Auch die 16. Auflage der von Rainer Müller aus der Taufe gehobenen Trachten-Party war ein voller Erfolg. Das bayerische Kult-Event steigt künftig unter neuer Leitung. Hier eine Nachlese und jede Menge Impressionen.
(ty) Im "Stockerhof" in Pfaffenhofen ist am vergangenen Wochenende wieder das beliebte "Heimatglocken"-Trachten-Festival gestiegen. Das von Rainer Müller aus Waidhofen (Kreis Neuburg-Schrobenhausen) erfundene und organisierte Spektakel, das Tradition und Moderne vereinen will, erlebte seine 16. Auflage. Müller, der das Event vor zwei Jahrzehnten aus der Taufe gehoben hatte, zeigt sich einmal hochzufrieden mit dem Verlauf und berichtet von einem ausverkauften Haus. Für ihn selbst war es ein kleiner Abschied. Denn die Gaudi wird seinen Worten zufolge von der "Heimat10"-GbR mit Sebastian Schrott, Ralph Pelger und Lisa Stemmer aus Baar-Ebenhausen weitergeführt. "Sie haben das Festival am Samstag feierlich übernommen", sagt Müller. Nächstes Jahr soll es am 25. April stattfinden.
"Es ist jedes Jahr aufs Neue ein einzigartiger Klang, wenn unzählige Kuhglocken zur Heimatglocken-Eröffnung wieder ertönen", schwärmt Festival-Gründer Müller. Die Goaßlschnalzer aus der Kreisstadt und die Rock'n'Roller von "Hot & Crazy" aus Waidhofen warteten diesmal mit Show-Einlagen auf, ehe die viel gelobte Live-Band "Partyvermittlung" die Bühne betrat und das Kommando übernahm. "Die Gruppe heizte dem Publikum richtig ein, sodass es zu späterer Stunde kein Halten mehr gab und alle auf den Bänken tanzten", sagt Müller nicht ohne Stolz. Doch soll das Event in eine neuen Ära starten. Müller zieht sich zurück. Die künftigen Veranstalter von "Heimat10" haben dem Vernehmen nach schon etliche Ideen. Man darf also gespannt sein, wie es weitergeht.
Der bisherige "Heimatglocken"-Macher Rainer Müller (Zweiter von links), mit den künftigen Organisatoren: Sebastian Schrott (links), Lisa Stemmer und Raph Pelger.
Müller freute sich zu seinem "Heimatglocken"-Finale darüber, dass der "Stockerhof" als Location "erneut mit viel Liebe zum Detail zum Glocken-Stadel umgestaltet" worden war. Auch kulinarisch sei von Ente und Schäuferl über Brotzeit-Brettl und Kaiserschmarrn bis hin zu Käse mit Brezen wieder einiges geboten gewesen – inklusive Bier vom Bürgerlichen Brauhaus in Ingolstadt. "Ein perfekt organisiertes Trachtenfest, mit tollen Menschen und einzigartiger Stimmung" – so lasse sich das Feedback der Gäste zusammenfasst, berichtet Müller. Einen weiteren Qualitäts-Beweis hatte es schon im Vorfeld gegeben: Wie in den vergangenen Jahren sei das Festival auch heuer binnen weniger Tage ausverkauft gewesen.
"Ja, ich kannte auch diesmal den Großteil der Gäste persönlich", erzählt Müller im Gespräch mit unserer Zeitung. "Denn ich habe halt alle die Jahre meine Freunde eingeladen; und die durften wiederum ihre Freunde mitnehmen. Kennengelernt habe man sich über den Job, beim Weggehen, auf Volksfesten oder anderen Trachten-Veranstaltungen. "Uns verbindet die Tradition und die Liebe zur bayerischen Tracht. Das zelebrieren wir seit Jahren eben auf einem ganz speziellen Fest mit Kuhglocken." Vor 20 Jahren hatte Müller – seinerzeit noch in der "Schanzer Rutschn" in Ingolstadt – mit zehn Freunden die allererste Trachtenglocken-Gaudi gefeiert. Über die Jahre entwickelte sich offenbar nicht weniger als ein Kult-Event.
Das "Heimatglocken"-Motto ist zugleich stets Programm: "Wir tragen Tradition – ein Fest vo Freind füa Freind." Und das sei durchwegs wörtlichen zu nehmen. Ohne Dirndl beziehungsweise Lederhose gebe es keinen Einlass, unterstreicht Müller, beeilt sich jedoch zu ergänzen: "Genau so wollen es ja die rund 400 Gäste. Sie möchten Tradition tragen und mit bayerischen Schmankerln bei bayerischer Musik ausgelassen feiern." Auch diesmal seien an der beliebten Fotowand sowie in der Fotobox wieder bleibende Erinnerungen geschaffen worden.
Weitere Infos, Bilder und einen Film gibt es auf Facebook oder Instagram unter "Heimatglocken Trachtenfestival".