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Nach dem gestrigen Großbrand von Hettenshausen sind weitere Details bekannt: 74-Jährige Mutter des Landwirts wurde schwer verletzt – Giebel der Ruine heute Abend aus Sicherheitsgründen abgerissen – Ermittlungen der Polizei gehen morgen weiter, bislang keine Hinweise auf Brandstiftung

Von Tobias Zell

Nach dem gestrigen Großfeuer in Hettenshausen, bei dem auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in der Ortsmitte ein Scheunen-Komplex niedergebrannt ist, sind nun weitere Einzelheiten bekannt. So stellten sich die Verletzungen, die die 74-jährige Mutter des Hofbesitzers erlitten hat, als ernster heraus als zunächst gedacht. Die Frau erlitt schwerere Kopfverletzungen und musste gestern noch per Hubschrauber von der hiesigen Ilmtalklinik in ein Münchner Krankenhaus verlegt werden. Die Frau war offenbar von einer aufgeregten Kuh umgerannt worden und mit dem Kopf auf den Betonboden gestürzt.

 

Letzte Besprechung heute am späten Nachmittag, dann rückte die Feuerwehr ab.

Der 48-jährige Hausherr hatte sich, wie gestern bereits berichtet, in der ganzen Aufregung eine blutende Wunde am Kopf zugezogen und musste in der Ilmtalklinik genäht werden. Bei den späteren ersten Aufräumarbeiten auf dem Hof erlitt er zudem eine Verbrennung an der Hand. Gerüchten, wonach bei dem Brand eine Kuh ums Leben gekommen sei, erteilte der Landwirt gegenüber unserer Zeitung eine Absage. Alle acht Kühe sowie drei Kälber konnten demnach in Sicherheit gebracht werden.

 

Die Ursache des Feuers  ist weiterhin unklar. Bislang gebe es keine Anhaltspunkte, die auf Brandstiftung hindeuten, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord heute gegenüber unserer Zeitung. Morgen werden die Brandermittler der Ingolstädter Kripo erneut sowie außerdem ein hinzugezogener Experte des Landeskriminalamts an der Brandstelle erwartet, um ihre Untersuchungen fortzusetzen.

Lichterloh brannte der Scheunenkomplex – glücklicherweise konnte ein Übergreifen auf die benachbarten Gebäude verhindert werden.

Die Polizei hatte gestern in einer ersten Einschätzung den Schaden, den das Feuer angerichtet hat, in einer Größenordnung von 150 000 bis 200 000 Euro beziffert. Dem Augenschein nach dürfte der tatsächliche Schaden aber deutlich höher liegen. Die beiden ums Eck gebauten Gebäude sind von dem Feuer weitgehend zerstört worden. Was von ihnen übrig ist, muss wohl abgerissen werden. Außerdem waren in dem Scheunen-Komplex Gerätschaften sowie nagelneue Fenster gelagert, die demnächst im neuen Stall verbaut werden sollten.

Ein Bagger brachte heute Abend den Giebel der Brandruine zum Einsturz.

Insgesamt waren gestern fast 100 Floriansjünger der hiesigen wie der umliegenden Feuerwehren im Einsatz. Einige Feuerwehrler von Hettenshausen arbeiteten zudem die ganze Nacht durch, um Nachlöscharbeiten durchzuführen und bei den Aufräumarbeiten zu helfen. Heute früh wurden sie dann von weiteren Kameraden abgelöst, die dann wiederum bis zum späten Nachmittag im Einsatz waren. Den ganzen Tag über liefen die Aufräumarbeiten weiter.

Hier wird der Giebel gerade aus Sicherheitsgründen mit Hilfe eines Baggers kontrolliert zum Einsturz gebracht.

Heute Abend musste dann auch noch der einsturzgefährdete Giebel der Brand-Ruine aus Sicherheitsgründen abgerissen werden. Denn es galt, die Überreste der abgebrannten Gebäude sturmsicher zu machen. Dafür rückte ein Bagger an und brachte den gemauerten Giebel binnen Sekunden kontrolliert zum Einsturz. Diese Maßnahme erfolgte laut Eigentümer in Absprache mit der Brandversicherung und sollte einen Folgeschaden verhindern. Denn sonst hätte die Gefahr bestanden, dass der Wind den Giebel umwirft und dabei Trümmer auf das benachbarte, von dem Feuer nicht betroffene landwirtschaftliche Gebäude stürzen.

Bisherige Beiträge zum Thema:

Die Feuerwehrler arbeiten die Nacht durch

Flammendes Inferno in Hettenshausen (Mit zahlreichen Bildern vom Lösch-Einsatz)

Großbrand in Hettenshausen 


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