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Die 43-Jährige aus der Gemeinde Kirchdorf an der Amper wurde einhellig nominiert. Freie Wähler hoffen auf erstmaligen Einzug ins deutsche Parlament.

(ty) Die Freien Wähler (FW) haben ihre hiesige Direkt-Kandidatin für die bevorstehende Bundestagswahl gekürt. Wie per Presse-Mitteilung bekannt gegeben wurde, geht Birgit Weinsteiger aus dem Kreis Freising ins Rennen. Die 43-Jährige aus Schnotting, einem Ortsteil von Kirchdorf an der Amper, sei von den Mitgliedern der betroffenen Kreisvereinigungen einstimmig nominiert worden. Der Wahlkreis, um den es hier geht, umfasst die kompletten Landkreise Pfaffenhofen und Freising sowie Teile des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen.

"Es müssen wieder mehr Praktiker in die Bundespolitik und die Probleme des ländlichen Raums müssen in Berlin mehr Gehör finden", erklärt Weinsteiger zu ihrer Motivation, bei der Bundestagswahl ins Rennen zu gehen. Praktische Erfahrungen bringt sie aus mehreren Bereichen mit. Birgit Weinsteiger ist auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, ist gelernte Hotelfachfrau und Hauswirtschafts-Meisterin.

Von 2012 bis 2020 war sie Vorsitzende des SC Kirchdorf, eines großen Sportvereins mit 900 Mitgliedern. Im Gemeinderat saß sie von 2014 bis 2020, ehe sie aus beruflichen Gründen kürzer trat. Sie bildete sich zur Finanz-Buchhalterin weiter und arbeitet bei den Stadtgütern von München, dem landwirtschaftlichen Eigenbetrieb der Landeshauptstadt. Nebenbei baute sie zuhause eine Hofbäckerei auf.

Mehrere Ereignisse in jüngerer Vergangenheit brachten sie zurück zur Politik: Genannt werden die Ablehnung des Heizungs-Gesetzes der Bundesregierung sowie die Bauern-Proteste gegen Kürzungen im Agrar-Bereich, bei denen sie sich engagierte. Und zuletzt die Flut-Katastrophe im Juni, von der ihr Heimatort schwer betroffen war. Gemeinsam mit anderen Betroffenen nahm sie Kontakt zu Politikern und Behörden auf, um Verbesserungen beim Hochwasser-Schutz zu erreichen.

So kam sie auch in Kontakt mit dem Landtags-Abgeordneten Benno Zierer (FW) und dem Freisinger Landrat Helmut Petz (FW), die sie schließlich ermutigten, sich bei den Freien Wählern zu engagieren. "Birgit ist der Prototyp einer Freien Wählerin, die über ein Sachthema zur Politik gekommen ist", so Petz, der bei der Aufstellungs-Versammlung in Helfenbrunn als Wahlleiter fungierte.

"Mit den Freien Wählern kommt das vor Ort gewonnene Wissen nach Berlin", sagt Petz. Auch aus Sicht von Albert Gürtner, Landrat von Pfaffenhofen und FW-Kollege, macht das bundespolitische Engagement der Freien Wähler Sinn: "Für uns Landräte und Bürgermeister ist es wichtig, Abgeordnete vor Ort zu haben, die unsere Anliegen nach Berlin transportieren", sagt er.

Schließlich, so unterstreichen die Landräte Gürtner und Petz, sei der Bund der "Hauptbesteller" bei den Landkreisen. Die staatlichen Aufgaben, die von den Landratsämtern erfüllt werden müssten, nähmen inflationär zu – auf den Kosten bleibe die kommunale Ebene zu oft sitzen. 

Benno Zierer, der Vorsitzende der Freisinger FW-Kreisvereinigung, sieht realistische Chancen dafür, dass den Freien Wählern erstmalig der Einzug in den deutschen Bundestag gelingen könnte. Die Fünf-Prozent-Hürde könne zwar zu hoch sein, drei Direkt-Mandate seien aber möglich. "Dann würden die FW dank der so genannten Grundmandats-Klausel die Zahl an Mandaten erhalten, die ihnen nach dem Zweitstimmen-Anteil zustehen", erklären die Freien Wähler.

"Wir könnten sogar das Zünglein an der Waage sein, wenn es darum geht, eine bürgerliche Koalition zu bilden", so Zierer. Man wolle keine linke Regierung, "die so lange alles umverteilt, bis nichts mehr da ist". Und man wolle keine starke rechte Partei, "die nur Parolen liefert, aber keine Lösungen". Die Freien Wähler wollen nach den Worten von Zierer ihren Beitrag dazu leisten, das zu verhindern – als "vernünftige politische Mitte".

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