Der Pfaffenhofener Stadtrat hat mehrheitlich das Einvernehmen zum Bau eines modernen vierstöckigen Gebäudes an der Münchener Straße erteilt
(zel) Auf der Pfaffenhofener Insel an der Münchener Straße kann ein modernes Gebäude mit vier Stockwerken entstehen. Der Stadtrat hat gestern sein Einvernehmen zu dem Vorhaben erteilt; zu genehmigen ist es letztlich ja vom Landratsamt. Allerdings dürfte die Zustimmung der Kreisbehörde reine Formsache sein.
Im Erdgeschoss sind nach den vorliegenden Unterlagen eine Gaststätte und zwei Läden geplant, im ersten und zweiten Obergeschoss Büros und ein Atelier, das mit einer Wohnung im dritten Stock (Dachgeschoss) verbunden ist. Das Vorhaben löst einen Bedarf von 24 Stellplätzen aus, von denen 16 in der Tiefgarage des Gebäudes nachgewiesen werden. Acht Stellplätze wären abzulösen – sprich: Es muss eine Art Entschädigung dafür an die Stadt bezahlt werden, dass diese acht Parkplätze nicht gestellt werden können.
„Nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, fügt sich das Gebäude in die Eigenart der näheren Umgebung, bei der es sich um ein Mischgebiet handelt, ein“, lautete das Urteil der Stadtverwaltung zu dem Vorhaben. Und dieser Sichtweise folgte dann auch die Mehrheit des Stadtrats – bei fünf Gegenstimmen wurde das städtische Einvernehmen erteilt.
Reinhard Haiplik (ÖDP) widersprach der Sichtweise im Rathaus. Für ihn sei das geplante Gebäude das „beste Beispiel einer Nicht-Einfügung“, sagte er mit Blick auf die Umgebung. Für ihn handelt es sich hier um ein Projekt, das „eher Angst als Freude schürt“.
Franz Niedermayer (FDP) widersprach: Baustile änderten sich eben im Laufe der Zeit. Stadtbaumeister Gerald Baumann ergänzte, das Vorhaben sei sowohl lagen- als auch höhenmäßig mit der anstehenden Gartenschau „Natur in Pfaffenhofen 2017“ abgestimmt. Martin Rohrmann (CSU) findet mit Blick auf die Nahe gelegene Sparkassen-Zentrale, dass das moderne Gebäude an dieser Stelle durchaus verträglich sei. Wichtig sei, dass etwas komme – und wichtig sei auch das Signal, das man hier gebe.
Hier soll das Gebäude (dunkelgrau markiert) entstehen; rechts oben das Sparkassen-Gebäude.
Auch Altbürgermeister Hans Prechter (CSU) warb für die Zustimmung. „Ich bin halt kein so ein 19.-Jahrhundert-Romantiker“, sagte er in Richtung von Haiplik und angesichts der modernen Pläne, die für ihn ein „i-Tüpferl“ sind. Er könne sich sehr wohl auch für moderne Architektur begeistert, verteidigte sich Haiplik. Aber nicht an dieser Stelle. Denn seine Befürchtung ist, dass der vierstöckige Bau das Insel-Areal dominieren werde. „Das Auge wird auf den Bau gelenkt und nicht auf die Parklandschaft“, die man sich seit Jahren wünsche. Dem schloss sich Richard Fischer (ÖDP) an: Auch er sieht die Gefahr, dass der Park lediglich „als Ergänzung“ zu dem Bau gesehen werde.
Andreas Kufer (FW) störte sich eher an den acht fehlenden Stellplätzen, von denen sich der Bauherr „freikaufen“ könne: „Wir werden künftig das Problem der mangelnden Parkplätze haben“, prophezeit er. Bürgermeister Thomas Herker (SPD) relativierte das: Die Ablöse von Stellplätzen sei im Innenstadtbereich normal.
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