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Am fünften Verhandlungstag vor dem Landgericht München verdichten sich die Vorwürfe massiver Steuerhinterziehung gegen Hubert Haderthauer 

(ty) Es war kein guter Tag gestern für den suspendierten Landgerichtsarzt Hubert Haderthauer. Am fünften Verhandlungstag vor dem Landgericht München wegen Betrugs und Steuerhinterziehung wurde doch ziemlich deutlich, dass Haderthauer mit einem Freispruch wohl kaum rechnen kann. Zwar macht Richter Rupert Heindl den Vorschlag, die Sache mit dem Betrug gegen den ehemaligen Geschäftspartner Roger Ponton fallen zu lassen und das Verfahren auf Steuerhinterziehung zu beschränken. Die aber sieht Heindl offenbar als bewiesen an. Und das nicht nur in dem von Haderthauer bislang eingeräumten Umfang. 44 000 Euro sollen es sein, die Haderthauer am Fiskus vorbeigeschleust haben soll.

Einer der Zeugen des gestrigen Verhandlungstages war die Ingolstädter CSU-Stadträtin Dorothea Soffner. Und die schilderte ihren Job bei den Haderthauers als eine Art Mädchen für alles im Haushalt. Das ging von Post holen bis zum Anzüge reinigen lassen. Was nicht weiter schlimm wäre, hätte diese Tätigkeit nicht über die Modellautofirma Sapor Modelltechnik abgerechnet, um Steuer mildernd für die Firma zu wirken.

Etwa zehn Prozent dieser Arbeit habe sie tatsächlich für die Firma gemacht. Und diese Arbeit beschränkte sich offenbar auf denken. Denken über Prospektgestaltung oder Messeauftritte. Mehr als denken indes war wohl nicht. Denn auf Fragen des Richters konnte sie keine gedruckten Ergebnisse ihrer so genannten Arbeit vorlegen.

Soffner jedenfalls räumte ein, es sei falsch gewesen, ihre Arbeit der Firma Sapor Modelltechnik in Rechnung gestellt zu haben. Sie hatte in einem Verfahren wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung einen Strafbefehl akzeptiert. Gegen ihre „Chefin“ Christine Haderthauer wird es ebenfalls zu einem Strafbefehl kommen, den sie – so haben ihre Anwälte durchblicken lassen – auch akzeptieren werde.

Wie aus Unterlagen hervorgeht, die der Süddeutschen Zeitung nach eigenem Bekunden vorliegen, soll Christine Haderthauer während der Ermittlungen gegen sie versucht haben, die Aussagen Dorothea Soffners zu beeinflussen. Die soll aus der Auswertung der Handy-Kommunikation der beiden Frauen hervorgehen. 


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