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Für Menschen, die alles haben nur keinen Platz, bietet Michael Heinzinger in seiner Containerstadt im Interpark genau den an 

(ty) Eigentlich wollte er ja im Pfaffenhofener Gewerbegebiet Kuglhof seine Firma gründen. Doch da und auch an einem weiteren Standort in Pfaffenhofen wollte man ihn nicht, den gerade einmal 20-jährigen jungen Michael Heinzinger aus Scheyern, der nach seinem Abitur Studium und Uni eine Absage erteilte, um eine Idee zu verwirklichen. Die Idee einer Firma, wie es sie andernorts längst gibt, aber eben nicht in Pfaffenhofen, nicht in Ingolstadt.

Michael Heinzinger vermietet Platz. Von drei bis 14 Quadratmeter Raum bietet er in seinen weißen und grünen Schiffscontainern an. Rund um die Uhr erreichbar. Für Umzügler, Menschen mit expansiven Hobbies, für jeden, der eben Platz braucht. Aus welchen Gründen auch immer. Dafür hat er sich rund 260 Schiffscontainer gekauft. Und ein gut 5400 Quadratmeter großes Gelände im Ingolstädter Interpark.

„MeinLagerplatz24“ heißt die Firma, die er als GmbH zusammen mit seinem Vater betreibt und die am kommenden Samstag an den Start geht. Das Prinzip ist so einfach wie praktikabel. „Viele Menschen haben keinen großen Keller mehr oder überhaupt keinen, aber jede Menge Zeug, dass sie nicht gleich wegschmeißen wollen“, erzählt Heinzinger, der an junge Paare, die zum ersten Mal zusammenziehen, ebenso als potenzielle Kunden denkt wie an Geschäftsleute, die einfach Lagerplatz brauchen, an Motorrad-Freaks oder Oldtimer-Liebhaber. Denn auch Garagen gibt es bei ihm zu mieten.

Ein wenig sauer ist er schon noch auf Pfaffenhofen, wo die Lokalpolitiker seine Pläne mehrfach ablehnten, sogar eine so genannte Veränderungssperre erlassen haben, um seine Containerfirma am Kuglhof zu verhindern. Jüngst winkten sie auch bezüglich eines Alternativ-Standorts am Martin-Binder-Ring – gegen die positiven Signale aus dem Landratsamt – ab; hier darf Heinzinger aber vermutlich dennoch bauen. Wenn er dann noch will.

„Der Standort Ingolstadt ist schon noch mal eine gute Nummer besser“, meint er und kann im Grunde froh sein, dass man ihn an der Ilm nicht wollte. Denn hier an der Kopernikusstraße im Interpark, so erzählt er, seien die Bedingungen für eine Firma wie seine ideal, die Verkehrsanbindung optimal, das Grundstück groß genug, um zu erweitern. Und wenn es doch zu eng werden sollte, stünden auch noch benachbarte Flächen zum Kauf.

Dass der Laden läuft, davon ist Heinzinger überzeugt. Sonst hätte er zusammen mit seinem Vater wohl auch nicht weit über zwei Millionen in seine Idee investiert. Und die Idee ist ja auch nicht übel. Man mietet sich draußen im Interpark seine Lagerfläche ab 49 Euro aufwärts, kann Tag und Nacht jederzeit an sein Hab und Gut. „Und das ist bei uns sicherer als zuhause“, sagt Heinzinger und verweist auf diverse Videoüberwachungen, Alarmanlagen und opulente Beleuchtungen.

Die Containerstadt, die dank einer Dachkonstruktion und einer seitlichen Verkleidung demnächst aussehen soll wie eine ganz normale Blechhalle, hat noch Potenzial auf Wachstum. Aus den 260 Containern und Garagen sollen bald 340 werden. „Mal sehen, wie der Bedarf ist“, meint Heinziger, der auch den Service rund um seine Schiffscontainer anbietet. Vom Umzugskarton über einen Leihanhänger bis zum mietbaren Sprinter. Alles für Leute wie ihn selbst. Denn der Platzmangel in den eigenen vier Wänden in Scheyern hat Heinzinger schließlich auf die Idee mit seiner Containerstadt gebracht.

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