Laut dem IHK-Konjunkturindex ist die Zufriedenheit mit der Geschäftslage in den Betriebe überaus groß – Der Fachkräftemangel bereitet indes Sorgen
(ty) Die Wirtschaft in der Region setzt ihren Höhenflug fort. Die Unternehmen sind mit ihrer aktuellen Geschäftslage so zufrieden wie zuletzt vor eineinhalb Jahren und zeigen sich – anders als in weiten Teilen Bayerns – auch für die kommenden Monate optimistisch. Der IHK-Konjunkturindex für die Region hat im Herbst einen weiteren Sprung nach oben gemacht und erzielte mit 134 Punkten eine überdurchschnittlich gute Bewertung. Dies ergab die Auswertung der Herbst-Konjunkturumfrage der IHK für München und Oberbayern für Ingolstadt und die umliegenden Landkreise Eichstätt, Neuburg- Schrobenhausen und Pfaffenhofen.
Allerdings zeigen sich die Betriebe bei den Investitions- und Beschäftigungsplänen deutlich vorsichtiger als in den Vormonaten. „Trotz der euphorischen Stimmung in der regionalen Wirtschaft müssen wir aufpassen, dass der Boom keine Risse bekommt“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Peter Driessen. Er kritisiert die zögerliche Wirtschaftspolitik, die zur Investitionsflaute beitrage. „Bei der Energiepolitik, dem Bürokratieabbau und den öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur warten die Unternehmen vergebens auf positive Signale“, so Driessen. Die Folge sei, dass die Betriebe trotz guter Wirtschaftslage ihre Investitionen auf die lange Bank schöben. „Das gefährdet aber langfristig die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Bayern und es fehlen positive Impulse für die Zukunft, warnt der IHK-Chef.
Aktuell zeigen sich die Unternehmen jedoch mit ihrer aktuellen Geschäftslage sehr zufrieden. 55 Prozent der befragten Betriebe bezeichnen sie als „gut“, nur fünf Prozent sind unzufrieden. Im Vergleich zum Frühjahr wird die aktuelle Lage sogar nochmals etwas besser beurteilt. Auch für die kommenden Monate gehen die Unternehmen von einer ähnlich guten Entwicklung aus. 25 Prozent rechnen sogar mit einer Geschäftsbelebung, lediglich sechs Prozent mit einer Eintrübung.
Dagegen zögern die Firmen in der Region Ingolstadt zunehmend mit Investitionen: Wollten im Frühjahr noch 24 Prozent ihre Budgets erhöhen, so sind es aktuell nur noch 21 Prozent. Einschränkungen planen mittlerweile sogar 13 Prozent (Frühjahr fünf Prozent). Der Saldo der Investitionstätigkeit kommt damit nicht vom Fleck und halbierte sich seit dem Frühjahr von 18 auf neun Punkte.
Sorgen bereitet den Unternehmen vor allem auch der Fachkräftemangel in der Region. 55 Prozent der befragten Betriebe sehen in ihm das größte Risiko für die weitere Unternehmensentwicklung. Gefährdet sehen die Firmen nicht nur ihre Expansionsmöglichkeit, sie fürchten viel mehr auch steigende Kosten durch schwierige Personalsuche. Dies schlägt sich auch auf die Beschäftigungspläne nieder. Aktuell wollen nur noch 12 Prozent (Frühjahr 31 Prozent) mehr Personal einstellen, die große Mehrheit (86 Prozent) will ihre Mitarbeiterzahl konstant halten.