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In der ehemaligen Maria-Ward-Realschule in Eichstätt entsteht eine Erstaufnahme-Einrichtung für bis zu 300 Flüchtlinge – Sozialministerin Emilia Müller (CSU) hofft auf eine Signalwirkung für andere Diözesen

(pde) In der ehemaligen Maria-Ward-Realschule in Eichstätt soll eine Erstaufnahme-Einrichtung für Asylsuchende entstehen. Wie der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke und die bayerische Sozialministerin Emilia Müller (CSU) gestern vor Ort mitteilten, stellt die Diözese die derzeit leerstehenden Räumlichkeiten zur Verfügung. Die Einrichtung soll den Angaben zufolge eine Dependance der Erstaufnahme-Einrichtung in der Münchner Bayernkaserne sein.

Schon kommende Woche sollen die ersten Asylsuchenden in Eichstätt ankommen, wie mitgeteilt wurde. Insgesamt sei Platz für 250 bis 300 Menschen. Zunächst sei die Einrichtung auf ein Jahr angelegt, um die Engpässe auszugleichen, die bis zur Einrichtung neuer Erstaufnahmestellen in den bayerischen Regierungsbezirken entstehen.

Bischof Hanke sagte, angesichts der erschütternden Bilder von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer und Millionen Hilfesuchenden auf der Flucht gelte es, zu helfen. "Wir wollen das unsere tun", erklärte er. Deshalb habe sich die Diözese entschlossen, die Räume anzubieten. Für Christen habe diese Nothilfe mit dem Innersten des Glaubens zu tun: "Die Asylbewerber sollen spüren, dass es dort, wo Christen leben, wo wir als Bürger zusammen leben, eine Willkommenskultur gibt."

Ministerin Müller zeigte sich dankbar für das Angebot der Diözese. "Die katholische Kirche untermauert damit, dass die Unterstützung von Asylbewerbern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist und die Kirche ihren humanitären Beitrag leistet.“ Sie hoffe nun auf eine Signalwirkung auch für andere Diözesen.

In Eichstätt soll die Caritas eng eingebunden werden in die Angebote für die Asylsuchenden, wie es aus dem Bistum heißt. Sie leistet schon jetzt Unterstützung für viele dezentral untergebrachte Asylbewerber und in der Gemeinschaftsunterkunft in Denkendorf. Bischof Hanke sieht die Caritas dadurch gut aufgestellt: "Deshalb haben wir den Mut, diesen Schritt in Eichstätt zu tun."

In den nächsten Tagen muss das Gebäude nun fit gemacht werden für die Asylsuchenden. Die ersten Maßnahmen wurden gestern bei einem Runden Tisch mit zahlreichen verantwortlichen Stellen wie der Caritas und der Polizei bereits besprochen. Oberbayerns Regierungspräsident Christoph Hillenbrand sagte, die Räume seien schon gut ausgestattet. Im Hof soll nun ein Sanitärcontainer Duschmöglichkeiten schaffen; zahlreiche weitere Einzelheiten sollen in den kommenden Tagen geklärt werden. Für die Bevölkerung ist ein Informationsabend angesetzt: am Dienstag, 30. September, ab 18 Uhr im Alten Stadttheater in Eichstätt.

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