… handelt von einem 30-jährigen Rohrreiniger, der bei der Bundespolizei ein verstopftes WC reparieren sollte und beinahe in Haft gelandet wäre
(ty) Er war gekommen, um zu helfen – brauchte dann aber selbst dringend Unterstützung. Ein Rohrreiniger einer Sanitärfirma, der gestern in der Wache der Bundespolizei am Münchner Hauptbahnhof einen Notfall beheben sollte, wäre beinahe in Haft gegangen.
Die Toilette der Bundespolizei war verstopft. Deswegen war ein Sanitär-Notdienst verständigt worden. Als der externe Rohrreiniger sich gegen 16.25 Uhr in die Dienststelle begab, wurde er sicherheitsüberprüft. Dabei stellte sich den Angaben zufolge heraus, dass der 30-Jährige von der Staatsanwaltschaft München I im September zur Festnahme ausgeschrieben worden war. Er hatte eine Geldbuße wegen einer Ordnungswidrigkeit – Verstoß gegen Pflegeversicherung – über 300 Euro bislang nicht beglichen.
Da der Mann selbst den fälligen Betrag nicht aufbringen konnte, ließen ihn die Bundespolizisten telefonieren. Erst nach mehreren Versuchen hatte der 30-Jährige die geforderte Summe auftreiben können. Als das Geld schließlich hinterlegt war, konnte der Rohrreiniger die Wache freien Fußes wieder verlassen.
Trotz der Unannehmlichkeit hatte er übrigens zuvor den Beamten noch geholfen und die verstopfte WC-Anlage wieder in Gang gebracht. Bei dem- oder denjenigen, die ihm finanziell aus der Patsche geholfen haben, kann sich der 30-Jährige nun dafür bedanken, dass ihm über Silvester eine sechstägige Erzwingungshaft erspart geblieben ist. "Gutes neues Jahr...", kann man da nur wünschen.