73-Jähriger baute einen Unfall und flüchtete, sorgte danach für gefährliche Situationen. Nun blühen ihm Strafanzeigen sowie eine Prüfung seiner persönlichen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen.
(ty) Strafrechtliche Ermittlungen laufen seit gestern Abend gegen einen 73 Jahre alten Pkw-Lenker, der im Gemeinde-Gebiet von Schweitenkirchen zunächst einen Verkehrsunfall gebaut und sich daraufhin einfach aus dem Staub gemacht hat. Anschließend sorgte der Senior nach Erkenntnissen der Polizei für gefährliche Situationen, weil er in Schlangenlinien unterwegs war und dabei auch mehrfach in den Gegenverkehr geriet. Erst nach zahlreichen Anhalte-Versuchen konnten Streifenbeamte den Allershausener stoppen und kontrollieren. Dabei zeigte sich, dass er sich in einem "gesundheitlich desolaten Zustand" befand und nicht hätte am Steuer sitzen dürfen. Aber der Reihe nach.
Gegen 17.45 Uhr verstieß der im Gemeinde-Bereich von Allershausen (Kreis Freising) wohnende 73-Jährige laut heutiger Mitteilung der Polizeiinspektion aus Pfaffenhofen gegen das Rechtsfahr-Gebot, als er mit seinem Auto im Schweitenkirchener Ortsteil Frickendorf auf der Römerstraße ortseinwärts unterwegs war und in einer 90-Grad-Kurve auf die Gegenspur geriet. Dabei habe sein VW das linke Heck eines entgegenkommenden Opel touchiert, der von einem 31-Jährigen aus dem Gemeinde-Gebiet von Schweitenkirchen gesteuert worden sei. Der Opel-Lenker habe nach diesem Zusammenstoß sofort angehalten und sei ausgestiegen – der 73-Jährige sei weitergefahren.
Der 31-Jährige habe nun einige Minute auf eine Rückkehr des Crash-Verursachers gewartet. Der Senior sei dann zwar tatsächlich wieder aufgetaucht, allerdings in Gegenrichtung an der Unfallstelle vorbeigefahren. Daraufhin habe der Opel-Lenker die Polizei gerufen. Während der 31-Jährige sich den Angaben zufolge gerade auf den Weg zur Polizei-Dienststelle in der Kreisstadt machen wollte und Streifenbeamte bereits zwecks Fahndung nach dem 73-Jährigen unterwegs waren, ging auch schon eine Meldung über den gesuchten VW ein. Demnach wurde der Wagen in Schlangenlinien auf der Staatsstraße 2045 in Richtung Schweitenkirchen gesteuert.
Mehrfach soll der VW dabei in den Gegenverkehr geraten sowie außerdem beinahe nach rechts von der Strecke abgekommen sei. Auf Höhe der Ortschafts Holzhäuseln machten Streifenbeamten den VW schließlich ausfindig – er kam ihnen nämlich entgegen. "Erst nach zahlreichen Anhalte-Versuchen mit dem gesamten zur Verfügung stehenden visuellen und akustischen Repertoire eines Streifenwagens konnte der VW-Fahrer am Ortseingang Schweitenkirchen gestoppt werden", so ein Polizei-Sprecher. Seinen Worten zufolge stellte sich heraus, "dass sich der Fahrer in einem gesundheitlich derart desolaten Zustand befand, dass er keinesfalls ein Kraftfahrzeug im Straßenverkehr sicher führen konnte".
Gestoppt worden war er der Senior gegen 18.20 Uhr. Die Tour sei damit für den Allershausener natürlich sofort beendet gewesen. Eine der Folgen dieser Fahrt sei für den 73-Jährigen "eine umfangreiche Prüfung der persönlichen Eignung zum Führen von Kraftfahrzeugen". Aber auch mit strafrechtlichen Konsequenzen hat der VW-Lenker nach den Vorkommnissen zu rechnen. Nach Angaben der Polizei werden gegen ihn einerseits wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort ermittelt sowie andererseits wegen Gefährdung des Straßenverkehrs infolge körperlicher oder geistiger Mängel.