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Ein Landsmann drehte sieben jungen Afghanen für 700 Euro nur Fahrplan-Auskünfte statt der erhofften Tickets an – allein bei der Münchner Bundespolizei sind bereits über 40 solche Betrugsfälle bekannt

(ty) Gestern ist am Münchner Hauptbahnhof erneut ein Fall von Fahrkartenbetrug bekanntgeworden. Sieben junge Afghanen erhielten für 700 Euro anstatt der erhofften Tickets lediglich Fahrplan-Auskünfte. Allein bei der Bundespolizei in München werden derzeit mehr als 40 Betrugsfälle dieser Art behandelt. Die Schadenssumme wird mit insgesamt mehr als 14 000 Euro beziffert. In 15 Fällen konnten bisher Tatverdächtige ermittelt werden, wie ein Sprecher mitteilt. 

Im aktuellen Fall wandten sich gestern gegen 21 Uhr sieben Afghanen an Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn. Sie erklärten, sie seien von einer ihnen unbekannten Person, angeblich ein Landsmann, beim Ticket-Kauf betrogen worden. Die sieben jungen Flüchtlinge im Alter von 15 bis 19 Jahren entstammten der Erstaufnahme-Einrichtung des "Camp Shelterschleife" in Erding; sie sollten in den kommenden Tagen in ein Jugendheim gebracht werden.

Nach Recherchen der Polizei wollten sie sich – da noch nicht registriert – selbstständig auf den Weg nach Schweden machen. Ein Landsmann soll ihnen in diesem Zusammenhang am Hauptbahnhof seine Hilfe beim Fahrschein-Erwerb angeboten haben. Sie händigten dem Unbekannten 700 Euro aus – erhielten dafür aber statt der erhofften Tickets lediglich Zettel mit Fahrplan-Auskünften. 

Die Geprellten wurden mittels Dolmetscher zum Sachverhalt einvernommen und darüber belehrt, dass sie wieder zurück ins "Camp Shelterschleife" nach Erding müssen. Anschließend wurden sie der Landespolizei übergeben.


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