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…kommt aus Zwiesel, wo heute Nacht ein zweijähriger Bub von daheim ausbüxte und sich auf einen zwei Kilometer langen Spaziergang machte, der ihn auch über den Fluss führte

(ty/zel) Eine wahrlich nicht alltägliche Geschichte ereignete sich heute Nacht in Zwiesel. Ein zweijähriger Bub war einem Pförtner einer Firma aufgefallen, als das Kind kurz nach 3 Uhr alleine auf der Dr.-Schott-Straße unterwegs war.
 Der Mann nahm das Kind erst einmal in seine Obhut und übergab dann es einer verständigten Polizeistreife. Der Bub war nach Angaben der Polizei vollständig bekleidet und trug Plastik-Schuhe. Da das Kind noch eine Windel trug, wurde sein Alter auf zwei bis drei Jahre geschätzt. Doch alle Versuche, aus dem kleinen Ausreißer nähere Informationen herauszubekommen, waren vergeblich, wie es heißt. Obwohl der Bub offensichtlich deutsch sprach, wollte er den Polizisten seinen Namen nicht verraten. 



Auf der Polizeiwache wurde das Kind dann erst einmal von einer diensthabenden Beamtin betreut. Der Junge habe keine Anzeichen von Müdigkeit gezeigt und sich offensichtlich auch bei der Polizei sehr wohlgefühlt, wird berichtet. Alle Versuche, den Wohnsitz und die Eltern des Buben ausfindig zu machen, verliefen indes in den Nachtstunden vergeblich. 


Heute früh wurde dann das Jugendamt am Landratsamt Regen verständigt. Zwei Mitarbeiter der Behörde kamen daraufhin zur Polizeiinspektion nach Zwiesel. Da der Bub zwischenzeitlich doch stark ermüdet war, bekam er im Erste-Hilfe-Raum der Dienststelle eine Schlafgelegenheit. Unter Aufsicht einer weiblichen Angestellten schlummerte er bald friedlich.



Gegen 8.45 Uhr dann kam eine 26-jährige Frau aus Zwiesel aufgeregt zur Inspektion gerannt und meldete, dass ihr fast drei Jahre alter Sohn verschwunden sei. Somit war der Fall gelöst: Bei der Frau handelte es sich um die Mutter des Buben, der nebenan in süßen Träumen lag. Die alleinerziehende Mutter gab laut Polizei an, dass sie eingeschlafen sei und das Kind die unversperrte Wohnung unbemerkt verlassen habe. Nach einem Gespräch zwischen den Jugendamtsmitarbeitern und der Mutter wurde der Bub dann in die Obhut des Amtes übergeben.

Wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Zwiesel auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, hatte der Bub, der im April drei Jahre alt wird, bei seinem nächtlichen Ausflug eine Strecke von gut zwei Kilometern zurückgelegt, ehe ihn der Pförtner in seine Obhut nahm – das Kind war auf seinem Weg auch über die Regen-Brücke gelaufen.


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