Das Hochamt am Ostersonntag wird in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche von Kirchenchor, Kammerorchester und Solisten gestaltet – am Ostermontag umrahmen "quattro stagioni" und Max Penger die Familienmesse
(ty) Festliche Kirchenmusik gibt es zu Ostern in der Pfaffenhofener Stadtpfarrkirche St. Johannes Baptist. Das Hochamt am Ostersonntag um 8.30 Uhr gestalten Solisten, Kirchenchor und Kammerorchester der katholischen Stadtpfarrei. Am Ostermontag musizieren in der Familienmesse um 10.30 Uhr Wolfgang Eichenseher, Maria Stark (Trompeten), Matthias Baunach (Posaune) und Lucas Krammer (Tuba) als das Blechbläserquartett „quattro stagioni“ zusammen mit Max Penger an der Orgel.
Zur Aufführung kommt am Ostersonntag ein Stück zeitgenössischer Kirchenmusik. Joachim Schreiber, Kirchenmusiker der Abtei Windberg, schrieb die „Missa Windbergensis“ im Auftrag des Klosters. Tonal komponierend geht Schreiber jedoch mit einer erweiterten Akkordik frei um, sie dient ganz der Textaussage, für den Gesang erfindet der Komponist aussagekräftige Melodien. Im "Kyrie" durchwandert ein aufwärts führendes Motiv die Instrumentengruppen, bis es von Chor und Solisten aufgenommen und weitergeführt wird.
Das "Gloria" ist ein einziger Jubelgesang, wie es dem Text entspricht. Sehr bildhaft ist das "Sanctus" gestaltet und das "Benedictus" ist in sanfte Musik gekleidet, an dessen Ende das "Hosanna" wie das Zurückziehen der Engel in den Himmel wirkt. Mit pochenden Sechzehntel-Triolen von Pauken und Blechbläsern beginnt das ernste "Agnus Dei". Im "Dona nobis" schließt sich der Kreis des Werkes durch die Wiederaufnahme des Themas aus dem „Kyrie“.
Das Ensemble "quattro stagioni" umrahmt am Ostermontag die Familienmesse; zusammen mit Max Penger an der Orgel.
Traditionsgemäß erklingt selbstverständlich auch Händels grandioses „Halleluja“ aus dem „Messias“ – und als neu einstudiertes Werk singt der Chor das im Oberbayerischen überaus beliebte „Haec dies, quam fecit Dominus“ von Caspar Ett, der mit einer interessanten Vita ausgestattet ist: 1804 schloss er seine Gymnasialstudien am heutigen Wilhelmsgymnasium in München ab. Ett studierte am Kurfürstlichen Seminar und wurde 1816 Hoforganist an der Michaelskirche. Er erwarb sich Verdienste um die Wiederbelebung der Chormusik des 16. bis 18. Jahrhunderts. Er komponierte neben katholischer Kirchenmusik viele Werke für den griechisch-orthodoxen und jüdischen Gottesdienst. Er war auch der Musiklehrer von König Maximilian II. Des Weiteren studierte der englische Komponist Robert Lucas Pearsall 1832 bei ihm Alte Musik und Notenkunde.
In Eresing wurde eine Straße nach Caspar Ett benannt. In München gibt es in der Innenstadt ebenfalls eine Ett-Straße, an der auch das aus zahlreichen Fernsehserien bekannte Polizeipräsidium steht. Die Grabstätte des für die süddeutsche Musikwelt bedeutenden Müncheners befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (Gräberfeld 21, Reihe 1, Platz 18).
Als Solisten sind am Ostersonntag Doris Brummer (Sopran), Carola Reim (Alt), Markus Wagner (Tenor) und Franz Oppel (Bass) zu hören. Die Orchesterbesetzung garantiert ein österlich festliches Klangerlebnis, denn neben dem Streichorchester sind Flöte, Oboe, zwei Trompeten, zwei Posaunen und Pauke besetzt. Die Leitung liegt bei Kirchenmusiker Max Penger.