Eine gelungene Offensiv-Aktion reichte Bayer Leverkusen heute, um drei Punkte aus dem Audi-Sportpark zu entführen
(zel) Der FC Ingolstadt hat heute Nachmittag vor heimischer Kulisse unglücklich mit 0:1 (0:0) gegen Bayer Leverkusen verloren. Der Gegentreffer fiel ausgerechnet über einen Konter – dabei sind schnelle Gegenstöße doch eigentlich das Rezept der Ingolstädter. Die Schanzer agierten durchwegs auf Augenhöhe und ein Remis wäre hochverdient gewesen. Doch Chicharito (das heißt übersetzt: Erbschen), der im Moment Tore am laufenden Band erzielt, sorgte mit seinem Treffer in der 73. Minute dafür, dass die Leverkusener drei Auswärtspunkte verbuchten. Die Schanzer haben nach 17 Partien weiterhin 20 Punkte auf dem Konto, das bedeutet aktuell Rang elf. Leverkusen fuhr drei wichtige Zähler ein und steht vorerst auf Platz vier.
FCI-Trainer Ralph Hasenhüttl hatte gegenüber dem jüngsten Match beim FC Bayern München, das 0:2 verloren ging, vier Änderungen in der Startelf vorgenommen. Zwischen den Pfosten stand beim Aufsteiger Orjan Nyland, die Abwehrreihe bildeten Danny da Costa, Marvin Matip und Romain Brègerie sowie Danilo Soares, der nach langer Verletzungspause zu seinem ersten Saisoneinsatz kam. Im Mittelfeld agierten Pascal Groß, Roger, Almog Cohen und Alfredo Morales, den Angriff bildeten Stefan Lex und Mathew Leckie.
In einer zerfahrenen und keinesfalls hochklassigen ersten Halbzeit, die obendrein arm an Höhepunkten blieb, waren die Schanzer das deutlich bessere Team. Bereits in der Anfangs-Viertelstunde kamen die Hausherren durch Matip und Groß zu zwei guten Gelegenheiten. Die Leverkusener brauchten dagegen 20 Minuten, ehe sie so etwas wie den Ansatz einer Möglichkeit verbuchen konnten. Die beiden vielversprechendsten Szenen für die Gäste wurden wegen Abseits-Stellungen abgepfiffen. Von den beiden Leverkusener Stürmerstars Stefan Kießling und Chicharito war in den ersten 45 Minuten praktisch nichts zu sehen.
Im zweiten Durchgang sahen sich die Schanzer mehr in der Defensive gefordert, hielten aber weiterhin gut mit und ließen in der Abwehr nichts anbrennen. Nach einem Foul von Cohen bekamen die Leverkusener in der 59. Minute einen Freistoß an der Strafraum-Gernze, den Hakan Calhanoglu uninspiriert in die Mauer setzte. Doch Leverkusen wurde nun stärker. Hasenhüttl brachte in der 64. Minute Moritz Hartmann für Stefan Lex und wenig später verbuchten die Ingolstädter die größte Gelegenheit des Tages: Nach einer Hereingabe von Leckie hätten die Gäste fast ein Eigentor fabriziert, doch ein Bayer-Akteur schlug das Leder gerade noch von der Linie.
Gerade als Hasenhüttl mit Lukas Hinterseer (für Cohen) einen dritten Stürmer eingewechselt hatte, kassierten die Schanzer den Gegentreffer. Die Ingolstädter starteten über Kießling einen Konter, Karim Bellarabi bediente mit einem starken Pass Chicharito – und der ließ Nyland in der 73. Minute keine Chance.
Drei Minuten später bekamen die Leverkusener erneut einen Freistoß an der Strafraumgrenze, nachdem da Costa Kießling gefoult hatte – doch Admir Mehmedi zielte weit, weit über das FCI-Tor. Auf der Gegenseite fehlten den Schanzern die Ideen und die Mittel, um die Gäste noch einmal Ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Ein Distanzschuss von Leckie (78.) ging deutlich vorbei und auch vier Minuten Nachspielzeit bescherten den Ingolstädtern, die bis zum Schluss gemüht waren, nichts Nennenswertes mehr. Kurz vor dem Schlusspfiff hatten die Leverkusener sogar noch die Chance, per Konter den zweiten Treffer zu erzielen.