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Zum Abgas-Skandal und den Folgen hielt man sich bei Audi sorgsam bedeckt 

(ty) VW hat seine Bilanzpressekonferenz wegen Dieselgate verschoben, Audi nicht. Wer indes gehofft hatte, über das nackte Zahlenwerk hinaus Informationen zu bekommen zu den Folgen des Abgas-Skandals, der wurde von Vorstandschef Rupert Stadler charmant nichtssagend auf Ende April verwiesen. Dann soll es – konzernweit abgestimmt – Informationen dazu geben.

Dabei hat auch Audi im vergangenen Jahr nicht zuletzt ob des Diesel-Skandals weniger verdient. Zwar ist der Absatz erneut gestiegen auf über 1,8 Millionen Fahrzeuge. Und auch der Umsatz ging um 8,6 Prozent auf 58,4 Milliarden Euro nach oben.

Das Betriebsergebnis indes fiel wie berichtet um sechs Prozent auf 4,84 Milliarden Euro, der Gewinn ging um rund drei Prozent nach unten. Und die Umsatzrendite ist von 9,6 auf 8,3 Prozent gesunken.

Zu spüren bekommen das erst einmal die Mitarbeiter, die im dritten Jahr in Folge mit einer sinkenden Mitarbeitererfolgsprämie leben müssen. 5420 sind es heuer im Schnitt, im vergangenen Jahr standen da noch 6540 auf dem Kontoauszug. Was zum einen am gesunkenen Betriebsergebnis liegt, aber auch an der Tatsache, dass Audi im vergangenen Jahr 4000 neue Mitarbeiter eingestellt hat. Und deswegen musste der Kuchen halt auch auf mehr Münder verteilt werden.

Kein klärendes Wort indes zur Diesel-Affäre das Konzerns außer einem beherzten „Wir bringen das in Ordnung“, aus dem Mund von Rupert Stadler.  Ob aber die Affäre Arbeitsplätze kosten könnte und wann wer im Vorstand davon wusste, derartige Fragen blieben weitgehend unbeantwortet. Zwar berief sich Personalvorstand Thomas Sigi auf dem Beschäftigungspakt bei Audi, sagte: „Wir haben eine Beschäftigungssicherung vereinbart und sehen im Augenblick keine Tendenzen, das wir aufgrund irgendwelcher Dieselgate-Affären diese Beschäftigungssicherung in Frage stellen müssen.“ Das beruhigt, könnte indes noch beruhigender sein, wäre da nicht die Rede von „im Augenblick“, was die Halbwertszeit solcher Aussagen zumindest relativiert.

Ja und wann hat nun wer im Vorstand davon gewusst? Ex-VW-Chef Martin Winterkorn wohl ab Mitte 2014. Aber was ist mit den anderen aus Vorstand und Management?  Waren das alles nichtswissende Lämmer? Wissen wollten das einige der 250 Journalisten aus aller Welt, die heute nach Ingolstadt zur Pressekonferenz gekommen waren, schon. Nur eine Antwort blieb ihnen Rupert Stadler schuldig. „Wir haben auf Konzernebene vereinbart, dass wir Ende April dazu Rede und Antwort stehen werden. Dann werden alle zur selben Zeit informiert. Und ich glaube, das ist auch das Gebot der Fairness, das wir das auf diesen vereinbarten Konzerntermin legen“, meinte Stadler heute mehrfach.


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