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Interview mit Landrat Martin Wolf (CSU) zur aktuellen Flüchtlings-Situation im Kreis Pfaffenhofen 

(zel) Bei der Bewältigung des nicht abreißenden Flüchtlings-Zustroms sieht Landrat Martin Wolf (CSU) den Kreis Pfaffenhofen „absolut an die Grenzen kommen“. Bei der Unterbringung der Asylbewerber stoße man immer mehr in Grenzbereiche vor, sagte er im Interview mit unserer Zeitung.  Dennoch versuche man, die drohende Belegung von Turnhallen aufzuschieben.

Man hoffe, dass sich der Zustrom von Flüchtlingen abschwäche, so Wolf. Andernfalls müsse man über Baumaßnahmen im größeren Stil nachdenken. Er hat dabei hallenmäßige Modul-Bauten für 100 bis 200 Personen im Blick, die  binnen vier bis sechs Wochen errichtet werden könnten. 

Wolf stellt fest, dass bei den ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern „mehr und mehr die Grenze erreicht ist“ – und dass man gar nicht so viel Personal einstellen könne, wie man bräuchte, um die adäquate Betreuung der Asylbewerber zu gewährleisten. „Die Lücken im System werden immer größer“, sagt er. „Klar ist, dass wir im ersten Quartal in Grenzbereiche kommen, wo Betreuungs- und Versorgungslücken erkennbar sind.

Im Moment taste man sich bei der Bewältigung der Situation Monat für Monat voran, so Wolf weiter. „Wenn es so weiter geht, werden wir nicht über den März hinauskommen ohne Turnhallen-Belegung.“ Die zeitweise Belegung einer Sporthalle wäre für Wolf zugleich das Signal dafür, dass man in größerem Stile in Baumaßnahmen treten müsse. 

Dem Familiennachzug will Wolf – was die Anzahl der Personen betrifft – „nicht die ganz große Dramatik beimessen“. Dramatisch werde es allerdings bezüglich der Schaffung von Unterkünften. Die Resolution der 19 Bürgermeister im Landkreis zur drohenden Obdachlosigkeit von anerkannten Asylbewerbern und deren nachkommenden Familienmitgliedern unterstützt er ausdrücklich. Seiner Ansicht nach ist das „keine Obdachlosigkeit im üblichen Sinne, sondern eine bewusst herbeigeführte“, sagt er mit Verweis auf die bundespolitischen Regelungen. Die Kommunen müssten in kurzer Zeit und in wesentlichem Umfang die Obdachlosigkeit durch Baumaßnahmen auflösen. „Da kann man die Gemeinden nicht alleine lassen“, betont Wolf. „Das ist Teil der Asyl- und Flüchtlingspolitik, für die der Bund zuständig ist. Da müssen auch vom Bund entsprechende Gelder kommen.“ Hier hören Sie das komplette Interview.

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