Bis zu sieben Windräder im Förnbacher Forst geplant: Nach Meinung der Christsozialen sollte man ein solches Vorhaben nicht an den Bürgern vorbei beziehungsweise ohne deren Billigung durchziehen
(ty/zel) Der geplante Pfaffenhofener Windpark im Förnbacher Forst treibt die Christsozialen offensichtlich um. Wie berichtet, hat sich die Junge Union heute bereits mit der Forderung zu Wort gemeldet, die Bürger sollten über das Vorhaben entscheiden. Nun erklärt auch die CSU-Fraktion des Stadtrats, dass man die fünf bis sieben Windkraft-Anlagen „nicht an den betroffenen Bürgern vorbei beziehungsweise ohne deren Billigung einfach so durchziehen sollte“.
Wie berichtet, hatte der Bauausschuss in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich den Aufstellungsbeschluss für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan „Sondergebiet Bürgerwindpark Pfaffenhofen“ gefasst. Die hiesige Bürgerenergie-Genossenschaft (BEG) will dort fünf bis sieben Windräder bauen. Durch den Aufstellungsbeschluss sei „in dem betroffenen Ortsteil Förnbach verständlicherweise große Unruhe und Sorge um Gesundheit und Lebensqualität ausgelöst worden“, schreibt die CSU-Fraktion in einer heute veröffentlichten Pressemitteilung.
Durch die Kosten für die Infrastruktur des geplanten Windparks wäre eine solch hohe Anzahl an Windkraftanlagen aus wirtschaftlichen Erwägungen geboten, so die CSU unter Berufung auf Angaben der BEG. Nach Informationen unserer Zeitung sind aus Gründen der Wirtschaftlichkeit mindestens vier bis fünf Windräder nötig.
Die CSU beobachtet nach eigenen Worten den weiteren Verlauf des Aufstellungsbeschlusses mit großer Skepsis. Da ein Windpark in dieser Größenordnung „einen erheblichen Eingriff in Natur und Umwelt bedeutet“, will die Fraktion im Stadtrat beantragen, „dass die weitere Behandlung dieser Angelegenheit nach Abschluss der öffentlichen Auslegung nicht im Bauausschuss, sondern als öffentlicher Punkt auf der Tagesordnung des Pfaffenhofener Stadtrates beraten wird“. Aus Sicht der Christsozialen seien die Belange und Einwendungen der Bürger vor Ort zu bedeutend, um sie nur im Ausschuss zu thematisieren.
Der Kreis markiert das Gebiet, in dem die Windkraft-Anlagen entstehen sollen.
Darüber hinaus wäre für die CSU interessant, was eine Befragung der Bürger Förnbachs über das städtische Mitmachportal „pafunddu“ zu dem geplanten Windpark ergäbe. „Wir sind jedenfalls der Meinung, dass man sieben Windkraftanlagen im Ortsteil Förnbach – oder auch anderswo im Stadtgebiet – nicht an den betroffenen Bürgern vorbei beziehungsweise ohne deren Billigung einfach so durchziehen sollte“, schreiben Martin Rohrmann, Barbara Breher und Florian Schranz im Namen der CSU-Fraktion.
Ihrer Meinung nach ist „noch sehr viel Überzeugungsarbeit zu leisten“. Sie kündigen jedenfalls an: „Wir werden kritisch begleiten, ob, wann, von wem und wie transparente und verständliche Informationen zu aktuellen Windkraft-Planungen allen Bürgern zur Verfügung gestellt werden.“
Andreas Herrschmann, Markus Käser und ihre Mitstreiter von der BEG machen es sich nach Meinung der CSU-Fraktion „zu leicht, wenn sie einseitig positive Gutachten zur gesundheitlichen Wirkung und lediglich Allgemeinposten zur Entsorgungsproblematik verwenden und kritische, zum Teil wissenschaftlich fundierte Gegenargumente wegzuwischen versuchen“. Herschmann ist der Vorsitzende der BEG, Käser ist Gründungsmitglied und zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit. Beide sitzen auch für die SPD im Stadtrat.
„Keinesfalls darf man auch die gravierende Beeinträchtigung des Landschaftsbilds unterschätzen – Göbelsbach lässt grüßen“, betont die CSU-Fraktion angesichts des geplanten Windparks im Förnbacher Forst und kündigt unmissverständlich an: „Wir werden die weitere Entwicklung dieses wichtigen Themas im Auge behalten und die in diesem Zusammenhang stehenden Einwendungen der Förnbacher Bürger als wesentlichen Bestandteil unserer Entscheidung beachten.“
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