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Ein ungewöhnliches Bauvorhaben im Herzen von Pfaffenhofen geht auf die Zielgerade: Im Erdgeschoss mietet sich im Herbst die Bäckerei Wiesender ein, darüber ein Notariat und eine Steuerkanzlei – der dritte Stock ist noch zu haben.

(zel) Ein solches Projekt sorgt freilich für Aufsehen. An dem mächtigen Gerüst am oberen Hauptplatz von Pfaffenhofen kann man gar nicht vorbeischauen. Was hier passiert ist, darf getrost als außergewöhnlich bezeichnet werden. Das legendäre Café-Herb-Gebäude war abgerissen worden, machte einem Neubau-Platz – doch die historische Fassade, die praktisch zum Inventar der Innenstadt gehört, blieb stehen. Sie wurde von eben dieser riesigen Gerüst-Konstruktion gehalten, deren Tage nun gezählt sind. Heute Nachmittag war Richtfest für den neuen Gebäude-Komplex, der da hinter der alten Fassade entstanden ist. 

Durch die Bewahrung der Fassade wird das Projekt einerseits der für die City aufgestellten Gestaltungsfibel gerecht, andererseits konnten auf vier Etagen moderne, großzügige Laden- und Büroflächen entstehen. Nun gehen die Arbeiten auf die Zielgerade. Wie Eigentümer Bernhard Nischwitz heute im Gespräch mit unserer Zeitung erklärte, sollen die Räumlichkeiten des ersten und zweiten Stockwerks im Oktober an ihre künftigen Nutzer übergeben werden; für November sei dann mit der Eröffnung zu rechnen.  

 

Den Richtspruch verkündete Konrad Egert von der Pfaffenhofener Zimmerei Roßner.

Im ersten Obergeschoss zieht ein Notariat ein, im zweiten eine Steuerkanzlei. Das dritte Stockwerk, das 185 Quadratmeter Bürofläche bereithält, stehe noch zur Vermietung, sagt Nischwitz. Das Erdgeschoss ist bekanntlich bereits vergeben. Hier eröffnet Karl Wiesender von der gleichnamigen Bäckerei im Oktober eine Bäckerei mit Gastronomie.

Auf insgesamt rund 250 Quadratmetern mietet sich die „Naturbackstube Wiesender“ ein. Der Eingang wird vom Hauptplatz her erfolgen ebenerdig gestaltet. Geplant ist eine Bäckerei-Filiale mit Brot-Schaufenster, außerdem gibt es Konditor-Produkte, Eis und Snacks. Eine Backstube wird hinter Glas in den Raum integriert. Der Gastro- und Café-Bereich wird zum Teil im Lounge-Stil gestaltet. Ein Teil der Räumlichkeiten soll nach den Worten von Wiesender im Ambiente der 1950er und 60er Jahre eingerichtet werden, um dem einstigen Café Herb sowie der Geschichte des Hauses Rechnung zu tragen. 

 

Prost zum Richtfest: Projekt-Entwickler Hans Baierl (von links), Architekt Wolfgang Eichenseher, die Bauherren Andreas und Bernhard Nischwitz, Zimmerei-Firmenchef Ludwig Roßner, Zimmerer Konrad Egert, Bernhard Nischwitzs Frau Jacqueline, Landrat Martin Wolf, Bauherren-Vertreter Karl Schönhuber und Max Hechinger von der gleichnamigen Baufirma.

Neben Bäckerei- und Konditorei-Produkten will Wiesender im Café auch Snacks und Mittagessen anbieten. Dabei denkt er aber nicht an Schweinebraten, sondern zum Beispiel an frische Salate mit gebratenen Pilzen oder an einen klassischen „Strammen Max“. Auch eine Außen-Gastronomie ist geplant – die soll sich über die gesamte Gebäude-Breite und bis zum Maibaum erstrecken. Die entsprechende Genehmigung hat Wiesender bereits vorliegen. 

Bisherige Beiträge zum Thema:

Wiesender will Café Herb wieder aufleben lassen

Haus kommt weg, Fassade bleibt stehen


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