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Beim dritten Ehrenamtskongress des Landkreises Pfaffenhofen stand das Thema Motivation im Mittelpunkt

(ty) „Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis entwickelt sich immer mehr zu einer geballten Kraft“, sagte Landrat Martin Wolf (CSU) bei seiner Eröffnungsrede zum dritten Ehrenamtskongress im Landkreis Pfaffenhofen. Diese Kraft zeige jeden Tag aufs Neue, wozu gemeinschaftliches Wirken in der Lage sei. „Darüber sind wir froh und dafür sind wir dankbar“, so Wolf, „und das sage ich auch voller Stolz angesichts der vielfältigen Einsätze, Projekte und Aktivitäten, mit denen ehrenamtlich Tätige unser Gemeinwesen täglich bereichern.“

Ein Teil dieser geballten Kraft – über 100 Vorstandsmitglieder, Vorsitzende sowie Mitglieder von Vereinen und ehrenamtlichen Gruppierungen aus dem Landkreis – waren der Einladung des Koordinierungszentrums für bürgerschaftliches Engagement des Landkreises am Samstag nach Manching gefolgt.

„Motivation“ war das Leitthema der diesjährigen Veranstaltung. Was motiviert die Bürger zu ehrenamtlichem, freiwilligen Engagement? Was bedeutet Motivation und welche Möglichkeiten des Motivierens gibt es? Antworten darauf gab Gundolf Mevissen von „mevissen consulting“ aus Aschau/Chiemgau in seinem Vortrag. „Ganz wichtig ist beim Thema Motivation die Führungspersönlichkeit. Führungskräfte sind stark gefordert, optimale Rahmenbedingungen für die Ehrenamtlichen zu schaffen“, so der Referent. Ehrenamtliche hätten unterschiedliche Motive – und je mehr davon befriedigt würden, umso größer sei die weitere Leistungsbereitschaft, sagte Mevissen.

Uschi Erb von der Landesarbeitsgemeinschaft für Freiwilligenagenturen und Koordinierungszentren in Augsburg referierte anschaulich zum Thema „Wie schütze ich mich als Ehrenamtlicher vor Übermotivation, wo sind meine Grenzen?“ Grundsätzlich gebe es kein Geheimrezept, Überforderung im Ehrenamt zu verhindern, sagte sie. „Der Ehrenamtliche muss sich immer wieder fragen, ob ihm sein Ehrenamt noch Freude macht. Das Ehrenamt muss eine Befriedigung sein, es muss passen.“ Sobald der Ehrenamtliche das Gefühl habe, er müsse das Ehrenamt ausüben, sei es Zeit, das Ehrenamt zu überdenken und eventuell kürzer zu treten.

Landrat Martin Wolf (rechts) mit den Referenten des diesjährigen Ehrenamtskongresses: Martin Schlicht (von links), Gundolf Mevissen und Uschi Erb.

„Erfolg durch Motivation“ stand im Mittelpunkt des Vortrags von Martin Schlicht, Vorsitzender des erfolgreichen SV Geroldshausen. Der Verein wurde 1948 gegründet, im Jahr 2005 zählte er 360 Mitglieder, derzeit sind es 1260 – und das bei nur 741 Einwohnern in Geroldshausen. Mit aktuell 21 Abteilungen bietet der Verein Sport für jedermann. „Bei uns darf jeder eine Abteilung gründen, wenn er die Verantwortung übernimmt“, so Schlicht. Das Argument „Passt net zu uns“ gebe es nicht. Die Vorstandsriege mische sich dabei nur sehr wenig in die einzelnen Abteilungen ein. „Unbedingt loslassen und Vertrauen in die Mitarbeiter haben – das ist enorm wichtig“, betonte Schlicht.

Die Teilnehmer nutzten nach den Vorträgen rege die Möglichkeit für Fragen und zur Diskussion.
Wie der Landrat in seiner Einführung betonte, lebe die Gesellschaft davon, dass Menschen Verantwortung für sich und für andere übernehmen, wurde dabei klar. Hinsichtlich der aktuellen Asylbewerbersituation oder des demographischen Wandels gewinne bürgerschaftliches Engagement immer stärker an Bedeutung, hieß es auch. „Ehrenamtliches Engagement ist aber nicht nur ein Geben, sondern auch ein Bekommen“, betonte Wolf. Wer sich für andere einsetze und andere unterstütze, könne auch die eigene Persönlichkeit stärken und bereichern. „Das Ehrenamt zeichnet sich durch Sinnhaftigkeit aus. Die ehrenamtlichen Leistungen werden zwingend gebraucht. Das Gebraucht-werden spüren wir. Das motiviert“, so der Landrat.

Für Informationen rund um das Thema „Ehrenamt“ steht das Koordinierungszentrum für bürgerschaftliches Engagement am Landratsamt Pfaffenhofen zur Verfügung. Ansprechpartnerin ist Uschi Schlosser, Telefon (0 84 41) 27 395, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. 


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