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Christian Schuster (38) hofft bei seiner Aktion am nächsten Wochenende auf viele Begleiter. Kurz nach seinem Ziel-Einlauf starten die Wettbewerbe zum 25. Stadtlauf.

(ty) Wenn der erste Wettbewerb des 25. Pfaffenhofener Stadtlaufs am kommenden Sonntag, 20. Oktober, in der Mittagszeit gestartet wird, hat Christian Schuster schon ein immenses Pensum abgespult und kann sich die Beine lockern – sofern dem bekannten Extrem-Sportler nichts Unvorhergesehenes widerfährt. Aber da er schon ganz andere Herausforderungen gemeistert hat, dürfte der 24-Stunden-Lauf, den er auf der Strecke des Stadtlaufs absolvieren möchte, für den 38-Jährigen ein machbares Unterfangen sein. Zumal er "just for fun" unterwegs sein will, ohne eine bestimme Kilometer-Zahl anzupeilen, wie er im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet.

Viel wichtiger sei ihm, dass ihn möglichst viele Läuferinnen und Läufer wenigstens eine Zeitlang begleiten. Nach deren Tempo werde er sich auch richten, verspricht Schuster. "Wenn der eine oder andere nicht joggen kann, gehe ich mit ihm", so der 38-Jährige weiter. Menschen in Bewegung zu bringen und ihnen zu zeigen, wie gut sportliche Aktivitäten an der frischen Luft sowohl dem Körper als auch der Psyche tun – das sieht Schuster als seine Mission an. Deswegen ruft der Pfaffenhofener bereits zum dritten Mal zu dieser Mitmach-Aktion auf.

Bereits 2022 und 2023 hatte Schuster als nimmermüder "Vorläufer" des Stadtlaufs mit seinem 24-Stunden-Run von sich reden gemacht. Das gleiche Ziel verfolgte der Ausdauer-Athlet auch im vergangenen April bei einem "etwas anderen Stadtlauf". Wie von unserer Zeitung berichtet, war er damals kreuz und quer durch das Stadtgebiet von Pfaffenhofen gelaufen und hatte dabei zusammen mit seinem Kumpel Hans Jäger gut 60 Kilometer unter seine Füße gebracht. Im Schlepptau hatten die beiden erfahrenen Ultra-Läufer damals während ihrer rund achtstündigen Aktion mehrere Dutzend Begleiter – genauso, wie es sich Schuster erhofft hatte.

Nach der Trennung von seiner Freundin hatte der Erzieher, der seit vielen Jahren in der Kita "Arche Noah" in Pfaffenhofen tätig ist, mit dem Laufen angefangen und die Distanzen dann Zug um Zug vergrößert. Seinen persönlichen Rekord hatte Schuster 2014 in München aufgestellt, als er bei einem 24-Stunden-Lauf auf 165 Kilometer kam. Der 38-Jährige ist überzeugt davon, dass er aus seinem Körper noch mehr herausholen kann. "Die 200-Kilometer-Marke zu knacken, wäre schon ein Ziel", sagt er und fügt im Gespräch mit unserer Redaktion selbstbewusst hinzu: "Ich weiß noch nicht, wo meine Grenzen sind."

Der Pädagoge hat aber auch schon spüren und akzeptieren müssen, dass sich eine solche Leistungs-Steigerung nicht aus dem Ärmel schütteln lässt. Beim "Pitz Alpine Glacier Trail" in den österreichischen Alpen – 105 Kilometer lang und mit 6100 Höhenmetern erschwert – hatte Schuster im August nach 37 Kilometern die Segel streichen müssen. "Beim zweitem Zeit-Limit bin ich rausgeflogen", berichtet er von dem Wettbewerb, den er sich zum Saison-Höhepunkt erkoren hatte. "Ich war einfach zu langsam." Daran habe er heute noch zu kauen, räumt er ein.

Christian Schuster mit Begleitern bei seinem "etwas anderen Stadtlauf" im April in Pfaffenhofen.

Er habe zuvor einen Infekt gehabt und sei für diese Riesen-Herausforderung offenbar noch nicht fit genug gewesen. "95 Prozent reichen für so etwas halt nicht", muss sich der Extrem-Läufer eingestehen. Was seine aktuelle Form angeht, ist Schuster ebenfalls nicht ganz zufrieden. Das liege daran, dass er dieses Jahr erst rund 2400 Kilometer gelaufen sei. Im vergangenen Jahr seien es um diese Zeit schon um die 2700 Kilometer gewesen. "Vor allem habe ich heuer weniger Berg-Einheiten in den Beinen", berichtet er. Den anstehenden 24-Stunden-Lauf in Pfaffenhofen bezeichnet Schuster als seinen "emotionalen Saison-Höhepunkt".

Vor heimischer Kulisse so eine Strecke zu laufen, das sei schon etwas Besonderes. Deswegen gehe er die Sache hoch motiviert an, aber, wie erwähnt, völlig ohne Ambitionen, auf der 2,5 Kilometer-Runde des Stadtlaufs eine möglichst lange Distanz zu schaffen. Das ist eh nicht drin, wenn Schuster seinen Plan umsetzt, etwa von Mitternacht bis 6 oder 7 Uhr in der Frühe zu gehen. Wer sich ihm anschließen will, solle am besten zum Volksfestplatz kommen, wo Schuster regelmäßig vorbeikommt und wo auch Start und Ziel des Stadtlaufs sind. Dort wird der Erzieher auch seinen grünen Skoda-Pkw abstellen, der ihm als Versorgungs-Station dient.

"Der Kofferraum ist voll mit Kleidung und Verpflegung", kündigt der 38-Jährige an. Aber auch seine Eltern werden wie so oft an der Strecke stehen, um dafür zu sorgen, dass es dem ambitionierten Filius an nichts fehlt. Unter anderem werde er gesalzene Bratkartoffeln essen, verrät er. "Das ist das Beste bei so einer Anstrengung. Und etwas Warmes tut da auf jeden Fall gut", sagt er. Um 11.30 Uhr will Schuster am Samstag am Volksfestplatz mit dem Lauf beginnen, und am Sonntag soll dort zur gleichen Uhrzeit pünktlich Schluss sein. 

Gleich die Beine hochlegen kann er dann allerdings nicht. Denn erst muss sich Schuster, wie versprochen, um die rund 20 Sprösslinge aus seiner Kita kümmern, die zum anschließenden Stadtlauf angemeldet sind. Gemeinsam ein paar Übungen machen und sich ein bisschen warmlaufen, um die Nervosität abzubauen – das sei er den Kleinen schuldig. Der Kinderlauf U6 (Jahrgang 2019 und jünger) ist dann auch der erste Wettbewerb beim Stadtlauf. Zu absolvieren ist eine kleine Runde mit einer Distanz von rund 400 Metern. Der Start-Schuss dazu fällt um 11.45 Uhr. Die Bambini-Läufer können sich auch von ihren Eltern begleiten lassen.

Insgesamt sieben Läufe stehen auf dem Programm des diesjährigen Jubiläums-Stadtlaufs. Letzter Wettbewerb ist der um 13 Uhr beginnende Hauptlauf mit vier Stadt-Runden und einer Distanz von zehn Kilometern. Für die Organisation zeichnet einmal mehr der "Ausdauersport-Förderverein Pfaffenhofen" verantwortlich. Laut Ankündigung auf der Homepage des Klubs ist die Teilnehmer-Zahl bei allen sieben Läufen begrenzt.

Eine Online-Anmeldung ist demnach bis zum heutigen Sonntag, 13. Oktober, 24 Uhr, möglich. Zudem gibt es bis Mittwoch, 16. Oktober, 24 Uhr, die Möglichkeit einer Online-Nachmeldung gegen Aufpreis. Am Wettkampf-Tag, Sonntag, 20. Oktober, kann man sich im städtischen Stadion (Tribüne) bis 30 Minuten vor dem jeweiligen Start noch in die Starter-Liste eintragen lassen – allerdings nur, solange der Vorrat an Startnummern reicht. Weitere Infos gibt es auf der Homepage des Vereins unter https://ausdauersport-paf.de; hier der direkte Link zu den Stadtlauf-Infos.


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