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Falsche Abzweigung genommen: Extrem-Sportler Hans Glatt aus Pfaffenhofen musste das wohl härteste Eintages-Rennen der Welt nach fünf überwundenen Pässen, 6000 bewältigten Höhenmetern und 225 gefahrenen Kilometern abbrechen

(ty) Das Vorhaben des Ausdauersportlers Hans Glatt aus Weihern bei Pfaffenhofen, kürzlich in Nauders das knallharte „Race across the Alps 2015“ gewertet abzuschließen, blieb ihm aufgrund eines Fehlers beim Abzweig auf der Abfahrt vom Mortirolo verwehrt. Das ganze Drama begann gegen 1 Uhr nachts, als er auf der aufgeführten Bergankunft – nach bereits fünf überwundenen Alpenpässen mit über 6000 Höhenmetern und nach rund 225 Kilometern sowie einer kleinen Verpflegungspause – bei der Abfahrt eine Abzweigung übersah.

Noch während der Pause einigten sich Hans Glatt und sein Betreuerteam um Lebensgefährtin Nicole Müller und Wolfi Dierl, dass man sich im Tal beziehungsweise bei der nächsten Steigung wieder treffen würde. Das sonst mitgeführte Handy (für Notfälle) wurde im Verpflegungsfahrzeug versehentlich vergessen – und zu allem Unglück führte nach ungefähr zehn Minuten auf der Abfahrt auch noch eine Reifenpanne zu einem unverhofften Stopp. Doch auch das nun nötige Werkzeug samt Ersatzschlauch und Mantel waren nicht am Rad, sondern im Begleitfahrzeug.

Was sich dann in finsterer Nacht um den Mortirolo für Dramen abspielten, mag man sich gar nicht vorstellen.Während sich das Begleitteam zunehmend um den Duathlon-Weltmeister sorgte, versuchte der zu Fuß und mit dem Rad auf der Schulter, den nächsten Ort zu erreichen. Nicole Müller verständigte die Rennleitung – weil auch das am Rennrad des Athleten angebaute GPS keine Bewegung vermeldete. Gegen 4 Uhr früh traf Hans Glatt dann zwei junge Mädchen, die ihn dankenswerterweise telefonieren ließen, so dass der Kontakt zu seinem Team wieder hergestellt war.

Erschöpft und gezeichnet von all den Strapazen, entschloss sich Hans Glatt dann in Absprache mit der Rennleitung, den über 530 Kilometer und 15 000 Höhenmeter angesetzten Ritt über die Alpen aufzugeben. Die rund drei Stunden Zeitverlust, die sich inzwischen angesammelt hatten, wären kaum schwer aufzuholen gewesen. Eine bittere Stunde für den ansonsten so erfolgreichen Athleten des MTV Pfaffenhofen.

Wer Hans Glatt jedoch kennt, der weiß dass, er dieses Missgeschick nicht auf sich sitzen lässt. Bereits nach der Ankunft in der Heimat verkündete er, sich im kommenden Jahr der Herausforderung erneut zu stellen: Er will bei diesem wohl schwersten Eintages-Rennen der Welt in die Wertung fahren. Schließlich habe er sich während des Rennes und auch unmittelbar vor seinem Fahrfehler noch richtig gut gefühlt, wie er sagt.

Übrigens sitzt Hans Glatt schon wieder auf dem Drahtesel. Am heutigen Freitag geht es für ihn – in nur zwei Tagen – bei der „Oxn“-Tour von Pfaffenhofen nach Riva am Gardasee.

Bisheriger Artikel zum Thema:

Knallharter Ritt über die Alpen


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