwa fünf bis sechs Monaten geschlechtsreif werden. Statistiker hätten ermittelt, dass es ein gesundes Katzenpaar in seinem Leben auf diese Weise auf insgesamt mehrere Millionen Nachkommen bringen könne. "Das ist auch einer der Hauptgründe, warum wir es derzeit und unter den gegebenen Umständen ohne Katzenschutz-Verordnung nicht schaffen können, dem unermesslichen Katzen-Elend einen Riegel vorzuschieben", so Braunmüller. Freilebende Tiere seien oftmals bei schlechter Gesundheit, litten beispielsweise an Parasiten, Virus-Erkrankungen und bakteriellen Infekten, seien ausgehungert und machten insgesamt häufig einen ungepflegten Eindruck. Die Lebenserwartung dieser Tiere sei sehr gering.


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