Kripo ermittelt nach erneutem Zwischenfall vom gestrigen Nachmittag und erbittet Hinweise. Erst kürzlich war hier ein "Eurofighter" mit einer Drohne kollidiert. Es geht um gefährlichen Eingriff in den Luftverkehr.
(ty) Im Bereich des Flughafens bei Manching ist es erneut zu einem Zwischenfall mit einer Drohne gekommen. Wie das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord heute mitteilt, musste gestern Nachmittag mit einem Flugzeug ein Ausweich-Manöver durchgeführt werden, nachdem die Cockpit-Besatzung "eine Drohne in unmittelbarer Nähe" festgestellt hatte. In der Maschine befanden sich 17 Passagiere. Die Kripo hat strafrechtliche Ermittlungen wegen gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr aufgenommen und bittet um Hinweise. Erst vor knapp einem Monat war – das gilt laut Polizei mittlerweile als gesichert – ein "Eurofighter"-Kampfjet beim Anflug auf diesen Airport mit einer Drohne kollidiert und dadurch beschädigt worden.
Der gestrige Vorfall ereignete sich offenbar kurz vor der Landung. Nach Angaben der Polizei geschah er jedenfalls "im Endanflug" auf den Flughafen von Manching. "Gegen 16.35 Uhr hatten die Piloten einer mit 17 Passagieren besetzten Dornier-328, ankommend aus westlicher Richtung, eine Drohne in gleicher Höhe und geringem seitlichen Abstand neben ihrem Flugzeug bemerkt", meldet das Polizeipräsidium Oberbayern-Nord in einer aktuellen Presse-Information. "Aus Sicherheits-Gründen", so heißt es weiter, "führte der Pilot der Maschine eine Ausweich-Bewegung durch." Kurze Zeit später sei die Maschine sicher auf der Landebahn gelandet. Verletzt worden sei niemand.
"Trotz einer sofort eingeleiteten Fahndung konnten sowohl die Drohne als auch deren Pilot, der sich vermutlich zwischen dem Manchinger Ortsteil Pichl und einem Reitstall am Anger befunden hatte, nicht mehr festgestellt werden", erklärt die Polizei und stellt klar: "Eine Genehmigung für einen Drohnenflug in diesem Bereich lag nicht vor." Beamte von der Kriminalpolizei-Inspektion aus Ingolstadt ermitteln nach diesem Vorfall wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr um bitten um Zeugen-Hinweise. Wer auffällige Beobachtungen gemacht hat oder sonstige sachdienlichen Angaben machen kann, möge sich unter der Rufnummer (08 41) 93 43 0 bei der Kripo melden.
Die Polizei erinnert: "Zuletzt war bereits am 22. Mai 2024 ein Zwischenfall gemeldet worden, bei dem ein Militär-Flugzeug unmittelbar vor der Landung in Manching mit einer Drohne kollidiert war." Wie damals erklärt worden war, hatte der Pilot des betroffenen "Eurofighter" an jenem Nachmittag gegen 15.40 Uhr – nach der Rückkehr von einem Flug – "äußere Beschädigungen" am Flugzeug festgestellt. Zur Ermittlung der Schadens-Ursache sei die Kripo hinzugezogen worden. "Der Zusammenstoß dürfte sich etwa 300 Meter östlich der Landebahn auf Höhe der Gemeinde Ernsgaden über nicht bewohntem Gebiet ereignet haben", hieß es weiter. "Die Flugfähigkeit und -sicherheit des Eurofighters waren nicht beeinträchtigt, jedoch entstanden Sachschäden an der Außenhülle des Flugzeugs, die noch nicht abschließend bezifferbar sind."
Der "Eurofighter" war damals "sicher gelandet". Durch Ermittlungen habe nachgewiesen werden können, "dass das Flugzeug mit hoher Wahrscheinlichkeit mit einer Drohne zusammengestoßen war", war am 27. Mai bekannt gegeben worden. Heute erklärte ein Polizei-Sprecher gegenüber unserer Zeitung, dass eine Kollision des Kampfjets mit einer Drohne mittlerweile als gesichert gelte. Diese Drohne sei "offensichtlich von einer bislang unbekannten Person im Anflug-Bereich der Landebahn widerrechtlich betrieben worden", hieß es schon in der Erstmeldung. Auch in diesem Fall läuft ein Ermittlungs-Verfahren – unter anderem wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr.
Erstmeldung zum Thema:
Beim Anflug auf Manching: "Eurofighter" mutmaßlich mit Drohne kollidiert