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Andreas Mehltretter (33) möchte für die SPD wieder ein Bundestags-Mandat erringen. Der Freisinger kämpft für soziale Energie-Wende und gestaffeltes Klima-Geld.

(ty) Sicher, sauber und bezahlbar – so muss nach Auffassung von Andreas Mehltretter die Energie-Versorgung in Deutschland sein. Das ist eines der zentralen Anliegen, für das der Sozialdemokrat seit 2021 im Bundestag kämpft. Und diese Arbeit möchte der 33-jährige Freisinger, auch als Sprachrohr für viele andere Anliegen der Menschen in seinem Wahlkreis, zu dem auch der Landkreis Pfaffenhofen gehört, in den kommenden vier Jahren fortsetzen. Er sei "sehr optimistisch", sein Mandat für die SPD verteidigen zu können, sagt der studierte Volkswirtschaftler im Gespräch mit unserer Zeitung. Die Chancen, am 23. Februar wiedergewählt zu werden, hält er für recht gut. Bei den vielen Gesprächen, die er derzeit an Info-Ständen, aber auch bei Hausbesuchen führe, spüre er: "Der Trend für die SPD geht nach oben."

Mehltretter bewirbt sich erneut für das Direkt-Mandat. Den Einzug in den Bundestag schaffte der Freisinger vor gut drei Jahren aber über die SPD-Landesliste, auf der er damals Platz 15 belegte. Diesmal rangiert er zwei Plätze weiter hinten, aber als drittplatzierter männlicher Bewerber aus dem Bezirk Oberbayern, wie er gegenüber unserer Redaktion betont. Ihm ist eigenen Worten zufolge bewusst, dass für seine Partei ein starker Endspurt notwendig sei, um an den Erfolg von 2021 anknüpfen zu können. Mehltretters Termin-Kalender ist, wie er sagt, randvoll. Vor allem mit dem Format "Punsch und Politik" gelinge es ihm, bei einem wärmenden Getränk mit zahlreichen Menschen in seinem Wahlkreis in Kontakt zu kommen und so auf direktem Weg zu erfahren, wo der Schuh drückt.

Seine Arbeit im Freisinger Stadtrat habe er 2022 nach gut zwei Jahren "schweren Herzens" abgegeben, "weil es wegen der Abgeordneten-Tätigkeit im Bundestag nicht mehr möglich war, dem Stadtrats-Mandat so gerecht zu werden, wie ich es für angemessen gehalten habe", wie der in Moosburg an der Isar geborene Sozialdemokrat auf seiner Homepage erklärt. Doch sei er, nicht zuletzt als Vorsitzender der SPD im Kreis Freising, mit seiner Heimat so eng verbunden, dass er die Anliegen der dort lebenden Menschen gut kenne und sich für sie einsetzen könne. Ehrenamtlich engagiert sei er trotz seines Ausstiegs aus dem Stadtrat weiterhin zum Beispiel als Kassier beim Kreisverband der Arbeiter-Wohlfahrt in Freising und im Vorstand der Freunde des Dom-Gymnasiums Freising, wo er sein Abitur gemacht hat.

Mehltretter im Gespräch mit Bürgern zum Thema Hochwasser-Schutz.

Andreas Mehltretter ist verheiratet und hat, wie er berichtet, im vergangenen Jahr seine Doktor-Arbeit über das Thema "Waffenhandel und Bürgerkriege" abgeschlossen. Das Promotions-Verfahren sei damit allerdings noch nicht offiziell beendet, so dass er den "Dr." im Namen noch nicht führen dürfe. Neben dem Studium, das ihn auch in die USA führte, hat Mehltretter eigenen Angaben zufolge ein Kleingewerbe für IT-Dienstleistungen betrieben. Gearbeitet habe er unter anderem auch im Einzelhandel, als Übersetzer von Software-Handbüchern oder als wissenschaftliche Hilfskraft.

Als Bundestags-Abgeordneter ist Mehltretter Mitglied im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, zudem fungiert er dort als stellvertretender Sprecher der SPD-Fraktion. Bei dieser Tätigkeit habe er in den vergangenen Jahren viele zentrale Dinge mit angestoßen, sagt der 33-Jährige und erwähnt dabei die Einführung der Energiepreis-Bremse und die Abschaffung der so genannten EEG-Umlage. Mehltretters Credo: Die Energie-Wende müsse sozial umgesetzt werden. Daran wolle er auch in Zukunft arbeiten. Kämpfen werde er für einen noch schnelleren Ausbau der Wind- und der Solar-Energie sowie die Einführung eines Netz-Entgeld-Deckels. In der nächsten Legislatur-Periode könne man den Bürgern endlich ein sozial gestaffeltes Klima-Geld zahlen, erklärt er. Die formalen Voraussetzungen dafür seien nun geschaffen.

"Wir müssen die breite Mitte steuerlich entlasten", nennt der SPD-Mann ein weiteres großes Ziel. Seine Partei habe Konzepte vorgelegt, wie etwa 95 Prozent der Steuerzahler besser fahren könnten als bisher. Nur die wenigen Spitzenverdiener wolle man stärker zur Kasse bitten. Genauso wichtig sei es, die deutsche Wirtschaft wieder besser zum Laufen zu bringen. Mit einem so genannten Made-in-Germany-Bonus – zehn Prozent Staats-Zuschuss für Wirtschafts-Investitionen – werde man dafür ein kluges Instrument schaffen, das auch in den USA gut funktioniert habe. Zudem müsse sich die neue Bundesregierung "gezielter um die Förderung der Elektro-Mobilität kümmern", und zwar in Form von Kauf-Anreizen und steuerlichen Vergünstigungen für E-Autos, meint Mehltretter und fügt hinzu: "Das ist gerade für unsere Region elementar wichtig."

Der hiesige Bundestags-Wahlkreis ist in dieser Karte gelb eingefärbt.

Was ihm ferner am Herzen liege: "Wir müssen mehr in unsere öffentliche Infrastruktur und soziale Daseins-Vorsorge investieren." In diese Richtung ziele auch die "gegen alle Widerstände" von Gesundheits-Minister Karl Lauterbach (SPD) durchgesetzte Krankenhaus-Reform. Mehltretter ist überzeugt davon, "dass deren positive Effekte erst in den nächsten Jahren erkennbar werden". Einsetzen werde sich seine Partei auch für bessere Löhne. Ein wichtiges Instrument wäre nach seinem Dafürhalten, den Mindestlohn auf 15 Euro anzuheben. "Da muss man politisch ran", sagt Mehltretter.

Schon bei der jüngsten Bundestagswahl im Jahr 2021 war Mehltretter als Direkt-Kandidat der SPD im hiesigen Wahlkreis angetreten. Wie alle anderen Herausforderer hatte er allerdings damals gegen den amtierenden Abgeordneten Erich Irlstorfer (CSU) nicht den Hauch einer Chance. Doch über die Liste gelang Mehltretter der Einzug ins deutsche Parlament.

Bis zur Bundestags-Wahl im Jahr 2021 trug der Wahlkreis, um den es hier geht, die Nummer 214. Mittlerweile ist es der Bundestags-Wahlkreis 213. Er umfasst die kompletten Landkreise Freising und Pfaffenhofen an der Ilm sowie vom Landkreis Neuburg-Schrobenhausen die Kommunen Aresing, Berg im Gau, Brunnen, Gachenbach, Langenmosen, Schrobenhausen und Waidhofen.

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