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Abschiebungen, Fehlbeleger und Nationalitäten: Aktuelle Daten zur Flüchtlings-Situation im Landkreis Pfaffenhofen

(ty) In der heutigen Sitzung des Kreistags wurden die neuesten Zahlen und Daten zur Flüchtlings-Situation im Landkreis Pfaffenhofen vorgestellt. Demnach waren zum 11. Dezember insgesamt 1290 erwachsene Asylbewerber sowie 95 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge im Landkreis untergebracht. Hinzu kommen 66 so genannte Fehlbeleger. Als Fehlbeleger werden bekanntlich Asylbewerber bezeichnet, die aufgrund ihres Status eigentlich aus den ihnen zur Verfügung gestellten Unterkünften ausziehen müssten – weil sie aber auf dem freien Immobilienmarkt keine Bleibe finden, werden sie in den Unterkünften geduldet. 

Die mit Abstand meisten Flüchtlinge, die derzeit im Kreis Pfaffenhofen leben, kommen aus Afghanistan – insgesamt 287 Personen. 199 kommen aus Syrien, 191 aus Pakistan, 161 aus Nigeria und 65 aus Eritrea. 34 sind aus Sierra Leone geflüchtet, 27 aus Somalia, je 22 aus dem Kongo und aus dem Senegal. Aus dem Irak stammen 20 Flüchtlinge, aus Albanien 14. Acht kommen aus dem Kosovo und bei neun Personen ist die Herkunft ungeklärt. Die Flüchtlinge aus zahlreichen weiteren Ländern addieren sich auf rund 50 Personen.

 

Aus diesen Ländern kommen die Flüchtlinge (einschließlich Fehlbeleger), die derzeit im Kreis Pfaffenhofen untergebracht sind.

Aktuell blicken 152 der im Kreis Pfaffenhofen lebenden Flüchtlinge auf ein abgeschlossenes Asylverfahren. Sechs haben eine so genannte Asyl-Anerkennung erhalten, 136 wurde die Flüchtlings-Eigenschaft zuerkannt. Weitere sechs Personen genießen den so genannten subsidiären Schutz-Status. Und vier Personen müssten eigentlich das Land verlassen, profitieren aber von einem Abschiebeverbot – zum Beispiel krankheitsbedingt. 

92 der Flüchtlinge im Kreis Pfaffenhofen haben das Asylverfahren mit negativem Ergebnis durchlaufen. Davon wurden sechs bereits in ihr Heimatland abgeschoben, sieben im Rahmen des Dublin-Verfahrens in ein anderes EU-Land überstellt. 24 sind freiwillig ausgereist und 16 Personen mussten im Rahmen von „Westbalkan-Abschiebungen“ Deutschland verlassen. Bei 28 Personen ist die Abschiebung oder Überstellung in ein anderes Land gescheitert – zum Beispiel wegen unklarer Herkunft, krankheitsbedingt oder weil die Leute schlicht untergetaucht sind. 

Aktuelle Verteilung der Asylbewerber in den Landkreis-Gemeinden (MIK steht für Max-Immelmann-Kaserne).

Wie sich die Flüchtlings-Situation weiterentwickelt, könne aktuell niemand sagen, wurde heute im Kreistag erklärt. Es gebe keine verlässlichen Daten. Bekannt wurde aber, dass sich die Zahl der Flüchtlinge, die der Landkreis Pfaffenhofen zwingend aufzunehmen hat, von zuletzt wöchentlich 43 auf aktuell 51 erhöht hat. Kopfzerbrechen bereitet den Gemeinden, wie mehrfach berichtet, der Familiennachzug. Denn nicht wenige anerkannte Flüchtlinge dürfen vermutlich ihre Familie nachholen. So droht Hunderten die Obdachlosigkeit, wenn sie – was wahrscheinlich ist – keine Wohnungen finden und dann praktisch auf der Straße stehen. Das wird zur Herausforderung für die Gemeinden – denn die sind bekanntlich für Obdachlose zuständig. 

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