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Welche Karriere besonders viele Frauen anstreben, und welcher Job bei den Männern besonders hoch im Kurs steht. Viele Lehrstellen noch frei.

(ty) Anfang September starten insgesamt 454 Jugendliche ihre Ausbildung in einem IHK-Ausbildungs-Betrieb im Landkreis Pfaffenhofen. Nach der vorläufigen Statistik zum Beginn des Ausbildungsjahres entspreche dies einem Zuwachs von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte die IHK für München und Oberbayern weiter mit und gab zudem bekannt, welche IHK-Ausbildungs-Berufe derzeit besonders beliebt sind (siehe unten). Laut Agentur für Arbeit seien momentan noch gut 270 Lehrstellen im Landkreis unbesetzt; ihnen stünden rund 60 unversorgte Bewerber gegenüber.

"Allen Azubis, ihren Ausbilderinnen und Ausbildern in den Betrieben und den Lehrkräften an den Berufsschulen wünsche ich einen erfolgreichen Start in das neue Ausbildungsjahr", erklärt Eduard Kastner in seiner Funktion als Vorsitzender des IHK-Regional-Ausschusses für den Landkreis Pfaffenhofen. "Dass sich heuer so viele junge Menschen für eine berufliche Ausbildung entschieden haben, ist angesichts der rückläufigen Zahl von Schulabgängern und einer schwachen Konjunktur ein starkes Signal für die Wirtschaft und spricht deutlich für die Vorteile, die eine berufliche Ausbildung bietet", so der Unternehmer aus Wolnzach.

Viele Lehrstellen unbesetzt

"Für unsere Betriebe steht die Ausbildung weiterhin an erster Stelle, wenn es um die Sicherung ihres Fachkräfte-Nachwuchses geht", versichert Kastner. Das Plus hätte seinen Worten zufolge noch größer ausfallen können, wenn sich für alle angebotenen Ausbildungsplätze auch Bewerberinnen und Bewerber finden würden. "Laut einer aktuellen IHK-Umfrage kann jeder zweite Ausbildungs-Betrieb nicht alle angebotenen Lehrstellen besetzen", so Kastner.

Im Landkreis Pfaffenhofen sei bei den jungen Männern der Elektroniker für Betriebstechnik der beliebteste IHK-Beruf, bei den jungen Frauen die Kauffrau für Büro-Management. Insgesamt laute die hiesige Top-5 der IHK-Ausbildungs-Berufe wie folgt: Elektroniker für Betriebs-Technik, Fluggerät-Mechaniker, Kaufleute für Büro-Management, Industrie-Kaufleute und Kaufleute im Einzelhandel. Unterm Strich gebe fast 60 IHK-Berufe, in denen Jugendliche eine Ausbildung absolvieren könnten.

Gute Chancen für Jugendliche

Kastner zufolge gibt es auch weiterhin eine große Anzahl von unbesetzten Lehrstellen im Landkreis Pfaffenhofen. "Jugendliche, die noch auf der Suche sind, oder bisher unentschlossene Bewerberinnen und Bewerber haben nach wie vor gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden", unterstreicht die IHK in einer aktuellen Presse-Mitteilung. Laut der Statistik der Arbeitsagentur von Ende dieses Monats seien im Landkreis noch 274 Lehrstellen unbesetzt.

Diesem Angebot stünden etwa 56 unversorgte Ausbildungs-Bewerber gegenüber. "Es kommen somit rein rechnerisch auf jeden unversorgten Bewerber fast fünf freie Lehrstellen", verdeutlicht die Industrie- und Handelskammer. Die Angaben der Arbeitsagentur beziehen sich dabei auf alle Bereiche des Ausbildungsstellen-Markts, der neben den IHK-Sektoren Industrie, Handel und Dienstleistungen auch das Handwerk, die freien Berufe und den öffentlichen Dienst umfasst.

"Lücke wird nicht kleiner"

"Die Bewerberlücke am Ausbildungs-Markt wird auch in den kommenden Jahren nicht kleiner", prophezeit Kastner. "Umso wichtiger ist es, noch mehr Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte für die duale Berufsausbildung und die Vorteile, die sie für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben bietet, zu begeistern." Die IHK engagiere sich gezielt mit Initiativen wie den Bildungs-Partnerschaften und den Ausbildungs-Scouts für eine bessere Berufs-Orientierung an Schulen.

"Wir müssen unsere Schülerinnen und Schüler noch besser über die Vielfalt an Berufsbildern und die dahinterstehenden Karriere-Möglichkeiten informieren", unterstreicht Kastner. Das erfordert seiner Ansicht nach gleichzeitig auch mehr bildungspolitische Rückendeckung für die Berufs-Orientierung. Seinen Worten zufolge müsste sie auch vom Stunden-Umfang her deutlich mehr Berücksichtigung in den Lehrplänen – auch an Gymnasien – finden. "Die berufliche Ausbildung ist bei Abiturienten beliebt und inzwischen für viele eine praxisnahe Alternative zur Universität", so Kastner. "Über 13 Prozent der Azubis in IHK-Berufen im Landkreis Pfaffenhofen besitzen die Hochschulreife"."

Insgesamt bilden laut aktuellen Angaben im Landkreis Pfaffenhofen momentan 201 IHK-zugehörige Betriebe aus. Sie stünden für rund 60 Prozent aller Ausbildungs-Verhältnisse, so die IHK.

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