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Der Abgas-Skandal wird die Stadt und die Audianer teuer zu stehen kommen 

(ty) Wolfsburg hat bereits seinen Haushalt eingefroren. Und einen Einstellungsstopp verhängt. Zu abhängig ist die Stadt von der Gewerbesteuer von Volkswagen, die wohl auf absehbare Zeit dünner ausfallen wird. Und Ingolstadt geht es kaum besser. Für das kommende Jahr wird Bürgermeister Albert Wittmann seine Erwartungen deutlich nach unten schrauben. Von den geschätzten rund 140 Millionen Euro Gewerbesteuer werden wohl kaum mehr als die Hälfte fließen. Und auch wenn noch viel Kaffeesatzleserei im VW-Skandal dabei ist, werden wohl auch die kommenden Jahre kaum besser ausfallen.

Das bedeutet, dass Ingolstadt auf die Rücklagen zurückgreifen muss, um all die geplanten Investitionen und Sanierungsmaßnahmen durchziehen zu können. In der Praxis heißt das, dass die Stadt rund 170 Millionen Euro aus den Rücklagen in Anspruch nehmen wird, um alle anstehenden Bauvorhaben wie geplant durchziehen zu können.

Das aber dürfte noch längst nicht das Ende der Fahnenstange sein. Der neue VW-Chef Matthias Müller glaubt, dass es bei der Aufarbeitung nur langsam vorangehen wird. Zudem rechnet er mit Rückschlägen. Müller sieht Volkswagen vor der „größten Bewährungsprobe“ der Unternehmensgeschichte.

Auch in den kommenden Jahren wird die Gewerbesteuer aus Wolfsburg vermutlich eher verhalten fließen. Die monostrukturellen Gegebenheiten bringen Ingolstadt an den Rand eines Desasters. Noch weiß niemand, wie teuer die Abgas-Affäre den Konzern zu stehen kommt. Für Ingolstadt indes wird es bitter. Rund ein Drittel der veranschlagten Gewerbesteuer schreiben die Stadtoberen jetzt schon in den Sand. Aber es könnte auch deutlich mehr werden. Denn am Ende des Tages bleiben ja nicht nur die Kosten für VW und Audi, die sich aus der aktuellen Affäre ergeben. Erst die Absatzzahlen in den kommenden Monaten werden zeigen, wie tief die Vertrauenskrise weltweit wirklich ist.

Betroffen ist aber nicht nur der Haushalt der Stadt, sondern auch die Mitarbeiter. Denn angesichts der anstehenden Kosten wird Audi wohl nicht nur einen spürbaren Sparkurs fahren. Auch auf die Erfolgsbeteiligung der Audianer im kommenden Jahr wird sich der Abgas-Skandal niederschlagen. Und das wiederum werden wohl auch die Geschäftsleute in Ingolstadt zu spüren bekommen.

Derweil mutmaßen die Medien, wie die Affäre für den ehemaligen VW-Chef Winterkorn ausgehen wird. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig ermittelt wie berichtet gegen ihn wegen Betruges. Sollte es zu einem verfahren kommen, dürfte es laut Medienberichten nicht nur an das Privatvermögen Winterkorns gehen. Es drohen sogar Gefängnisttrafen.


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