Der Jugendliche brachte sich gestern bei Bad Abbach in Lebensgefahr. 20 Minuten konnte er sich an einen Baum klammern. Polizei warnt eindringlich.
(ty) Riesengroßes Glück im Unglück hatte ein 17 Jahre alter Radler, der gestern im Gemeinde-Bereich von Bad Abbach mit seinem Drahtesel verbotenerweise eine vom Hochwasser überschwemmte und deshalb auch gesperrte Straße befuhr und von der Flut mitgerissen wurde. Wie aus dem heutigen Bericht der örtlich zuständigen Polizeiinspektion aus Kelheim hervorgeht, konnte sich der Jugendliche an einen Baum klammern. Rettungskräften ist es schließlich gelungen, ihn aus seiner lebensgefährlichen Lage zu retten. Die Ordnungshüter nehmen diesen Fall zum Anlass, eindringlich davor zu warnen, abgesperrte Hochwasser-Bereiche zu betreten.
Dem Bericht der Polizei zufolge passierte das Unglück gegen 18.50 Uhr. Der aus dem Landkreis Kelheim stammende 17-Jährige sei mit seinem Bike auf der Fußgänger-Brücke über die Donau unterwegs gewesen, die von der Oberndorfer Straße auf die so genannte Sportinsel führt. "Die Fußgänger-Brücke ist aufgrund der aktuellen Hochwasser-Situation und der damit einhergehenden Überflutung der weiterführenden Straße mittels Absperrungen und Beschilderung für jeglichen Verkehr gesperrt", stellt die Polizei klar. Nach dem Überqueren der Brücke sei der Jugendlich in den überfluteten Bereich gesteuert. Er sei dann vom abfließenden Wasser erfasst sowie mitgerissen worden.
"Der 17-Jährige konnte sich etwa 20 Minuten an einem Baum festhalten, bis er von Einsatzkräften der Feuerwehr Bad Abbach und der Wasserrettung aus dem Wasser geborgen wurde", schildert die Polizei den dramatischen Hergang. "In letzter Sekunde gerettet!", schreibt die örtliche Feuerwehr zu dem Einsatz. Der Jugendliche ist offenbar mit dem Schrecken davongekommen: Laut heutiger Mitteilung der Polizei blieb er unverletzt. Sein Fahrrad sei von der Strömung mitgerissen worden. Streifenbeamte übergaben den geretteten Jugendliche seinen Erziehungs-Berechtigten. Eine weitergehende medizinische Behandlung sei nicht erforderlich gewesen.
"In Anbetracht der derzeitigen Hochwasser-Situation wurde in den vergangenen Tagen vielfach festgestellt, dass Personen in abgesperrte Bereiche entlang der Donau – zum Beispiel auf Dämme und Deiche sowie auf überflutete Straßen – begaben, um die hochwasser-führende Donau aus nächster Nähe erleben zu können", berichten die Kelheimer Gesetzeshüter. Inzwischen seien mehrere hundert Personen durch das Aussprechen von Platz-Verweisen aus den Gefahren-Bereichen geschickt worden. "Zum Teil reagierten die betroffenen Personen dabei sehr uneinsichtig", so ein Polizei-Sprecher.
Die Polizeiinspektion aus Kelheim unterstreicht, "dass das Betreten der vom Hochwasser hochbelasteten und mittlerweile durchweichten Deiche und Dämme sowie das Befahren überschwemmter Straßen lebensgefährlich sein kann". Ein Abrutschen ins Wasser bringe nicht nur die Personen selbst in höchste Gefahr, sondern auch die zur anschließend nötigen Rettung tätigen Einsatzkräfte. Seitens der anliegenden Gemeinden seien mittlerweile per Allgemein-Verfügung auch Betretungs-Verbote für die vom Hochwasser gefährdeten, abgesperrten Bereiche erlassen worden – deren Einhaltung von Streifenbeamten der Polizei-Dienststelle aus Kelheim und Unterstützungskräften überwacht werde.
"Sollten Personen trotz bestehender Absperrungen in den Verbots-Bereichen angetroffen werden, wird gegen diese ein entsprechendes Ordnungswidrigkeits-Verfahren eingeleitet, welches mit hohen Geldbußen durch die Kommunen geahndet werden kann", schreiben die Ordnungshüter zu den Konsequenzen. Zudem weisen sie darauf hin, dass aufgrund des hohen Pegel-Standes der Donau bis auf Weiteres die Maximilianbrücke in Kelheim komplett gesperrt sei. Nur Rettungs-Fahrzeugen im Einsatz zur Bewältigung des Katastrophenfalls könne die Durchfahrt noch gestattet werden. Auch die Einhaltung dieser Sperrung werde von der Polizei überwacht.