Unter diesem provokanten Titel referiert heute Abend Rainer Oechslen im Pfaffenhofener Rathaus-Festsaal – Er ist der Islam-Beauftragte der evangelischen Landeskirche
(ty) Ein brisantes Thema – die Frage der Gewalt im Islam und im Christentum – behandelt Dr. Rainer Oechslen in einem Vortrag am heutigen Dienstag, 3. Mai, ab 19.30 Uhr im Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses. Im Rahmen der interkulturellen und interreligiösen Tage hat der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen den Islam-Beauftragten der evangelischen Landeskirche eingeladen. Sein Vortrag trägt den provokanten Titel „Koran und Bibel: Quellen des (Un-)Heils?“ Im Anschluss besteht Gelegenheit für Fragen und zur Diskussion. Der Eintritt ist frei.
Oechslen war schon mehrmals zu Gast in Pfaffenhofen, zuletzt bei der Moschee-Eröffnung im Juni vergangenen Jahres. Auch beim Neujahrsempfang der Religionen im Januar 2014 hielt er ein interessantes Referat.
Einen kleinen Vorgeschmack auf seinen heutigen Vortrag gibt Oechslen mit folgenden Gedanken: „In manchen Kreisen unserer Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren die Vorstellung verbreitet, dass Religion als solche gefährlich sei – unabhängig ob es sich um Judentum, Christentum oder Islam handelt. Empirisch belegen lässt sich diese Vorstellung nicht.“ Die Systeme, die im 20. Jahrhundert am meisten Opfer verlangt haben, waren laut Oechslen atheistisch: „die Sowjetunion und die Volksrepublik China sowieso, der Nationalsozialismus, der zuerst noch Anschluss ans ,positive Christentum’ suchte, wurde ab 1936 immer mehr kirchenfeindlicher.“
Unabhängig von solchen ideologischen Zuschreibungen kann man, so Oechslen, aber fragen, in welchem Verhältnis die Religionen zur Gewalt stehen. „Dabei werden häufig Koran-Zitate angeführt, doch auch Altes und Neues Testament muss man in dieser Hinsicht befragen. Dabei wird sich zeigen, dass dieses Thema Christen und Muslime zu zentralen Fragen des Glaubens führt.“