Sieben Bäume im Landkreis werden neu in die Liste aufgenommen – damit sind es insgesamt 52. Die Kosten für die Begutachtung und Pflege übernimmt der Landkreis

(ty/zel) Jahrhunderte alte Bäume haben eine besondere Ausstrahlung und einige von ihnen sind besonders schützenswert. Sie bestimmen das Landschafts- oder Ortsbild und stehen oft in Verbindung mit Kulturdenkmälern. Der Schutz von großen Bäumen kann aber letztlich nur durch die Ausweisung als Naturdenkmal langfristig sichergestellt werden. Doch auch besonders geschützte Bäume sterben irgendwann – und so mussten deshalb bisher schon 14 aus der Naturdenkmal-Liste des Landkreises gestrichen werden, wie gestern in der Sitzung des Umweltausschusses des Kreistags verkündet wurde.  Doch nun soll die Liste wieder „Nachwuchs“ bekommen.

Sieben Bäume und Baum-Ensembles im Landkreis Pfaffenhofen werden nun zu Naturdenkmälern ernannt, zum Beispiel die Dorf-Linde in der Ortsmitte von Schachach. Das hat das Gremium gestern einstimmig beschlossen. Somit gibt es nun im Landkreis 52 Naturdenkmäler. Diese Neuaufnahmen sind durchaus bemerkenswert. Denn zum einen ist das nach Angaben des Landratsamts seit 20 Jahren nicht mehr geschehen, zum anderen hat der Umweltausschuss seit Jahren nicht mehr getagt. Das Gremium hatte also durchaus einen gewissen Nachholbedarf. 

Eines von sieben neuen Naturdenkmälern im Landkreis: Die Dorf-Linde von Schachach. Insgesamt gibt es damit im Kreis 52 Naturdenkmäler.

Und so beschloss der Ausschuss dann auch, das Landkreis-Budget für die Begutachtung und Pflege dieser Naturdenkmäler von 7000 auf 14 000 Euro im Jahr zu erhöhen. Im Klartext heißt das: Der Kreis muss künftig in diesem Bereich die kompletten Kosten tragen. Zwar gibt es einen Beschluss des Kreisausschusses aus dem Jahr 2001, wonach sich der Landkreis, die jeweilige Gemeinde und der jeweilige Baum-Eigentümer die Kosten teilen – doch in der Praxis lief das nicht ganz so reibungslos. Privatleute haben keine große Lust zu bezahlen und die Gemeinden fühlten sich nicht zuständig. 

Der Stellvertretende Landrat Anton Westner (CSU), der die Sitzung leitete, berichtete zudem von einem Gerichtsurteil, nach dem diese Kostenteilung offenbar auch rechtlich gar nicht mehr zu halten sei. Denn wenn man durch die Erklärung zum Naturdenkmal dem Eigentümer die „Verfügungsgewalt“ über seinen Baum entziehe, dann könne man ihn auch nicht zur Deckung der Kosten heranziehen. In der Folge heißt das nun: Wenn der Landkreis Bäume als Naturdenkmäler ausweist, dann muss er sich auch um sie kümmern – und dafür sämtliche übernehmen. Deshalb werden eben nun künftig im Kreis-Etat 14 000 Euro pro Jahr statt bislang 7000 Euro bereitgestellt.

Die aktuellen Naturdenkmäler im Landkreis:

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