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Nützliche Infos aus dem Landratsamt: In einem Radius von vier Metern um das Nest herum sollten Störungen aber vermieden werden, um ein friedliches Miteinander zu finden

(ty) Mit ihren drei bis vier Zentimetern Länge ist die Hornisse das größte staatenbildende Insekt Europas, das auch im Siedlungsbereich des Menschen ihr einjähriges Nest baut. Die Staatengründung erfolgt im Frühjahr durch eine im Herbst des Vorjahres geborene und begattete Königin. „Das an eine Burg erinnernde Hornissennest, das bis zu 50 Zentimeter hoch werden kann, beherbergt bis zum Hochsommer zirka 200 bis 600 Tiere, deren Zahl ab dem Spätsommer laufend abnimmt“, erläutert Andreas Kastner von der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Pfaffenhofen.

Aus den Eiern, die die Königin ab dem Frühjahr fortlaufend in die Waben legt, entstehen anfangs die Arbeiterinnen. Ab dem Spätsommer entstehen nur noch Geschlechtstiere, so genannte  Jungköniginnen und Drohnen, die vom Nest wegfliegen und sich in der freien Natur paaren. Im Herbst stirbt das gesamte Hornissenvolk ab. Nur einzelne begattete Jungköniginnen überdauern den Winter in Verstecken, zum Beispiel in morschem Holz. Im folgendem Frühjahr suchen sie einen geeigneten Nistplatz: Der Lebenszyklus Hornisse beginnt von Neuem. 

„Hornissen sind ohne vorausgehende Störung friedlich“, sagt Kastner: „In einem Radius von vier Metern um das Nest herum sollten Störungen wie Erschütterungen der Behausung, heftige Bewegungen oder ein Verstellen der Flugbahn vermieden werden, um ein friedliches Miteinander zu finden.“ Angriffen, die aus solchen Störungen resultieren, kann man sich durch Verlassen des Nestbereichs entziehen.

Hornissengift ist überdies nicht gefährlicher als Bienengift, heißt es aus dem Landratsamt. Solange keine Allergie bestehe, sei ein Stich zwar unangenehm, aber kein gesundheitlich ernstes Problem.

„Hornissen stehen aufgrund ihrer Bedeutung für den Naturhaushalt und ihrer Bedrohung unter Naturschutz und dürfen daher grundsätzlich nicht getötet beziehungsweise ihre Bauten dürfen nicht zerstört werden“, betont Kastner. Hornissen fallen auch nicht, wie die manchmal lästig werdenden Wespen, im Hochsommer auf der Terrasse über den Kuchen her, sie interessieren sich auch nicht für das Speiseeis der Kinder. Es bestehe also keine Gefahr, von einer Hornisse im Mund- oder Rachenbereich gestochen zu werden, so die Experten aus dem Landratsamt. Die Hauptnahrung der Hornissen bestehe hauptsächlich aus Fliegenarten. Hornissen ernähren sich außerdem von Nektar, Obst- und Baumsäften.

Ihre Brut füttern Hornissen mit erbeuteten Insekten und deren Larven. Ein großes Hornissenvolk kann pro Tag bis zu 500 Gramm  Insekten fangen. „Dies bedeutet eine wertvolle biologische Schädlingsbekämpfung im Garten“, weiß Kastner. Da Hornissen, wie auch andere Insekten, auf Licht fliegen, sollten in der Nähe des Hornissennests hell erleuchtete Fenster nicht gelüftet werden. Ratsam sei auch das Anbringen eines Fliegengitters beziehungsweise beim Schließen des Rollos kleine Schlitze offen zu lassen, so dass zwar die Luft reinkomme, aber das Insekt draußenbleibe. 

Wer dennoch ein Problem befürchtet, wenn in seinem Wohn- oder Lebensbereich ein Hornissenstaat nistet, kann sich im Landratsamt beim Sachgebiet für Naturschutz, Gartenbau und Landschaftspflege melden; Ansprechpartner ist Andreas Kastner unter der Telefonnummer (0 84 41) 27 -315.


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