Prognostizierte Gesamt-Menge von 5,7 Millionen Tonnen würde ein Minus von 6,6 Prozent zum Vorjahr und einen Wert von 9,9 Prozent unter dem langjährigen Mittel bedeuten. Hier die Details, auch zu den Sorten und Hektar-Erträgen.
(ty) Wie das Landesamt für Statistik mitgeteilt hat, wird für Bayern heuer eine unterdurchschnittliche Getreide-Ernte von 5,7 Millionen Tonnen prognostiziert (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix). Demnach ergäbe sich für die gesamte Ernte-Menge ein Verlust von 6,6 Prozent gegenüber dem ebenfalls schwierigen Erntejahr 2023, für das rund 6,1 Millionen Tonnen zu Buche standen. Im Vergleich zum langjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2023 wird aktuell eine deutliche Ernte-Einbuße von 9,9 Prozent erwartet. Der durchschnittliche Hektar-Ertrag der flächenstärksten Getreideart Winter-Weizen liege voraussichtlich bei etwa 71,6 Dezitonnen; dies entspräche einem Verlust von etwa 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Ertrag bei der Winter-Gerste werde auf 60,7 Dezitonnen je Hektar geschätzt; hier zeichne sich ein erhebliches Minus von 14,2 Prozent zum Vorjahr ab. Nachfolgend weitere Details und eine Übersichts-Grafik.
"In den vergangenen Jahren hatten die Landwirte oftmals mit Trockenheit zu kämpfen. Dieses Jahr sieht es anders aus", fasste das bayerische Landesamt für Statistik heute zusammen: "Regional treten vermehrt Unwetter in Form von Starkregen, Hagelschauer und Überschwemmungen auf. Die Ernte muss immer wieder aufgrund des vielen Regens unterbrochen werden. Teilweise sind die Felder wegen Nässe nicht befahrbar." Und: "Die feuchtwarme Witterung sorgt für deutlich höheren Pilz- und Schädlingsbefall als in den Vorjahren."
Nach den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit den Ertrags-Schätzungen der amtlichen Ernte-Berichterstatter (Stand: Berichts-Monat Juli) werde beim Getreide (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) mit einem Durchschnitts-Ertrag von 64,9 Dezitonnen je Hektar gerechnet. Dies seien 1,4 Prozent weniger als im Vorjahr (65,8 Dezitonnen je Hektar ) und zugleich 2,7 Prozent weniger als im Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 (66,7 Dezitonnen je Hektar ).
Die von den Landwirten im Freistaat bewirtschaftete Getreidefläche (ohne Körnermais und Corn-Cob-Mix) verringerte sich nach dem vorläufigen Ergebnis der diesjährigen Bodennutzungs-Haupterhebung gegenüber dem Vorjahr um 5,3 Prozent von 923 907 Hektar auf 874 711 Hektar. Gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2018 bis 2023 (944 263 Hektar) reduzierte sich die Anbaufläche um 7,4 Prozent.
Der Durchschnitts-Ertrag bei der in Bayern flächenstärksten Getreideart, dem Winter-Weizen, reduzierte sich auf 71,6 Dezitonnen je Hektar – ein Minus von 1,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei der gleichzeitigen Flächen-Abnahme um 8,7 Prozent auf 447 042 Hektar errechnet sich beim Winter-Weizen eine Ernte-Menge von rund 3,2 Millionen Tonnen, was eine deutliche Einbuße um 9,8 Prozent zum Vorjahr bedeuten würde. Im Vergleich zum langjährigen Mittel ergäbe sich ein Verlust von 11,6 Prozent.
Bei der Winter-Gerste liege der Hektar-Ertrag nach derzeitigen Berechnungen bei 60,7 Dezitonnen je Hektar (minus 14,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr). Bei der gleichzeitigen Flächen-Zunahme von 2,3 Prozent auf 216 895 Hektar errechnet sich hier eine Ernte-Menge von rund 1,3 Millionen Tonnen. Das entspräche einem Minus von 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr und zugleich einem deutlichen Verlust zum langjährigen Mittel von 11,0 Prozent.
Der durchschnittliche Hektar-Ertrag bei der Sommer-Gerste liegt mit voraussichtlich 54,7 Dezitonnen je Hektar um 30,8 Prozent deutlich über dem Vorjahres-Niveau (41,8 Dezitonnen je Hektar). Mit 77 530 Hektar Anbaufläche, das sind 14,2 Prozent weniger als im Vorjahr, wird voraussichtlich eine Ernte-Menge von rund 0,4 Millionen Tonnen eingefahren. Damit läge die Ernte-Menge bei der Sommer-Gerste heuer zwar um 12,3 Prozent über dem Vorjahr, jedoch um 8,0 Prozent unter dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023.
Beim Winter-Raps wird ein Rückgang beim durchschnittlichen Hektar-Ertrag auf 38,2 Dezitonnen je Hektar erwartet. Dies wären 4,4 Prozent weniger als im Vorjahr. Bei einer Anbaufläche von 111 847 Hektar (plus 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr) wird somit eine Ernte-Menge von rund 0,4 Millionen Tonnen erwartet. Das entspräche einem Minus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, aber einem deutlichen Plus zum langjährigen Mittel um 17,8 Prozent.
Diese heute veröffentlichten Angaben des bayerischen Landesamts für Statistik beruhen auf den bisher ausgewerteten Ertrags-Messungen im Rahmen der "Besonderen Ernte- und Qualitäts-Ermittlung" in Verbindung mit den Ertrags-Schätzungen aus der "Ernte- und Betriebs-Berichterstattung" (Bericht-Monat Juli) sowie den vorläufigen Ergebnissen der Bodennutzungs-Haupterhebung für dieses Jahr. "Die Angaben können als Näherungswerte herangezogen werden", so die Behörde. "Im Februar 2025 werden die endgültigen Ergebnisse vorliegen."
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