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…kommt diesmal aus Augsburg, wo ein 26-Jähriger an seinem ersten Arbeitstag die Höhe seines Gefährts nicht beachtete und sich mit dem Sprinter dermaßen in einem Parkhaus verkeilte, dass nur noch eine ungewöhnliche Befreiungsaktion mit 15 Leuten half

(ty) Festsitzende Lastwagen in Augsburger Unterführungen sind keine Seltenheit, festgefahrene Kleintransporter in Parkhäusern haben dagegen auch dort eher Seltenheitswert.
 Wie nützlich es ist, die tatsächliche Höhe seines Gefährts zu kennen, hat gestern Abend ein 26-jähriger Arbeiter erfahren, der mit seinem Firmen-Sprinter mit Hochdach in das Parkhaus im Kaufland in der Meraner Straße gefahren ist.
 Der junge Mann, der seinen ersten Arbeitstag bei der Firma hatte, sollte am Hintereingang Werkzeug für Renovierungsarbeiten anliefern, was zunächst noch fehlerfrei funktionierte.

Statt dann allerdings wieder rückwärts aus dem Ladebereich auszufahren, setzte der Lieferant seine Fahrt durch das untere Parkdeck des Einkaufsmarkts fort. Hierbei ignorierte er dann offensichtlich ein Schild, das auf die maximale Einfahrtshöhe von 2,2 Metern hinwies, ebenso wie eine zusätzlich in diesem Bereich angebrachte eiserne Höhenanzeige-Stange, die von der Decke hing. Trotz dieser angebrachten Hindernisse schaffte es der Sprinter-Fahrer mit einer tatsächlichen Autohöhe von 2,4 Meter fast bis zur Hälfte des Ausfahrtsbereichs.
 Allerdings bremste ihn dann eine Bodenwelle, wo genau darüber an der Decke ein Abwasserrohr verläuft und somit tatsächlich nur noch 2,2 Meter Höhe zur Verfügung standen, endgültig aus. Erschwerend kam hinzu, dass der 26-Jährige diese Passage mit reichlich Schwung nahm – was zur Folge hatte, dass an mehreren Neonröhren schlagartig das Licht ausging und die dort an der Decke verlegten Stahlguss-Abwasserrohre nicht mehr ihre ursprüngliche Form hatten, da sie entsprechend verbogen waren.

 

Der Kleintransporter blieb letztlich unter einem Abflussrohr stecken und war hoffnungslos zwischen Decke und Boden eingekeilt.
 Die zunächst verständigte Polizeistreife konnte auch nichts ausrichten, weshalb die Berufsfeuerwehr zu Hilfe gerufen wurde. Die ließ zunächst, soweit wie möglich, die Luft aus allen Reifen, was aber auch nicht zum gewünschten Erfolg führte. 

Also entschied man sich zu einer Befreiungsaktion unter dem Motto „Straßenbahnvariante im Berufsverkehr“:
 Die Feuerwehrleute, zwei Polizeibeamte, der Unglücksfahrer und seiner Beifahrerin sowie anwesendes Kaufland-Personal, wurden zur Gewichtsbelastung regelrecht in den Sprinter gepfercht, bis dieser soweit nach unten gedrückt war, dass ein Feuerwehrmann das festsitzende Auto aus dem Parkdeck rangieren konnte. Insgesamt waren rund 15 Helfer an dieser Rettungsaktion beteiligt, bei der sich die Beteiligten auf engstem Raum sehr nahe kamen...



Fazit der Polizei zu der Geschichte:

  • Es macht durchaus Sinn, einmal einen Blick in den Fahrzeugschein zu werfen, um Angaben hinsichtlich der Fahrzeughöhe, Breite und Länge des gesteuerten Autos zu erfahren
  • Die ausgewiesene Höhenangabe sollte man dann aber auch tunlichst beachten und abgehängte Stangen oder Warnbaken nicht als Dekorationsgegenstände ansehen und diese lässig umfahren,
  • Über Bodenwellen sollte man in Unkenntnis der Fahrzeugabmessungen eher langsam fahren, da hier der Abstand nach oben deutlich verkürzt und bei entsprechendem Schwung unwillkürlich der Cabrio-Effekt – insbesondere bei höheren Fahrzeugen – einsetzt.
  • Nicht immer verläuft der erste Arbeitstag erfolgreich. Die gestrige Parkhaus-Tour dürfte sich nämlich mit etwa 5000 Euro Schaden niederschlagen – wobei der total verzweifelte Fahrer aufgrund der Gesamtumstände von der Polizei lediglich verwarnt wurde.

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